300 Jahre alte Fresken in der Alserkirche: Ein geheimnisvoller Fund!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am
Impressum · Kontakt · Redaktionskodex

In der Alserkirche Wien wurden 300 Jahre alte Fresken entdeckt, die an die Evangelisten erinnern. Restaurierungsarbeiten laufen.

In der Alserkirche Wien wurden 300 Jahre alte Fresken entdeckt, die an die Evangelisten erinnern. Restaurierungsarbeiten laufen.
In der Alserkirche Wien wurden 300 Jahre alte Fresken entdeckt, die an die Evangelisten erinnern. Restaurierungsarbeiten laufen.

300 Jahre alte Fresken in der Alserkirche: Ein geheimnisvoller Fund!

In der Alserkirche im 8. Bezirk von Wien wurden kürzlich faszinierende Fresken entdeckt, die auf ein Alter von rund 300 Jahren datiert werden. Die Wandmalereien, die die Evangelisten Matthäus, Lukas, Markus und Johannes darstellen, stammen von einem unbekannten Künstler und wurden während Malarbeiten im Inneren der Kirche freigelegt. Diese bemerkenswerten Kunstwerke haben mit einer Höhe von drei Metern einen eindrucksvollen Anblick und sind in überraschend gutem Zustand. Die Fresken wurden offenbar über hundert Jahre nach ihrer Entstehung übermalt, was lange Zeit zu ihrer Vergessenheit führte. Tim Juckes vom Bundesdenkmalamt bezeichnete den Fund als „ungewöhnlich“, was die bedeutende Entdeckung noch spezieller macht. Die Restaurierungsarbeiten sind bereits im Gange und werden von fünf Restauratoren durchgeführt, die bis Ende Oktober mit der Wiederherstellung der Fresken voraussichtlich fertig sein werden, berichtet meinbezirk.at.

Drängt da die Frage auf, wie solche Kunstschätze in einem Kirchenraum verborgen bleiben konnten? Den Berichten zufolge wurden die Fresken wohl vor mehr als 300 Jahren hinter einer Putzschicht versteckt, doch der genauere Hintergrund ihrer Übermalung bleibt ein Rätsel. Trotz dieses Geheimnisses haben die Malereien der Gemeinde und der Kunstliebhabern ein neues Kapitel in der Geschichte der Alserkirche eröffnet.

Ein Meister des Barock: Andrea Pozzo

Eine mögliche Verbindung zu diesen Fresken könnte Andrea Pozzo sein, ein italienischer Maler und Architekt des Barock, der für seine beeindruckenden Trompe-l’œil-Kuppelfresken bekannt ist. Geboren am 30. November 1642 in Trient, kam Pozzo im Jahr 1702 auf Einladung von Kaiser Leopold I. nach Wien, wo er bedeutende Werke hinterließ. Zu seinen bekanntesten zählen die illusionistischen Deckenfresken in der Jesuitenkirche. Pozzo war nicht nur als Freskant aktiv, sondern auch als Theoretiker der illusionistischen Malerei. Sein bekanntestes Werk, das Traktat „Perspectiva pictorum et architectorum“, bietet interessante Einblicke in seine Techniken und Ansprüche, wie geschichtenwiki.wien.gv.at erläutert.

Pozzo, der im August 1709 in Wien verstarb, wird oft mit der Entwicklung des Barockstils in Verbindung gebracht. Seine Arbeiten weisen eine charakteristische Verwendung von perspektivischen Verkürzungen auf, die auch bei den nun entdeckten Fresken in der Alserkirche eine Rolle gespielt haben könnten. Ob er direkt an den in der Alserkirche gefundenen Kunstwerken beteiligt war, lässt sich derzeit jedoch nicht bestätigen.

Historisches Erbe und Kultur

Die Entdeckung der Fresken in der Alserkirche passt in eine Reihe von außergewöhnlichen architektonischen Funden, die immer wieder in Wien ans Licht kommen. Diese Malereien sind nicht nur für die Pfarre Alser Vorstadt von großer Bedeutung, sondern auch für die Kunstgeschichte Österreichs. Solche Entdeckungen zeigen, wie zeitlos und wertvoll das kulturelle Erbe der Stadt ist. Zudem beleuchten sie die spannenden Fragen über die Künstler und die Stile vergangener Epochen, die noch tief in den Wänden der historischen Gebäude verwurzelt sind.

Wie sich die Geschichte der Alserkirche weiterentwickeln wird, bleibt abzuwarten. Eines ist sicher: Die Fresken haben die Sicht auf die Kirche und ihre Geschichte nachhaltig verändert und könnten einen aufregenden Anreiz für Kunstinteressierte und Touristen bieten. In den kommenden Wochen dürfen wir gespannt auf die Restaurierungsergebnisse und deren Präsentation sein.