Katzenpraxis in Liesing: Neue Chance mit seltener Radiojodtherapie!
Liesing bietet erstmals in Österreich eine Radiojodtherapie für Katzen mit Hyperthyreose an. Behandlungen beginnen sofort.

Katzenpraxis in Liesing: Neue Chance mit seltener Radiojodtherapie!
In der Katzenpraxis in Liesing hat ein neuer Meilenstein für alle Katzenhalter in der Umgebung begonnen. Ab sofort wird hier eine Radiojodtherapie für Katzen mit Schilddrüsenüberfunktion angeboten. Dieses Verfahren kann für ältere Katzen, die an dieser weit verbreiteten hormonellen Erkrankung leiden, lebensverändernd sein. Bislang war Liesing die erste Adresse in Österreich, die sich der Behandlung dieser Erkrankung auf so spezialisierte Weise widmet.
Die Radiojodtherapie gilt als die effektivste Therapieform zur Bekämpfung der Hyperthyreose, die unbehandelt zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen wie Gewichtsverlust, Bluthochdruck und letztlich Herz- und Nierenversagen führen kann. In Europa gibt es nur fünf weitere Einrichtungen, die diese Therapie anbieten, darunter VetMed in Wien, eine Station in Bern, zwei in Deutschland und eine in Madrid. Damit ist die Katzenpraxis in Liesing die sechste Station in ganz Europa, die auf diese innovative Therapie setzt.
Anpassungen für das Wohl der Katzen
Der behandlungsbedürftige felinische Patient wird für einen Zeitraum von drei bis fünf Tagen in einem speziell abgeschirmten Bereich untergebracht. Hier stehen den Katzen zahlreiche Annehmlichkeiten zur Verfügung: Spiel-Tablets, auf denen sie Fische oder Vögel jagen können, eine Tageslichtsimulation und eine durchgehende Videoüberwachung sorgen für ein stressfreies Umfeld. Die Einrichtung ist dabei vollständig auf die Bedürfnisse von Katzen abgestimmt und bietet kleine Rückzugsorte.
Karin Kamm und Marie-Theres Hoyer haben die Praxis, die heuer ihr zehnjähriges Bestehen feiert, 2015 gegründet und im August 2025 in neue, großzügigere Räumlichkeiten in der Altmannsdorfer Straße 154 im 23. Bezirk übersiedelt. Damit wurde nicht nur mehr Platz geschaffen, sondern gleichzeitig die Möglichkeit eröffnet, die Therapie einem größeren Kreis an Katzen anzubieten. Pro Woche können bis zu sechs Katzen behandelt werden, was signifikant zur Lebensqualität der betroffenen Tiere beiträgt.
Der Ablauf der Therapie
Vor der Radiojodtherapie sind einige wichtige Schritte zu befolgen, um sicherzustellen, dass die Behandlung erfolgreich verläuft. Eine Woche vor Beginn der Therapie müssen alle Thyreostatika abgesetzt werden, und auch die Umstellung auf jodarmes Futter ist bis zwei Wochen vor der Therapie notwendig. Bei der stationären Aufnahme, die dienstags erfolgt, erfolgen Blutuntersuchungen und ggf. kardiologische Untersuchungen. Bereits am Donnerstag wird eine Schilddrüsen-Szintigraphie in Kurznarkose durchgeführt.
Einmal in den Körper injiziert, reichert sich das radioaktive Jod in der vergrößerten Schilddrüse an. Die Katzen werden dann in der Einrichtung isoliert, wobei die Entlassung nach einer Radioaktivitätsmessung erfolgt, meist fünf bis acht Tage nach der Therapie. Bei besonders hohen Dosen kann diese Isolation auch bis zu vier Wochen andauern, während derer sehr strikte Sicherheitsmaßnahmen gelten: Katzen müssen in dieser Zeit in der Wohnung gehalten werden, und der Kontakt zu schwangeren Frauen sowie Kindern unter 16 Jahren sollte vermieden werden, um mögliche Risiken auszuschließen.
Die Kosten der Therapie belaufen sich auf rund 1900 bis 2100 Euro plus Mehrwertsteuer, wobei kardiologische Untersuchungen zusätzliche Kosten verursachen können. Trotz der Preissteigerungen aufgrund globaler Liefer- und Produktionsprobleme von Jod 131, die seit der Corona-Pandemie aufgetreten sind, bleibt die Radiojodtherapie ein unverzichtbarer Bestandteil in der Behandlung von Katzen mit Schilddrüsenüberfunktion.
Die neue Therapieoption in Liesing wird von vielen Katzenhaltern bereits als Segen wahrgenommen. Schade nur, dass aufgrund der begrenzten Kapazitäten nicht alle Katzen behandelt werden können. Doch die Liebe und Fürsorge, die die Mitarbeiter in der Katzenpraxis bieten, lassen auf die erfolgreiche Genesung der Vierbeiner hoffen.