Heumarkt-Urteil: Stadt Wien muss jetzt Farbe bekennen!
Gericht entscheidet über Heumarkt-Projekt in Wien: UVP erforderlich, Investor Wertinvest spricht von Verantwortung der Stadt.

Heumarkt-Urteil: Stadt Wien muss jetzt Farbe bekennen!
Am 7. November 2025 hat das Verwaltungsgericht einen bedeutenden Beschluss hinsichtlich des umstrittenen Heumarkt-Projekts gefasst. Es stellte fest, dass eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) notwendig ist. Diese Entscheidung bringt frischen Wind in die laufenden Gespräche zwischen der Stadt Wien und dem Investor Wertinvest, die beide positiv auf das Urteil reagierten. Von Seiten des Investors wird die Stadt Wien in die Verantwortung genommen, wie sie den Gerichtsentscheid interpretiert und umsetzt. Dies könnte entscheidend für die weitere Entwicklung sein, denn eine UVP könnte das Projekt um bis zu fünf Jahre verzögern, was wertvolle Zeit kosten würde.
Ex-Landtagspräsident Ernst Woller (SPÖ), der sich um die Belange des UNESCO-Weltkulturerbes kümmert, sieht in der nunmehr dritten Projektvariante, die eine Höhe von 49 Metern vorsieht, vielversprechende Chancen. Diese Variante ist die niedrigste und könnte im Vergleich zur bestehenden Höhe des Intercontinental Hotels von 43 Metern keine signifikante Beeinträchtigung der Sichtachsen verursachen. Woller kritisierte die UNESCO und bezeichnete den Diskurs um das Projekt als „Glaubenskrieg“.
Die Reaktionen der Beteiligten
Die Stadt Wien und Experten lehnen die Notwendigkeit einer UVP ab, was zu einer interessanten Diskrepanz führt. Das Verwaltungsgericht wird im Dezember 2025 endgültig entscheiden. Christa Reicher, eine anerkannte UNESCO-Expertin, hat die 49-Meter-Variante positiv bewertet, auch wenn ihr Gutachten vom Gericht nicht als Beweismittel anerkannt wurde. Dies wirft Fragen zur Validität von Expertenmeinungen auf und verdeutlicht, wie ambivalent die Situation insgesamt ist.
Das Heumarkt-Projekt selbst hat viel mehr zu bieten als nur die Gebäudehöhe. Es soll den Heumarkt attraktiver machen und tausende Arbeitsplätze schaffen. Wertinvest ist jedoch besorgt, dass weitere Höhenanpassungen den wirtschaftlichen Sinn des Projekts gefährden könnten. Woller hat betont, dass man kein gutes Händchen für die wirtschaftliche Logik verlieren sollte, während man versucht, alle Belange zu berücksichtigen.
Ausblick auf die kommenden Monate
Die nächsten Schritte stehen bevor, und sowohl die Stadt als auch Wertinvest sind gefordert, auf den Gerichtsbeschluss angemessen zu reagieren. Die Dialogbereitschaft scheint gegeben, was als positiver Ansatz für die anstehenden Verhandlungen gewertet wird. Die Entwicklungen in den kommenden Wochen könnten entscheidend sein für die Realisierung dieses ambitionierten Bauvorhabens. Es bleibt abzuwarten, inwiefern die Ansichten und Argumente der verschiedenen Akteure in die finale Entscheidung des Gerichts einfließen werden.
Für weitere Informationen zu den Hintergründen und der aktuellen Lage des Heumarkt-Projekts besuchen Sie bitte die Berichterstattung von ORF Wien und MeinBezirk.