Mistplatz Dresdner Straße: Dauerhaft geschlossen, neue Wohnungen geplant!
Das Projekt zur Umwidmung des ehemaligen Mistplatzes in der Dresdner Straße in Leopoldstadt stößt auf Kritik und Debatten über Wohnraum und Müllentsorgung.

Mistplatz Dresdner Straße: Dauerhaft geschlossen, neue Wohnungen geplant!
Die Schließung des Mistplatzes Zwischenbrücken in der Dresdner Straße macht endgültig Platz für neue Wohnbauten. Nachdem der Platz bereits seit 2020 nicht mehr genutzt wird, hat der Stadtentwicklungsausschuss die Pläne für einen Neubau beschlossen, die auf dem Gelände entstehen sollen. Der Mistplatz wird somit von der Stadt Wien dauerhaft geschlossen, was bei den Anrainern für gemischte Gefühle sorgt. MeinBezirk berichtet, dass die rechtlichen Grundlagen durch Beschlüsse des Flächenwidmungs- und Bebauungsplans in den Jahren 2018 und 2020 geschaffen wurden. Ein neues Wohnprojekt soll nicht nur Raum für 200 Wohnungen bieten, sondern auch eine gemischte Nutzung mit Verkaufsflächen im Erdgeschoss und Arztpraxen im ersten Stock integrieren.
Die Wiener Grünen zeigen sich unzufrieden mit den neuen Plänen. Sie kritisieren den geplanten „Grätzlmistplatz“ in der Innstraße, der die Müllentsorgung für die Bezirke 2 und 20 übernehmen soll, als „autozentrierten Mega-Mistplatz“. Es wird befürchtet, dass der neue Standort geförderten Wohnbau verdrängt und die Lebensqualität der Anwohner beeinträchtigt. Laut einer Umfrage im Bezirk wünschen sich 83 Prozent der Befragten die Erhaltung und Sanierung des bestehenden Mistplatzes.
Kritik und Widerstand
Zusätzlich zur Unzufriedenheit der Grünen hat auch die KPÖ in Brigittenau eine Petition zur Erhaltung des Mistplatzes initiiert. Bezirksrat Matthias Kaltenböck kritisiert die fehlende Renovierung und Nutzung des Platzes, während illegale Müllablagerungen seit der Schließung ein anhaltendes Problem darstellen. Die Bezirksvertretung hat am 13. März einen einstimmigen Beschluss gefasst, der die Modernisierung und Wiedereröffnung des Mistplatzes anstrebt. Dabei ist die MA 48 weiterhin auf der Suche nach einem neuen Standort für einen Mistplatz, wobei bevorzugt das Gebiet beim Nordbahnhof in der Innstraße ins Auge gefasst wurde. Dieser Vorschlag stößt allerdings auf Widerstand seitens der Bürger.
Die Stadt Wien hat betont, dass das Widmungsverfahren für die neuen Wohnprojekte gemäß der Wiener Bauordnung durchgeführt wurde und mehrere Informationsveranstaltungen zur öffentlichen Einsicht durchgeführt wurden. Die Pläne sehen vor, dass denkmalgeschützte Objekte, wie die ehemalige Leichenhalle, erhalten bleiben und der Baubeginn frühestens für 2029 geplant ist. In der Seestadt wurde derweil ein Mistplatz ebenfalls geplant, jedoch stehen dort Verzögerungen an, da die Flächenaufteilung noch nicht abgeschlossen ist. Kurier berichtet, dass die Umwidmung des Geländes noch die Zustimmung des Gemeinderates benötigt, bevor die Bauarbeiten beginnen können.