Gedenken an die Opfer: Fünf Jahre nach dem Terroranschlag in Wien
Am 2. November 2023 gedenkt Wien der Opfer des Terroranschlags von 2020. Politiker erinnern an die Tragödie und Sicherheitsdefizite.

Gedenken an die Opfer: Fünf Jahre nach dem Terroranschlag in Wien
Am 2. November 2025 gedenken die Wiener:innen weiterhin der schrecklichen Ereignisse, die sich am gleichen Tag vor fünf Jahren in der Innenstadt abspielten. Am 2. November 2020 verübte ein 21-jähriger IS-Terrorist einen Anschlag, der vier Menschen das Leben kostete und 23 weitere verletzte. Über einen Zeitraum von neun Minuten entfesselten sich die schrecklichen Taten, die noch lange im Gedächtnis bleiben werden. Die Opfer umfassten einen 21-jährigen Mann, eine 24-jährige Studentin, eine 44-jährige Frau und einen 39-jährigen Mann. Der Täter fiel am Ende des Amoklaufs der Polizei zum Opfer und wurde erschossen.
Die Stadt Wien plant, am Sonntag eine Kranzniederlegung abzuhalten, um den Opfern zu gedenken. Dabei werden hochrangige Persönlichkeiten, darunter Bürgermeister Michael Ludwig, Innenminister Gerhard Karner, Bildungsminister Christoph Wiederkehr und der ehemalige Bundeskanzler Karl Nehammer, anwesend sein. Die Teilnahme von Kanzler Christian Stocker und Bundespräsident Alexander Van der Bellen wurde aus gesundheitlichen bzw. terminlichen Gründen abgesagt.
Die Folgen des Anschlags
Eine Untersuchungskommission stellte fest, dass die Gefährdung des Täters vor dem Anschlag nicht ausreichend erkannt wurde. Der Terrorist hatte sich im Sommer 2020 mit weiteren Islamisten getroffen und sogar Munition in Bratislava besorgt. Im Februar 2023 wurden vier von sechs angeklagten Mittätern zu langen Haftstrafen verurteilt, darunter dreimal lebenslang und einmal 20 Jahre. Allerdings sah der Oberste Gerichtshof Mängel bei der Rechtsbelehrung und ordnete eine Wiederholung des Prozesses an. Ein Waffenhändler erhielt aufgrund eines Verfahrensfehlers eine Bewährungsstrafe von neun Monaten.
Infolge des Anschlags wurden 138 Personen finanzielle Unterstützung zugesprochen, insgesamt wurden bereits rund 399.000 Euro ausgezahlt. Zudem wurde ein Terroropferfonds in Höhe von 3,5 Millionen Euro eingerichtet, aus dem bislang 106 Betroffene insgesamt 3,34 Millionen Euro erhalten haben, wie meinbezirk.at berichtet.
Globale Terrorismusstatistiken
Die Tragweite des Terrorismus geht weit über die Grenzen Wiens hinaus. Laut aktuellen Statistiken wurden im Jahr 2021 weltweit etwa 7.142 Menschen Opfer terroristischer Gewalt, was einen leichten Rückgang von ca. 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Auffällig ist, dass Afghanistan als das am stärksten betroffene Land gilt, mit dem tödlichsten Anschlag, bei dem ein Selbstmordattentäter des Islamischen Staates 170 Menschen am internationalen Flughafen in Kabul tötete. Dabei zeigt sich, dass über 97 Prozent der Anschläge in Konfliktländern stattfanden, wie Statista berichtet.
Der Rückblick auf die Ereignisse vor fünf Jahren und die laufenden globalen Herausforderungen im Bereich Terrorismus verdeutlichen, dass trotz aller Fortschritte im Bereich der Sicherheit und der Aufklärung viel zu tun bleibt. Wien, eine Stadt der Kultur und Diversität, muss sich stets gegen das aussprechen, was den Frieden bedroht.