Frächter in Wien: Protest gegen drohende Lkw-Maut-Erhöhung!
Frächter protestieren am 10.09.2025 in Wien gegen Lkw-Maut-Erhöhung, die Inflation und steigende Transportkosten befürchten.

Frächter in Wien: Protest gegen drohende Lkw-Maut-Erhöhung!
In Wien ist der Protest der Frächter wegen der geplanten Erhöhung der Lkw-Maut in vollem Gange. Am Mittwoch fuhren rund 60 Lastwagen in einem eindrucksvollen Konvoi durch die Landstraße und übergaben einen Forderungskatalog an das Verkehrsministerium. Die Demonstration führte zwar zu ein paar kleineren Staus, größere Verkehrsbehinderungen blieben jedoch aus, wie die Krone berichtet.
Die Frächter versammelten sich bereits um 9:30 Uhr am Parkplatz Großram der A1, bevor sie zum Verkehrsministerium aufbrachen. „Wir zahlen alle drauf“, lauteten einige der Transparente, die die Teilnehmer trugen. Der Fachverbandsobmann Markus Fischer nahm das Positionspapier entgegen und wies auf die drohenden Folgen der Mauterhöhung hin. Verkehrsminister Peter Hanke war indes beim Ministerrat und bekam keine Informationen über den Protest.
Warnungen vor Inflation und Arbeitsplatzverlust
Die Transportwirtschaft bringt ernste Bedenken ein: Die Erhöhung der Lkw-Maut könnte jeden österreichischen Haushalt schätzungsweise um 35 Euro zusätzlich belasten. „Wenn die Kosten nicht weitergegeben werden können, stehen Arbeitsplätze auf der Kippe“, warnte der Fachverband des Güterbeförderungsgewerbes. In den letzten zwei Jahren war die Maut bereits um 21 % gestiegen, und eine weitere Erhöhung um 10–13 % wird als „Inflationshammer“ bezeichnet, wie vom OTS berichtet.
Der Fachverband fordert daher einen sofortigen Stopp der Mauterhöhungen. Die Situation ist angespannt, denn seit 2020 sind die Mauttarife um etwa 30 % gestiegen, während die Personalkosten seit 2022 um 26 % angewachsen sind. Im Durchschnitt betragen die Kosten für einen 40-Tonnen-Sattelzug im Fernverkehr heuer 80.680 Euro, und für das kommende Jahr werden 91.930 Euro prognostiziert.
Steigende Transportkosten und fallende Zulassungen
Die Frächter kritisieren, dass ihre Transportkosten in den letzten drei Jahren um 27,5 % gestiegen sind. Dies wird zunehmend zum Problem für viele Betriebe. Viele Unternehmen könnten Schwierigkeiten bekommen, da die Belastung durch höhere Mautkosten weitergegeben wird. Österreich hat mit den höchsten Lkw-Mautkosten in der EU zu kämpfen, und die Situation wird immer unhaltbarer. Ein moderner Lkw kommt mit 50 Euro in Österreich nur 94 km weit, während es in Nachbarländern wie Deutschland, Italien oder Polen deutlich weiter geht.
Die Neuzulassungen von Sattelzugmaschinen sanken in den ersten acht Monaten um 17 Prozent. Dies mag ein zusätzliches Zeichen für die Notlage der Branche sein, könnte aber auch auf die Unsicherheit in der Wirtschaft zurückzuführen sein. Die Mitglieder des Fachverbandes sind überzeugt, dass ohne angemessene Maßnahmen, wie etwa ein Einfrieren der Mauttarife auf dem Niveau von 2025, die Situation sich weiter verschärfen wird.
Die Transportwirtschaft steht am Scheideweg. Die kommende Erhöhung der Lkw-Maut könnte nicht nur Auswirkungen auf die Kosten der Verkehrsdienstleister, sondern auch auf die gesamten Haushalte haben. Es bleibt abzuwarten, ob das Verkehrsministerium in den kommenden Wochen auf die Forderungen der Branche reagieren wird und welche Schritte unternommen werden, um die angespannten Verhältnisse zu entschärfen.