Grüne Wende für die Arndtstraße: Petition mobilisiert die Meidlinger!

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Bewohner der Arndtstraße in Meidling fordern mehr Grün und Radwege durch eine Petition, die im Gemeinderat behandelt wurde.

Bewohner der Arndtstraße in Meidling fordern mehr Grün und Radwege durch eine Petition, die im Gemeinderat behandelt wurde.
Bewohner der Arndtstraße in Meidling fordern mehr Grün und Radwege durch eine Petition, die im Gemeinderat behandelt wurde.

Grüne Wende für die Arndtstraße: Petition mobilisiert die Meidlinger!

In Meidling wächst der Wunsch nach einer grüneren, attraktiveren Umgebung für die Bewohner der Arndtstraße. Die Petition von Anwohner Thomas Plotz hat mittlerweile über 500 Unterschriften gesammelt und behandelt das Thema im Petitionsausschuss des Wiener Gemeinderates. Die Arndtstraße, die sich zwischen Wolfganggasse und Siebertgasse erstreckt, wird von den Anwohnern als „verschenkter Stadtraum“ wahrgenommen – viel Asphalt, aber kaum Grünflächen prägten das Bild dieser Straße, die dennoch großzügig angelegt ist, jedoch nur einspurig befahren werden kann.

Ein geplanter Neubau an der Ecke Kollmayergasse wird voraussichtlich die Anzahl der Bewohner erhöhen und macht die Forderung nach mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger umso dringlicher. Die Petition zielt darauf ab, die Straße nicht nur grüner, sondern auch hitzeresistenter zu gestalten, da die aktuelle Situation im Sommer zu einer spürbaren Hitzeentwicklung führt. Besonders gefordert werden daher baulich getrennte Zwei-Richtungs-Radwege und neue Grünflächen, um die Aufenthaltsqualität in diesem Bereich zu steigern.

Reaktionen aus der Politik

Ulli Sima, die Amtsführende Stadträtin für Stadtentwicklung von der SPÖ, hat sich ebenfalls zum Thema geäußert. Sie betont, dass die Arndtstraße Teil des Wiener Hauptradverkehrsnetzes sei und bereits einige Einrichtungsradwege existieren. „Tempo 30“ gilt in der gesamten Straße, und die markierten Radfahrstreifen werden als taugliche Lösung angesehen, allerdings bleibt die Parkplatzsituation ein diskutabler Punkt. Sima schlägt vor, öffentliche Parkgaragen zu schaffen und erfolgt von Längs- zu Schrägparkplätzen, um die Parkplatzproblematik zu entschärfen.

Weitere Zuständigkeiten hat Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Barbara Marx (SPÖ) übernommen. Sie äußert sich zurückhaltend zur aktuellen Lage und weist darauf hin, dass auch die private Großbaustelle in den Planungen berücksichtigt werden müsse. Zukünftige große Umbauten sollten mit notwendigen Straßensanierungen kombiniert werden, besonders da die Straße derzeit in einem guten Zustand sei. Ein umfassender Umbau wird hier als nicht sinnvoll erachtet.

Finanzielle Herausforderungen und Stadtplanung

Die budgetäre Situation in Meidling ist nicht einfach, größere Projekte müssen daher nach Dringlichkeit priorisiert werden. Dazu kommt, dass zukünftige Förderungen von Seiten der Stadt möglicherweise in geringerem Umfang bereitstehen. Dennoch ist das Anliegen bereits im politischen Prozess angekommen und wird von den Verantwortlichen ernst genommen. Die nächsten Schritte hängen nun vom Bezirksbudget sowie städtischen Prioritäten im Radverkehr ab. Das Zeitmanagement der angrenzenden Baustelle wirkt sich ebenfalls auf die Planung aus.

Im Rahmen des Fachkonzepts Mobilität der Stadt Wien, das Teil der allgemeinen Vision im STEP 2025 ist, wird die zukünftige Planung der Verkehrsinfrastruktur immer wichtiger. Das Ziel ist, bis 2025 insgesamt 80 % der Wege in Wien umweltfreundlich – entweder mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß oder auf dem Rad – zurückzulegen. Dies würde den Anteil des motorisierten Individualverkehrs von derzeit 28 % auf 20 % senken. In diesem Kontext sind auch Maßnahmen zur Verbesserung der Radinfrastruktur von hoher Bedeutung. Die Stadt plant, neue Stadtteile stadtverträglich zu entwickeln, mit ausreichend Platz für Fuß- und Radverkehr sowie öffentlichen Verkehr und einem ansprechenden Design des Straßenraums.

Was bleibt zu tun? Die Anwohner und die Stadt müssen gemeinsam daran arbeiten, die Arndtstraße in eine grünere Oase zu verwandeln, die den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht wird und zur Attraktivität des Stadtteils beiträgt. Ein kleines Stück Wien kann bald wieder grüner werden – der Aufruf zur Unterschrift für mehr Lebensqualität ist damit mehr als nur ein formales Anliegen, es ist ein Weg, sich aktiv in die Stadtgestaltung einzubringen.