Gedenken in Wien: ORF widmet sich den Novemberpogromen 1938
ORF gedenkt am 4. und 11. November 2025 der Novemberpogrome 1938 mit Dokumentationen über jüdisches Wien und Antisemitismus.

Gedenken in Wien: ORF widmet sich den Novemberpogromen 1938
Heute wird in Wien ein bedeutendes Gedenken an die Pogrome vom 9. auf den 10. November 1938 begangen. Der ORF hat dazu einen multimedialen Programmschwerpunkt ins Leben gerufen, der die Erinnerung an die Opfer des Nazi-Terrors und die jüdische Geschichte Wiens in den Mittelpunkt stellt. Ab Dienstag wird auf den Kanälen ORF 2, ORF III, Ö1 und ORF ON umfassend berichtet. KURIER berichtet, dass die Moderatorin Danielle Spera den Zweiteiler „Das jüdische Wien“ am 4. und 11. November 2025 um 20.15 Uhr auf ORF III präsentiert.
Der Programmgeschäftsführer von ORF III, Peter Schöber, hebt die Verantwortung des Senders im Kampf gegen Antisemitismus hervor. Ziel der Aktionen ist es, historische Zusammenhänge sichtbar zu machen und einen Dialog über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu fördern. Besonders wichtig ist dabei, den latenten Antisemitismus, der sich in Codes und Anspielungen äußert, aktiv zu thematisieren und aufzuarbeiten. Statt sich mit der Vergangenheit abzufinden, soll die Auseinandersetzung mit diesen Themen angeregt werden.
Vielfältiges Programm
Die Veranstaltungswoche bietet ein breites Spektrum an Fernsehinhalten. So läuft am 4. November um 23.05 Uhr die Doku „kreuz & quer: Eine Familie – Zwei Welten“ von Peter Mahler, in der er seine eigene Familiengeschichte, geprägt von einem jüdischen Großvater und einem SS-Mann, beleuchtet. Weitere Premieren sind „Aus dem Rahmen“ mit Karl Hohenlohe im Jüdischen Museum Wien um 22.40 Uhr sowie „Geschichte Heute – Österreichs vertriebene Genies“ am Samstag um 19.50 Uhr.
Außerdem wird am 7. November um 22.35 Uhr der Film „Der Passfälscher – Widerstand im Untergrund“ über den Widerstandskämpfer Cioma Schönhaus ausgestrahlt. Am 9. November folgt „Die Hüterin der Erinnerung – Daliah Hindler“ um 12.30 Uhr, die die Gedenk- und Erinnerungsarbeit in Wien thematisiert. Auch die Produktionen von Robert Gokl, die sich mit Antisemitismus befassen, ergänzen das Programm, etwa in „Menschen & Mächte“ und „Alter Hass, neuer Wahn“. Fiktionale Klassiker wie „Martha Liebermann – Ein gestohlenes Leben“ und „Schindlers Liste“ runden das vielfältige Angebot ab.
Gespräche und Streaming
Ein besonderes Augenmerk legt Ö1 auf die Erinnerungsarbeit ohne Zeitzeugen, die am Freitag in einem Gespräch thematisiert wird. Die Sendungen sind auch auf ORF ON im Stream verfügbar, und historische Aufnahmen sind im Videoarchiv zu finden. Zusätzlich informiert ORF.at über anstehende Gedenkveranstaltungen und bietet so eine umfassende Plattform für die Auseinandersetzung mit dieser wichtigen Thematik.
Die Auseinandersetzung mit Antisemitismus ist in der heutigen Zeit von besonderer Bedeutung. Das Dossier von bpb zeigt, dass es nicht nur eine Zunahme von latenten Vorurteilen gibt, sondern auch neue Formen des Antisemitismus, die oft als Antizionismus auftreten. Diese Entwicklungen machen die Gedenkveranstaltungen umso relevanter und drängen darauf, über die verschiedenen Facetten des Antisemitismus zu diskutieren. bpb erläutert, dass das moderne Bild des Antisemitismus sich gewandelt hat und wirksame Schritte gegen diese Gesinnungen notwendig sind.
Durch dieses breite Programm und die verschiedenen Formate hofft der ORF, ein gutes Händchen zu haben, um die Zuschauer nicht nur zu informieren, sondern auch zu sensibilisieren und einen wichtigen Dialog zu fördern. Die Aufarbeitung der Vergangenheit und der Irrwege der Geschichte sind essenziell, um eine bessere gemeinsame Zukunft zu gestalten.