Ryanair droht mit Flugreduzierung: Ist Wiens Flughafen in Gefahr?
Ryanair plant, Wien-Flüge zu reduzieren. Grund sind hohe Flughafengebühren. Pressekonferenz am 17. September angekündigt.

Ryanair droht mit Flugreduzierung: Ist Wiens Flughafen in Gefahr?
In Wien rumort es in der Luftfahrtbranche: Ryanair könnte die Anzahl ihrer Flüge von und nach Wien stark reduzieren. Dieser beunruhigende Schritt steht im Zusammenhang mit einer jüngsten Ankündigung von Wizz Air, die ihre Basis in Wien ab März 2026 schließen und bis Ende Oktober einige Flüge einstellen möchte. Doch während dieser Veränderung möchte Ryanair die Karten neu mischen. Berichte aus der „Presse“ heben hervor, dass hohe Flughafengebühren der Grund für die Überlegungen von Ryanair sind, ihr Angebot zu schrumpfen. Leider hat das Unternehmen diese Informationen bisher nicht bestätigt, doch Spannung herrscht, da am 17. September eine Pressekonferenz mit CEO Michael O’Leary in Wien ansteht, in der weitere Details zu erwarten sind.
Die Situation um die Fluggesellschaften wird durch die zunehmende Konkurrenz kompliziert. Wizz Air hat in den letzten Jahren ihre Strecken reduziert und kämpft mit denselben Herausforderungen wie Ryanair. Beide Airlines sind sich einig, dass die hohen Passagiersteuern und steigenden Flughafenentgelte dem österreichischen Luftverkehr und Tourismus schaden. „Die absurde Empfehlung von Wizz Air, über Bratislava oder Budapest zu reisen, ist unverständlich, zumal wir in Wien deutlich günstigere Tarife anbieten“, so ein Vertreter von Ryanair, der sich damit gegen die Strategie von Wizz Air Position bezieht. Zudem hat Ryanair als Reaktion auf die Schließung von Wizz Air die „Rettungstarife“ ins Leben gerufen, die Passagieren eine kostengünstige Alternative bieten sollen, um die Fahrgäste zu halten.
Hohe Gebühren als Problem
Ryanair hat die österreichische Regierung bereits wiederholt aufgefordert, die seit 2020 gültige Flugticketabgabe in Höhe von 12 Euro pro Ticket abzuschaffen und die Flughafengebühren zu senken. Diese Gebühren sind seit der Pandemie um über 30 Prozent gestiegen, was für die Airline ein deutliches Hemmnis darstellt. CEO Michael O’Leary stellt in Aussicht, dass Ryanair einen Investitionsplan von einer Milliarde US-Dollar umsetzen würde, sollte die Regierung auf ihre Forderungen eingehen. Das Ziel hinter diesem Plan: Bis 2030 soll das Passagieraufkommen in Österreich um 70 Prozent auf 12 Millionen Reisende pro Jahr steigen, was auch mit der Stationierung von zehn zusätzlichen Boeing 737-Max-200-Flugzeugen in Verbindung steht, die 300 neue Arbeitsplätze schaffen würden.
Doch die Argumentation von Ryanair ist nicht unbestritten. Die neue österreichische Regierung muss sich der Herausforderung stellen, zwischen der sofortigen Einbuße an Einnahmen durch schwindende Abgaben und den langfristigen wirtschaftlichen Vorteilen von Investitionen abzuwägen. Im Vergleich zu anderen EU-Ländern, wie beispielsweise Schweden und Ungarn, die Flugticketabgaben absenken oder abschaffen, um den Luftverkehr zu fördern, bleibt Österreich hier auf der Stelle stehen. Ohne Veränderungen drohen steigende Ticketpreise und ein reduziertes Flugangebot, warnt Ryanair.
Die kommenden Tage könnten daher entscheidend sein für die Luftfahrt in Österreich. Die angekündigte Pressekonferenz am 17. September wird zeigen, wie Ryanair auf die Entwicklungen reagiert und ob die österreichische Regierung bereit ist, die notwendigen Schritte zur Unterstützung der Luftverkehrsindustrie zu unternehmen. Die Branche befindet sich in einer kritischen Phase, und das Schicksal der Flugverbindungen ab Wien steht auf der Kippe. Bleibt zu hoffen, dass es zu einer Einigung kommt und die Reisenden nicht die Leidtragenden eines aufgeladenen Marktes werden.