Skandal um Wiener Gynäkologen: Patienten beschweren sich über Missbrauch!

Skandal um Wiener Gynäkologen: Patienten beschweren sich über Missbrauch!

Wien, Österreich - Ein Wiener Frauenarzt steht derzeit in der öffentlichen Kritik, weil zahlreiche Patientinnen sich über sein Verhalten beschwert haben. Diese Vorwürfe reichen von unangemessenem Umgang und mangelnder Aufklärung bis hin zu Einschüchterungsversuchen. Das Magazin Mein Bezirk hat auf die schwerwiegenden Missstände hingewiesen, die von der investigativen Plattform „Dossier“ aufgenommen wurden. Patientinnen berichten von respektlosem Umgang und medizinisch fragwürdigen Aussagen des Arztes, der sogar geraten haben soll, bei Fragen zu Laborbefunden ChatGPT oder Google zu konsultieren.

Darüber hinaus erzählt eine Betroffene, sie habe ohne persönliche Ansprache eine Überweisung zum Schwangerschaftsabbruch erhalten. Solche Erlebnisse sind alarmierend und werfen Fragen über den Standard der Patientenbetreuung auf.

Verstöße und Wiederholte Beschwerden

Der Fall des Gynäkologen ist nicht neu, denn bereits 2013 wurde der Arzt für sein drohendes Vorgehen kritisiert, unzufriedene Patientinnen wegen negativer Onlinebewertungen zu verklagen. Zudem wurde er 2023 von der Datenschutzbehörde mit einer Strafe von 10.000 Euro belegt, weil er die medizinische Diagnose einer Patientin unzulässig öffentlich machte. Auch die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) hat seit Jahren Hinweise und Beschwerden über sein Verhalten erhalten.

Die Situation spitzte sich 2023 zu, als das Wiener Straflandesgericht die ÖÄK über körperliche und seelische Misshandlungen des Arztes an seiner Tochter informierte. Diese Vorwürfe wurden schließlich mit einer Zahlung von 20.000 Euro Schadenersatz gegen den Arzt entschieden. Obwohl sich die Vorwürfe häufen, gilt der Gynäkologe strafrechtlich weiterhin als unbescholten.

Reaktionen und Maßnahmen

Patientenanwalt Gerhard Jelinek kritisiert die ÖÄK scharf für die unzureichenden Maßnahmen, um das Vertrauen in die Ärzteschaft zu wahren. Auch die ehemalige Patientenanwältin Sigrid Pilz bestätigte, dass immer wieder Beschwerden gegen diesen Gynäkologen eingegangen sind. Die Wiener Patientenanwaltschaft (WPPA) bemängelt zudem, dass es keine Informationen über die Ausgänge von Disziplinarverfahren an die Patienten weitergegeben wird.

Auf die neu aufgetauchten Enthüllungen reagierte das Gesundheitsministerium umgehend und forderte die Disziplinarakten des Arztes bei der Ärztekammer an. Trotz dieser Kritik und der laufenden Prüfungen bleibt der Arzt vorerst in seiner Kassenordination tätig.

Wo können sich Betroffene hinwenden?

Patientinnen und Patienten, die Beschwerden gegen Ärzte einreichen möchten, haben verschiedene Anlaufstellen. Ein einfacher Weg ist das Einreichen einer Beschwerde bei der entsprechenden Ärztekammer des Bundeslandes, wie gesund.bund.de beschreibt. Diese Stellen sind dafür zuständig, Beschwerden unabhängig zu prüfen und möglicherweise konsequente Maßnahmen zu ergreifen. Sie unterstützen zudem bei der Vorbereitung auf ein gerichtliches Verfahren, falls notwendig. Die gesetzliche Krankenkassen und private Krankenversicherungen können ebenfalls Unterstützung bieten, insbesondere bei Behandlungsfehlern.

In einer Zeit, wo das Vertrauen in die Ärzteschaft fragil ist, sind klare und transparente Verfahren zur Bearbeitung solcher Beschwerden unerlässlich. Datenschutz und Vertrauen sind schließlich Grundsteine einer funktionierenden Gesundheitsversorgung. Nur so können die Rechte der Patienten gewahrt und die Qualität der medizinischen Behandlung verbessert werden.

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OrtWien, Österreich
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