Rettung in Wien: Neun Empfehlungen erfolgreich umgesetzt – bleibt noch viel zu tun!

Rettung in Wien: Neun Empfehlungen erfolgreich umgesetzt – bleibt noch viel zu tun!

Wien, Österreich - Am 18. Juli 2025 hat der Rechnungshof einen Bericht zur Umsetzung von Empfehlungen im Wiener Rettungswesen veröffentlicht. Die Auswertung zeigt positive Fortschritte: Von insgesamt 14 ausgesprochenen Empfehlungen wurden neun vollständig und fünf teilweise umgesetzt, was die Effizienz der Rettungsdienste in der Stadt merklich verbessert hat, berichtet MeinBezirk.

Der Bericht umfasst eine Überprüfung des Wiener Rettungsdienstes von 2019 bis 2024 und verdeutlicht die positiven Entwicklungen in der Steuerung von Einsätzen. Ein wichtiges Element war die Vereinbarung zwischen der Berufsrettung Wien und privaten Rettungsdiensten zur Integration in das bereits bestehende Einsatzleitsystem. Diese Zusammenarbeit garantiert, dass auch private Anbieter Qualitätsstandards einhalten, um einheitliche Abläufe bei Rettungseinsätzen und Notrufen sicherzustellen, wie rechnungshof.gv.at berichtet.

Rettungseinsätze: Zielsetzung und Herausforderungen

Ein zentrales Ziel der Berufsrettung Wien ist es, in 90 Prozent der Fälle innerhalb von 14 Minuten nach Eingang eines Notrufs am Einsatzort zu sein. Für bestimmte Gebiete, wie den Wienerwald oder die Donauinsel, gelten jedoch längere Fristen von bis zu 30 Minuten. Um diese Ziele zu erreichen, wurde die Auswahl geeigneter Fahrzeuge optimiert, was zu einem Anstieg der Notfallkrankentransportwagen führte, während die Nutzung normaler Rettungswagen teilweise zurückging.

Die Notwendigkeit einer zentralen, integrierten Leitstelle für Wien bleibt jedoch ein ungelöstes Problem. Obgleich die Planung bereits 2017 begonnen hat, kam es durch die COVID-19-Pandemie zu Verzögerungen, was den Fortschritt bremst, wie im Bericht klar hervorgeht. Ein angepasstes Konzept für ein integriertes Leitstellensystem wurde zwar ausgearbeitet, dessen Umsetzung steht jedoch noch aus.

Bedarf an Reformen im Rettungsdienst

Die Entwicklung der Rettungsdienste in Wien ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Die Arbeiterkammer Wien hat darauf hingewiesen, dass es dringend Reformbedarf gibt. So fordert Silvia Rosoli, die Abteilungsleiterin für Gesundheitsberuferecht, eine Verbesserung der Ausbildung im Rettungsdienst. Diesbezüglich betont auch Clemens Kaltenberger, Vizepräsident des Bundesverbandes Rettungsdienst, die Notwendigkeit, das Sanitätergesetz zu novellieren, um die Ausbildung der Sanitäter:innen zu optimieren, wie auf arbeiterkammer.at erläutert wird.

Aktuell schätzt man die Anzahl der Sanitäter:innen in Österreich auf rund 48.000, wobei die Ausbildungsstandards unter europäischem Niveau liegen. Die Verweildauer im Beruf ist rückläufig, was in der Branche für Besorgnis sorgt. Zudem ist der Anstieg bei Rettungseinsätzen von fast 21 % zwischen 2017 und 2023 ein ernstzunehmendes Problem, das die angestrebten Zeitvorgaben in Gefahr bringt. Experten warnen, dass bis 2030 nur noch in 70 Prozent der Fälle die Frist von 15 Minuten eingehalten werden kann.

Die Verbesserung der präklinischen Versorgung erfordert ein neues dreistufiges modulares Ausbildungssystem, das sich als Antwort auf diese Herausforderungen anbietet. Zukünftig könnten erste Studiengänge bereits ab 2027 starten, doch dies hängt auch von einer stabilen finanziellen Unterstützung ab.

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OrtWien, Österreich
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