Freispruch in Wien: Zehn Burschen nach Missbrauchsvorwürfen entlastet!
Prozess in Wien: Zehn Angeklagte freigesprochen im Fall um sexuellen Missbrauch eines 12-jährigen Mädchens. Urteil umstritten.

Freispruch in Wien: Zehn Burschen nach Missbrauchsvorwürfen entlastet!
Ein schockierender Fall beschäftigt derzeit die Justiz in Wien: Zehn junge Männer im Alter von 16 bis 21 Jahren wurden am 26. September 2025 am Wiener Landesgericht freigesprochen, nachdem ihnen vorgeworfen wurde, sexuelle Handlungen mit einem 12-jährigen Mädchen vorgenommen zu haben. Die Vorfälle sollen sich zwischen März und Juni 2023 in verschiedenen locations in Favoriten ereignet haben. Dabei handelte es sich um Hotelzimmer, Treppenhäuser und Wohnungen, wie Welt berichtet.
Die zehn Angeklagten, die aus Syrien, Nordmazedonien, der Türkei und Bulgarien stammen, standen nicht alle unter dem gleichen Vorwurf: Zwei von ihnen wurden wegen geschlechtlicher Nötigung angeklagt, während die anderen wegen Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung belangt wurden. Letztlich stellte Richter Daniel Schmitzberger fest, dass keine ausreichenden Beweise für Einschüchterung oder Gewalt vorlagen. Es wurde zudem klar, dass es innerhalb der Aussagen des Mädchens Widersprüche gab, wie in einem weiteren Bericht von 5min nachzulesen ist.
Der Prozess im Detail
Der Prozess verlief weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit, um den Opferschutz zu gewährleisten. Der Staatsanwaltschaft war es nicht möglich, den Vorwurf des schweren sexuellen Missbrauchs aufrechtzuerhalten, da nicht eindeutig festgestellt werden konnte, dass die Angeklagten wussten, dass das Mädchen erst 12 Jahre alt war. Diese Frage war entscheidend, denn wie die Beauftragte für Missbrauch erklärt, sind solche Verfahren oft durch das Fehlen objektiver Beweismittel, wie DNA-Spuren oder unabhängiger Zeug:innen, erschwert, was es nicht einfach macht, zu einem gerechten Urteil zu kommen.
Der Ex-Freund des Mädchens gab in seiner Aussage wieder, dass er zunächst dachte, sie sei gleich alt wie er. Erst durch einen Ausweis und Informationen von anderen Burschen im Park erfuhr er von ihrem tatsächlichen Alter. Er konfrontierte das Mädchen mit den Gerüchten und den belastenden Videos, die ihm ebenfalls zu Ohren gekommen waren. Dabei hat sie ihm versichert, dass sie die sexuellen Kontakte nicht gewollt habe und in der Situation Angst gehabt hätte, was die Komplexität des Falles unterstreicht.
Reaktionen und Ausblick
Die Freisprüche wurden von der Anwältin des Opfers stark kritisiert, die diese als entwürdigend bezeichnete. Der Prozess hat nicht nur die juristische Dimension, sondern wirft auch ethische Fragen auf, denen sich die Gesellschaft stellen muss. Es bleibt spannend, ob die Staatsanwaltschaft gegen das Urteil in Berufung gehen wird, die Entscheidung ist derzeit noch nicht rechtskräftig. Klar ist, dass der Fall viele Diskussionen über den Schutz von Opfern und die Bedürfnisse im strafrechtlichen Umgang mit Betroffenen von Sexualdelikten nach sich ziehen wird.
Zusammengefasst, zeigt dieser Fall eindrücklich, wie herausfordernd die Beweisführung in Sexualdelikten ist—insbesondere wenn es um minderjährige Opfer geht, die oft unter immensem Druck stehen. Der Prozess verdeutlicht auch, wie wichtig eine respektvolle und professionelle Herangehensweise bei der Befragung von Opfern ist, um weitere Traumatisierungen zu verhindern.
Es bleibt zu hoffen, dass solche Vorfälle in Zukunft besser und gerechter behandelt werden, damit die Betroffenen die Unterstützung und das Gehör finden, das sie verdienen.