Hietzing setzt auf Anrainerparken: Verkehrschaos endlich bekämpfen!
Hietzing führt Anrainerparken ein. Über 90% Stellplatzauslastung nahe Schönbrunn. Projekt stärkt Wohnqualität und Verkehrsentlastung.

Hietzing setzt auf Anrainerparken: Verkehrschaos endlich bekämpfen!
Die Wohnbevölkerung in Hietzing darf sich freuen: Ab Dezember wird in den Straßen Wattmanngasse, Trauttmansdorffgasse, Wolltergasse, Tirolergasse und Gloriettegasse ein Anrainerparken eingeführt. Das beschloss ein parteiübergreifendes Gremium, nachdem eine Untersuchung der MA 45 einen hohen Stellplatzdruck von über 90 Prozent in der Region aufdeckte. Besonders eng wird es in der Nähe von Schönbrunn und dem Tiergarten, die besonders beliebte Anziehungspunkte sind. Dieses neue System wird ausschließlich an Werktagen gelten, während an den Wochenenden die Parkplatzsituation aufgrund des Tourismus weiter angespannt bleibt. Fahrzeuge mit einem gültigen Parkpickerl für Hietzing dürfen dann die neu reservierten Bereiche nutzen, um den Anrainern das Parken zu erleichtern. Heute berichtet, dass die Bezirksvorsteherin Johanna Zinkl (ÖVP) und andere Vertreter des Bezirks positiv über das Projekt urteilen.
Warum ist das Anrainerparken gerade jetzt so wichtig? Eine Analyse des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zeigt, dass in insgesamt 13 Bezirken Wiens der Autoverkehr zurückgegangen ist. Dieser Rückgang findet in verschiedenen Stadtteilen statt, wobei die Donaustadt den stärksten Rückgang verzeichnet. Mit einem Kfz-Anteil von nur 363 Pkw pro 1.000 Personen hat sich die Zahl der Autos in Wien seit 2005 merklich reduziert und das macht Wien zu einer der landesweit führenden Städte in dieser Hinsicht. An dieser Stelle muss man erwähnen, dass Margareten den geringsten Kfz-Anteil in ganz Österreich aufweist. ORF berichtet, dass ähnliche Trends auch in anderen Stadtteilen zu beobachten sind, auch wenn die genauen Zahlen nicht spezifiziert wurden.
Parkraumbewirtschaftung in Wien
Die Einführung der Parkraumbewirtschaftung in Wien geht bereits auf 2022 zurück und wird weiterhin auf Stadtebene vorangetrieben. Ein erheblicher Anteil des Verkehrs in urbanen Gebieten wird durch die Parkplatzsuche verursacht, was zwischen 8 und 74 Prozent variieren kann. Darüber hinaus beträgt die durchschnittliche Suchzeit für Parkplätze zwischen 3,5 und 14 Minuten. Mit der neuen Regelung in Hietzing wird ein Schritt unternommen, um den Parkplatzdruck zu verringern und die Lebensqualität für Anwohner zu steigern. Auch im 7. Wiener Gemeindebezirk ist ein innovatives Projekt angedacht, das bis 2040 ohne Straßenparkplätze auskommen möchte, was zeigt, dass Wien aktiv an seiner Mobilitätswende arbeitet. Wiener Stadtwerke hebt hervor, dass bis zum Jahr 2030 10 % der Stellplätze in Wien elektrifiziert werden sollen – mit aktuell 500 aktiven Ladepunkten, die in Zusammenarbeit mit Wien Energie installiert wurden.
Der Entschluss über das Anrainerparken in Hietzing ist also nicht nur ein lokales Projekt, sondern ein Teil eines umfassenderen Plans zur Verbesserung der urbanen Mobilität in Wien. Die Implementierung dieser Maßnahmen könnte nicht nur den parkenden Verkehr reduzieren, sondern auch langfristig zur Steigerung der Lebensqualität und zum Schutz von Umwelt und Anwohnern beitragen.