Schaf im Wohnblock: Rätsel um mysteriöses Opferschaf in Meidling!

Schaf im Wohnblock: Rätsel um mysteriöses Opferschaf in Meidling!
Längenfeldgasse, 1120 Wien, Österreich - In der Längenfeldgasse im 12. Wiener Gemeindebezirk sorgte ein ungewöhnliches Geräusch für Aufregung. Anwohner hörten ein lautes „Bääääh“, das sich schnell als Schafsbock entpuppte. Die Wiener Tierrettung wurde alarmiert und holte das Schaf ab, das ohne Ohrenmarke oder Tätowierung vorgefunden wurde. Das Veterinäramt vermutet, dass es sich bei dem Schaf um ein „Opferschaf“ handelt, das im Rahmen des kürzlich stattgefundenen islamischen Festes „Eid al-Adha“ genutzt werden sollte, welches vom 5. bis 9. Juni gefeiert wurde, wie Heute.at berichtet.
Das Schaf scheint gesund zu sein und wird derzeit gut versorgt. Es ist allerdings unklar, ob das Tier aus seiner vorgesehenen Umgebung entkommen konnte oder ob es absichtlich freigelassen wurde. Das Veterinäramt hat die Bevölkerung um Hinweise gebeten, um mehr über den Verbleib des Tieres erfassen zu können. In der Zwischenzeit bleibt das Schaf in Obhut und wird bestens behandelt.
Eid al-Adha und seine Bedeutung
Das islamische Opferfest, auch Eid ul-Adha genannt, gehört zu den höchsten Feierlichkeiten im Islam. Muslime auf der ganzen Welt feiern dieses Fest einmal jährlich und gedenken dabei dem Propheten Abraham, der bereit war, seinen Sohn zu opfern, bevor Gott ihn an der Tat hinderte. Diese Geschichte ist in den heiligen Schriften des Koran, der Bibel und der Tora überliefert. Das Fest bildet zudem den Höhepunkt des Hadsch, der Pilgerfahrt nach Mekka und wird mit einem festlichen Gebet begonnen, zu dem auch Frauen eingeladen sind, wie T-Online berichtet.
Nach dem Gebet finden sich die Gläubigen zusammen, tauschen Glückwünsche und Süßigkeiten aus und an Kinder werden Geschenke verteilt. Ein zentraler Bestandteil des Festes ist die rituelle Schlachtung von Schafen, Ziegen oder anderen Tieren, die nach spezifischen islamischen Regeln erfolgt. Dabei wird das Tier in Richtung Mekka positioniert und somit auf eine Art und Weise geschlachtet, die den religiösen Vorgaben entspricht. Das Fleisch des Opfertiers wird anschließend in drei Teile geteilt: ein Drittel für Bedürftige, ein Drittel für Verwandte und Freunde und das letzte Drittel für das eigene Festessen.
Globales Aufeinandertreffen der Kulturen
Die Feierlichkeiten und Traditionen rund um Eid al-Adha sind jedoch nicht überall gleich. Während in einigen Ländern wie der Türkei Festtagsstimmung herrscht, ist das Fest in Regionen wie Syrien vom Bürgerkrieg überschattet. In der nordsyrischen Stadt Al-Rakka liegt die Situation ein Jahr nach dem IS-Herrschaftsgebiet katastrophal, da die Menschen unter Lebensmittelengpässen leiden. Dies zeigt, wie vielfältig und herausfordernd das Feiern von Eid al-Adha in verschiedenen Teilen der Welt ist, auch wenn die Grundsätze des Festes universell sind, wie News.de schildert.
In Deutschland beispielsweise leben etwa 4,5 Millionen Muslime, die zwar Eid al-Adha feiern, jedoch keinen gesetzlichen Feiertag für den Anlass haben. Das bedeutet, dass viele Muslime sich an diesem Tag einen freien Tag nehmen müssen, was insbesondere Schüler betrifft, die schriftlich vom Unterricht befreit werden können. Die Vorbereitungen für das Opferfest beginnen meist am Vorabend, und die Feierlichkeiten enden am 9. Juni. Während in einigen Ländern die traditionellen Schlachtungen durchgeführt werden, verzichten viele Muslime in Deutschland aufgrund strengerer Vorschriften auf das Schlachten und spenden stattdessen Geld für Schlachtungen in muslimische Länder oder an bedürftige Einrichtungen.
Die Begegnung mit einem solchen Schaf in Wien könnte also als ein kleines Puzzlestück in diesem größeren Kontext betrachtet werden, in dem Tradition und moderne Herausforderungen aufeinandertreffen.
Details | |
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Ort | Längenfeldgasse, 1120 Wien, Österreich |
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