Österreichs Gefängnisse am Limit: 120% Auslastung in Linz gefährdet Sicherheit!

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Die Überbelegung in Österreichs Gefängnissen, insbesondere in Wien-Josefstadt, führt zu Sicherheitssorgen und Personalengpässen.

Die Überbelegung in Österreichs Gefängnissen, insbesondere in Wien-Josefstadt, führt zu Sicherheitssorgen und Personalengpässen.
Die Überbelegung in Österreichs Gefängnissen, insbesondere in Wien-Josefstadt, führt zu Sicherheitssorgen und Personalengpässen.

Österreichs Gefängnisse am Limit: 120% Auslastung in Linz gefährdet Sicherheit!

In den letzten Jahren haben die Überbelegungen in Österreichs Gefängnissen beträchtlich zugenommen. Laut aktuellen Berichten der heute.at liegt die Auslastung in vielen Justizanstalten zwischen 83 und 120 Prozent. Besonders gravierend ist die Situation in der Justizanstalt Linz mit einer alarmierenden Auslastung von 120 Prozent, während Wien-Mittersteig mit 83 Prozent die geringste Auslastung aufweist.

Die Zahlen im Detail zeigen, dass die Gefängnisse an ihre Grenzen stoßen. Weitere Anstalten wie Eisenstadt, Graz-Karlau und Salzburg haben ebenfalls hohe Auslastungen, wobei Salzburg mit 116 Prozent an der Spitze steht. Ein Blick auf die Zahlen offenbart eine besorgniserregende Entwicklung:

  • Justizanstalt Linz: 120%
  • Wien-Josefstadt: 113%
  • Eisenstadt: 111%
  • Salzburg: 116%
  • Hirteberg: 107%

Personalnot und steigende Kosten

Die Personalien im Justizwachdienst zeigen, dass die Mitarbeiterzahlen von 3.792 im Jahr 2019 auf 3.927 im Jahr 2024 gestiegen sind. Dennoch bleiben 192 Planstellen unbesetzt, ein Umstand, der von FPÖ-Nationalrat Christian Lausch als Sicherheitsrisiko beschrieben wird. Er fordert in Anbetracht der Situation 500 zusätzliche Beamte, um die Sicherheit in den überfüllten Einrichtungen zu gewährleisten. Die Lage in der Justizanstalt Wien-Josefstadt bezeichnet Lausch gar als „Pulverfass“ aufgrund der Überbelegung und der mangelnden Beschäftigung der Insassen.

Die finanziellen Ausgaben für den Strafvollzug sind ebenfalls deutlich gestiegen, von 506,95 Millionen Euro im Jahr 2019 auf 753,77 Millionen Euro im Jahr 2024. Eine Entwicklung, die es zu beobachten gilt, denn ein steigendes Budget bedeutet auch große Herausforderungen für die Justiz.

Insassen und Beschäftigung

Über die Jahre hinweg waren im Durchschnitt 5.144 Häftlinge pro Jahr beschäftigt. Doch die Beschäftigungsquote in vielen Anstalten, insbesondere in Wien-Josefstadt, liegt unter 70% – ein erschreckendes Resultat. So zeigen die Zahlen, dass etwa in Wien-Josefstadt nur 27% der Insassen beschäftigt waren, während in Asten die Quote mit 91% deutlich besser aussieht. Interessant ist auch die durchschnittliche Beschäftigungsdauer pro Häftling:

  • Wien-Josefstadt: 1,78 Stunden
  • Garsten: 4,74 Stunden
  • Sonderanstalt am Münnichplatz: 5,64 Stunden

Diese Missstände stellen die Verantwortlichen vor große Herausforderungen. Es stellt sich die Frage, wie die Justizministerin Anna Sporrer (SPÖ) auf die kritische Antwort des FPÖ-Abgeordneten Christian Lausch reagieren wird. Würde eine Reform für mehr Beschäftigung und weniger Überbelegung die Situation entschärfen?

Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen zur Entlastung der übervollen Haftanstalten ergriffen werden. Fest steht, dass Handlungsbedarf besteht – nicht nur für die Sicherheit der Insassen, sondern auch für die der Gesellschaft insgesamt.

Am Ende aller Überlegungen scheint klar: In Österreichs Gefängnissen ist der Handlungsdruck hoch, und es liegt an den Verantwortlichen, die Weichen für eine bessere Zukunft zu stellen.