Gewaltprävention: Neues Seminar für eine verantwortungsvolle Männlichkeit
Erfahren Sie mehr über die Anti-Gewalt-Therapie für Jugendliche in Wien, die verantwortungsvolles Handeln fördert.

Gewaltprävention: Neues Seminar für eine verantwortungsvolle Männlichkeit
In einem bemerkenswerten Schritt zur Gewaltprävention bei Jugendlichen hat die Männerberatung Wien mit ihrem Programm der Anti-Gewalt-Therapie für Jugendliche (AGTJ) einen wichtigen Beitrag geleistet. Die Initiative richtet sich an junge Menschen bis 21 Jahre und bietet sowohl über gerichtliche Weisung als auch freiwillig einen Zugang zur Gewaltprävention. Das Programm hat das Ziel, die Jugendlichen zur Übernahme ihrer Verantwortung zu bewegen und den Fokus auf die Ursachen und Folgen von Gewalthandlungen zu richten. Laut ORF Wien wissen Jugendliche oft, was sie tun, aber selten, warum sie so handeln.
Das methodische Konzept der AGTJ umfasst Gruppen- und Einzelarbeit, für die psychotherapeutische und psychodynamische Methoden eingesetzt werden. Dazu zählen Techniken wie Psychodrama, Transaktionsanalyse und konzentrative Bewegungstherapie. Bei der Einzelarbeit arbeiten erfahrene Therapeuten eng mit den Teilnehmern zusammen, um geschlechtsspezifische Aspekte zu berücksichtigen. Gruppen mit maximal neun Teilnehmern fördern die Persönlichkeitsentwicklung und erfordern wöchentliche Teilnahme über einen Zeitraum von zwei Jahren.
Männlichkeit und Gewalt: Ein kritisches Seminar
Parallel zur AGTJ wird auch ein Seminar zur kritischen Männlichkeitsforschung und deren Relevanz in der pädagogischen Praxis angeboten. Dieses Seminar, das von der Pro Juventute Akademie organisiert wird, findet über zwei Tage statt und behandelt zentrale Themen wie hegemoniale Männlichkeit und Intersektionalität. Ziel ist es, Grundwissen über Geschlecht und Männlichkeiten zu vermitteln sowie Reflexionsmethoden und Ansätze der Gewaltprävention in der Jugendarbeit näherzubringen.
Am ersten Seminartag geht es um das Erlernen und Leben von verschiedenen Männlichkeiten sowie die damit verbundenen Kosten und Privilegien. Der zweite Tag widmet sich den Ansätzen zur Gewaltprävention und stellt theaterpädagogische Methoden, Reflexionsübungen und Gruppenaufgaben vor. Ein besonderes Augenmerk liegt darauf, wie mit Offenlegungen von Gewalterfahrungen umzugehen ist.
Verantwortung übernehmen für die eigene Zukunft
Für die Teilnehmer des AGTJ-Programms ist es entscheidend, sich intensiv mit ihrer eigenen Persönlichkeit auseinanderzusetzen und alternative Handlungsoptionen zu entwickeln. Die Verbindung von Männlichkeit und Gewalt soll durch gezielte Interventionen aufgebrochen werden, um gewaltvolles Verhalten zu senken. Anhand von Studien ist bereits dokumentiert, dass Werthaltungen im Jugendalter besonders leicht hinterfragt werden können, was die Effizienz dieser Programme unterstreicht.
Fazit: Die Initiativen von der Männerberatung Wien und der Pro Juventute Akademie setzen den richtigen Impuls zur Sensibilisierung und Prävention in einer kritischen Lebensphase junger Menschen. Sie setzen auf Reflexion, Verantwortung und Veränderung, um eine gewaltfreie Zukunft für die Generation von morgen zu gestalten. Weitere Details zum AGTJ-Programm finden sich auf Männer.at.