Neubau im Airbnb-Krieg: Bezirkschef kämpft für Wohnraum der Bevölkerung!
Bezirkschef Reiter fordert ein Verbot von Airbnb in Neubau, um leistbaren Wohnraum zu schützen und Wohnungsnot zu bekämpfen.

Neubau im Airbnb-Krieg: Bezirkschef kämpft für Wohnraum der Bevölkerung!
Der 1. Oktober 2025 steht ganz im Zeichen der Wohnungsnot in Wien. In einer symbolischen Aktion entfernte der Bezirkschef von Neubau, Markus Reiter (Grüne), eine Schlüsselbox von einem Zaun. Diese Boxen sind nicht nur schmucklos, sondern auch ein Zeichen für das wachsende Problem, das die Kurzzeitvermietungen über Plattformen wie Airbnb verursachen. Reiter bezeichnet sie als „Symbol für den Verlust von leistbarem Wohnraum“, was die Sorgen der Anwohner nur noch verstärkt. Er berichtet von steigenden Schwierigkeiten, die eigenen vier Wände zu finden, da Airbnb-ähnliche Dienste Wohnraum entziehen und die durchschnittlichen Mieten in die Höhe treiben. Wie heute.at feststellt, ist die Zahl der Kurzzeitvermietungen in Neubau in den letzten zehn Jahren von etwa 100 auf über 700 gestiegen, was mehr als 5% des gesamten Wohnraums ausmacht.
In einem Bezirk wie Neubau, wo fast jede Familie nach bezahlbarem Wohnraum sucht, könnte die aktuelle Situation nicht dringlicher sein. Die Daten der Akademie der Wissenschaften unterstützen Reiters Behauptungen, dass die kurzen Vermietungen nicht nur eine Modeerscheinung sind, sondern auch einen signifikanten Einfluss auf das lokale Mietniveau haben. Die aktuellen Bauordnungen könnten im schlimmsten Fall sogar bis zu 3.000 Airbnb-Wohnungen im Bezirk zulassen. Diese Entwicklung führt dazu, dass nicht nur bestehende Mieter verdrängt werden, sondern auch Familien, die neu nach Wien ziehen möchten, in die Röhre schauen.
Der Aufruf zu einem Verbot
Markus Reiter fordert ein klares Verbot von Kurzzeitvermietungen in Wohnzonen. Seine Stimme wird von anderen Grünen, wie Georg Prack, untermauert, der betont, wie wichtig es ist, den Wohnraum für die lokale Bevölkerung zu schützen. „Wir brauchen Wohnungen für die Menschen, die hier leben, nicht für die Touristen“, sagt Prack. Von dieser Argumentation sind auch andere Städte nicht weit entfernt. Die Umwandlung regulärer Wohnungen in Ferienunterkünfte ist ein europaweites Problem, das zur Verdrängung von Mietern und zur Lärmbelästigung durch Touristen führt, wie alloggia.de berichtet.
Im Kontext dieser Debatte stehen auch die neuen EU-Regeln, die ab Mai 2024 in Kraft treten werden. Diese Vorschriften zielen darauf ab, eine digitale Infrastruktur für die Kontrolle von Kurzzeitvermietungen zu schaffen. Eine zentrale digitale Zugangsstelle für Behörden sowie ein digitales Registrierungsverfahren für Gastgeber und Unterkünfte sollen helfen, den Markt besser zu regulieren. Diese Maßnahmen könnten es Städten ermöglichen, die steigende Anzahl der Kurzzeitvermietungen wirkungsvoller zu kontrollieren, was für eine Stadt wie Wien von großem Interesse ist, da das Bundeswirtschaftsministerium berichtet, dass mittlerweile fast ein Viertel aller Übernachtungen in der EU über solche Plattformen abgewickelt wird.
Was kommt auf die Stadt zu?
Der steigende Druck auf die Stadtregierung ist unübersehbar. Reiter hat bereits im Frühjahr einen Antrag auf Entfernung der Schlüsselboxen eingereicht, doch das Ergebnis bleibt abzuwarten. Während Hotels und Pensionen gesetzeskonform agieren, ziehen viele der illegalen Airbnb-Vermieter Gewinne heimlich ein, und das auf Kosten der Allgemeinheit. Diese Dynamik könnte mit den neuen Regelungen ins Wanken geraten, die auf EU-Ebene bereits besprochen sind.
Insgesamt zeigt sich eine klare Tendenz: Städte wie Wien stehen vor der Herausforderung, den Bedarf an bezahlbarem Wohnraum für ihre Bevölkerung zu sichern und gleichzeitig die Vorzüge des Tourismus nicht zu verlieren. Wie Reiter klarstellt, wird er weiterhin aktiv gegen die Schlüsselboxen und die nicht regulierten Kurzzeitvermietungen vorgehen, denn es liegt viel auf dem Spiel für die Zukunft der Wohnsituation in Wien.