Premieren im Theater: Jura Soyfer zwischen Vergangenheit und Gegenwart!

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Am 29.08.2025 feiert das Theater in Josefstadt fünf Premieren, darunter das Werk des politisch engagierten Schriftstellers Jura Soyfer.

Am 29.08.2025 feiert das Theater in Josefstadt fünf Premieren, darunter das Werk des politisch engagierten Schriftstellers Jura Soyfer.
Am 29.08.2025 feiert das Theater in Josefstadt fünf Premieren, darunter das Werk des politisch engagierten Schriftstellers Jura Soyfer.

Premieren im Theater: Jura Soyfer zwischen Vergangenheit und Gegenwart!

Im Herzen Wiens tut sich etwas Aufregendes im Theater: In der unmittelbaren Zukunft, genauer gesagt im September, stehen gleich fünf neue Premieren an. Die erste Produktion, die auf die Bühne kommt, ist ein Werk von Jura Soyfer, das bereits mit einem biennal vergebenen Theaterpreis für humorvolle politische Stücke gewürdigt wurde. Soyfer, der 1912 in Charkiw geboren wurde und als einer der letzten Vertreter der Wiener Kabarettistengeneration gilt, bekämpfte in seinen Texten soziale Ungerechtigkeiten und Kriegstreiberei. Die Wahl fällt nicht zufällig auf ihn, wie news.at berichtet. Dass seine Werke den Charakter und die historische Bedeutung des Theaters als Ort der politischen Aufklärung widerspiegeln, verspricht spannende Theaterabende und anregende Diskussionen in der Stadt.

Jura Soyfer lebte in einer turbulenten Zeit. Nach seiner Flucht aus dem Russischen Kaiserreich über Georgien und Konstantinopel fand die Familie in Baden bei Wien und später in Wien eine neue Heimat. Mit 15 Jahren kam er erstmals mit sozialistischen Schriften in Berührung und wurde ein überzeugter Marxist. Seine Werke sind mehr als nur Unterhaltung; sie sind ein Aufschrei gegen die gesellschaftlichen Missstände seiner Zeit und thematisieren unter anderem Antisemitismus und Demokratiefeindlichkeit, die auch heute noch relevant sind. Ein wichtiger Aspekt seiner Schriften ist der Glaube an eine bessere Zukunft, was Wikipedia eindrucksvoll dokumentiert.

Premieren mit tiefem Sinn

Das Besondere an der Inszenierung von Soyfers Werken unter der Regie von Gloger ist die Verbindung von Humor und Ernsthaftigkeit. Gloger möchte die Vitalität und den Optimismus der Stücke einfangen, während er zugleich auf die schrecklichen Themen, die darin behandelt werden, hinweist. „Die Notwendigkeit, Vitalität und Optimismus zu zeigen“, betont Gloger, „ist wichtiger denn je, heute sind wieder viele alte Gefahren am Werk.“ Die Warnung vor Ausgrenzung und Antisemitismus als gegenwärtige Bedrohung ist ein zentrales Anliegen der Inszenierung, was die Relevanz von Soyfers Schaffen nochmals unterstreicht.

Die Bühne wird also zum Schauplatz von lebendigen Auseinandersetzungen über das, was war und was möglicherweise wieder sein könnte. Es ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie Theater die Gesellschaft reflektieren und zum Nachdenken anregen kann. Die geplanten fünf Premieren sollen das Repertoire erweitern und den Zuschauer:innen tiefere Einblicke in die politische Botschaft der Stücke bieten, die auch in der Vergangenheit von Bedeutung waren.

Ein bleibendes Erbe

Jura Soyfer verstarb tragisch im KZ Buchenwald, jedoch lebt sein Erbe weiter. Seine Texte wurden erst viele Jahre nach seinem Tod gesammelt veröffentlicht, und die Jura Soyfer-Gesellschaft wurde 1988 ins Leben gerufen, um an ihn zu erinnern. Unter anderem tragen Gedenksteine und -tafeln in Wien sowie die nach ihm benannte Jura-Soyfer-Gasse zu seinem Andenken bei. Auch an der Universität Wien gibt es einen Hörsaal, der seinen Namen trägt und somit dazu beiträgt, die wichtige politische Botschaft seiner Werke in die heutige Zeit zu tragen.

In einer Zeit, in der politische Themen oft unter den Tisch fallen, erweist sich die Entscheidung, Soyfers Stücke wieder auf die Bühne zu bringen, als besonders mutig. Es zeigt, dass Theater nicht nur ein Ort der Unterhaltung, sondern auch der politischen Bildung ist. Bleibt abzuwarten, wie das Publikum auf diese frische Kraft im Abstiegskampf reagieren wird und welche Debatten durch diese Inszenierung angestoßen werden.