Neue Hoffnung für Krebspatienten: MedUni Wien startet 24-Millionen-Programm!

Neue Hoffnung für Krebspatienten: MedUni Wien startet 24-Millionen-Programm!

Wien, Österreich - Am 7. Juli 2025 wurde in Wien ein neues Förderprogramm der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) vorgestellt, das auf patient:innenorientierte Themen in der nicht-kommerziellen klinischen Forschung fokussiert. Dieses Programm, bekannt als Klinische Forschungsgruppen (KFG), wurde bereits 2022 ins Leben gerufen, um eine wichtige Lücke im Bereich der klinischen Forschung zu schließen. Die Fördersumme von insgesamt 24 Millionen Euro wird bereitgestellt durch das Bundesministerium für Frauen, Wissenschaft und Forschung (BMFWF) und den Fonds Zukunft Österreich.

Die Veranstaltung beleuchtete die drei neuen Klinischen Forschungsgruppen, die sich auf Onkologie und Neurologie konzentrieren. Diese KFGs sind:

  1. CRC-Res

    • Ziel: Bekämpfung von Therapieresistenzen bei Darmkrebs mit personalisierten Tumormodellen.
    • Leitung: Johannes Längle von der Universitätsklinik für Allgemeinchirurgie, MedUni Wien.
  2. StrikeBC

    • Ziel: Verbesserung der Überlebenschancen und Lebensqualität von Menschen mit Blasenkrebs.
    • Leitung: Bernhard Englinger von der Universitätsklinik für Urologie, MedUni Wien.
  3. EPICONN
    • Ziel: Vorausschauende und personalisierte Behandlung für fokale Epilepsie.
    • Leitung: Silvia Bonelli-Nauer von der Universitätsklinik für Neurologie, MedUni Wien.

Die KFGs werden für bis zu acht Jahre gefördert, wobei jeweils bis zu circa acht Millionen Euro bereitgestellt werden. In der KFG CRC-Res kommen personalisierte Tumormodelle zur Anwendung, um neue therapeutische Ansätze zu identifizieren. StrikeBC wird relevante Daten aus verschiedenen Quellen sammeln, um individuelle Behandlungsoptionen für Blasenkrebs zu entwickeln. Zudem wird EPICONN gezielt Biomarker identifizieren, um die Behandlung von fokaler Epilepsie zu individualisieren und die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig zu verbessern. In der ersten Phase von EPICONN sollen 300 Personen mit fokaler Epilepsie zur Teilnahme eingeladen werden.

Forschungsförderung in der translationalen Medizin

Die Bedeutung der Klinischen Forschungsgruppen erstreckt sich über die reinen Fördermittel hinaus. Ziel der Förderungen ist es, die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Grundlagenforschung und klinischer Anwendung zu intensivieren und somit auch die translationalen Forschungsprozesse zu unterstützen. Die translationale Medizin befasst sich mit der Umsetzung von Forschungsergebnissen in die gesundheitliche Versorgung und erfordert eine enge Kooperation zwischen verschiedenen Disziplinen.

Die Grundlagen der translationalen Medizin sind aufregend: Studien zeigen, dass nur ein geringer Teil neuer Konzepte der Gesundheitsforschung direkt in die klinische Praxis Einzug hält. Hier kommt die KFG-Initiative ins Spiel, die den Austausch von Wissen zwischen Forschenden, Therapeuten und Patienten fördert und sich auf die Verbesserung von Gesundheitsförderung, Diagnose und Therapie konzentriert, ganz im Sinne der Knowledge Translation.

Langfristige Perspektiven

Die Förderung solcher Forschungsgruppen ist nicht nur auf monetäre Unterstützung angewiesen, sondern auch auf die Schaffung von strukturierten Ausbildungs- und Kooperationsmöglichkeiten innerhalb der Kliniken. Ziel ist es, eine solide Basis für die klinische Forschung zu schaffen und die Institute intensiv mit den Herausforderungen und Bedürfnissen in der Patientenversorgung vertraut zu machen.

Mit dem neuen Förderprogramm der Ludwig Boltzmann Gesellschaft und den drei neuen Klinischen Forschungsgruppen geht Wien einen weiteren Schritt in Richtung einer verbesserten Gesundheitsversorgung und zeigt, wie medizinische Forschung und klinische Praxis Hand in Hand gehen können. Die hohe finanzielle Unterstützung und die Fokussierung auf patient:innenorientierte Themen können als Beispiel für eine zukunftsträchtige medizinische Forschung gesehen werden, die den hohen Anforderungen im Gesundheitswesen gerecht werden will.

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OrtWien, Österreich
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