Flughafen Wien sagt Nein zur dritten Piste – Zukunft ungewiss!
Flughafen Wien verzichtet auf dritte Piste nach 20 Jahren Planung. Entscheidung basiert auf Kostenanalyse und veränderten Rahmenbedingungen.

Flughafen Wien sagt Nein zur dritten Piste – Zukunft ungewiss!
Die Entscheidung ist gefallen: Der Flughafen Wien hat die Pläne für eine dritte Startbahn nach über 20 Jahren Planung verworfen. Dies berichtet AeroInternational, und die Gründe sind vielfältig und komplex. Wesentliche Faktoren waren eine gründliche Analyse der Kosten, betriebliche Entwicklungen und die veränderten Rahmenbedingungen, die zu dieser Entscheidung führten.
Ursprünglich galt die dritte Piste als Schlüssel zu weiterem Wachstum des Flughafens. Doch die Realität hat sich seit den ersten Planungen über die Jahre hinweg erheblich gewandelt. So haben sich beispielsweise die Investitionskosten für das Projekt auf geschätzte zwei Milliarden Euro nahezu verdoppelt. Außerdem hat sich die Effizienz im Flugbetrieb stark verbessert: Während 2005 im Durchschnitt 71 Passagiere pro Flugbewegung befördert wurden, sind es heute schon 139. Das bedeutet, die Kapazität pro Flug steigt und der Druck auf das bestehende Pistensystem nimmt ab.
Optimierung statt neue Piste
Die Flughafen Wien AG hat sich entschieden, statt auf eine dritte Piste auf interne Optimierungen zu setzen. Ziel ist es, die derzeitige Infrastruktur so auszubauen, dass bis zu 52 Millionen Passagiere pro Jahr abgefertigt werden können, was ein signifikanter Anstieg im Vergleich zu 31,7 Millionen im Jahr 2023 wäre. Auch wenn die großen Airline-Partner dem Projekt skeptisch gegenüberstehen, bleibt die Möglichkeit für zukünftige Notwendigkeiten bestehen, abhängig von der Verkehrsentwicklung und den Genehmigungen.
Die Entscheidung bringt auch finanzielle Folgen mit sich: Der Flughafen muss mit Wertberichtigungen von rund 56 Millionen Euro rechnen und erwartet für das laufende Geschäftsjahr einen geringeren Überschuss von 210 Millionen Euro statt 230 Millionen Euro. Positiv ist jedoch, dass die Verkehrsentwicklung besser als erwartet verläuft. Viele haben zudem auf die wechselseitige Abhängigkeit von Luftverkehr und Wirtschaft hingewiesen, wie in einem aktuellen Bericht von ADV beschrieben.
Gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen
Die Frage bleibt, wie sich die Absage an die dritte Piste auf die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Flughafens und der österreichischen Wirtschaft auswirken wird. Der Flughafenverband ADV betont in seiner Stellungnahme, dass der Luftverkehr unverzichtbar für Wachstum und Wohlstand ist. Eine mögliche Schätzung besagt, dass eine Million zusätzliche Passagiere etwa 1.000 neue Arbeitsplätze am Flughafen schaffen könnten.
Die Argumentation für eine dritte Piste fand auch Unterstützung in der Politik sowie unter Wirtschafts- und Tourismusakteuren. Persönlichkeiten aus diesen Bereichen hatten sich klar für das Projekt ausgesprochen, um Österreich als Wirtschaftsstandort zu stärken. Gerade im Kontext der steigenden Tourismuszahlen, die für Wien prognostiziert werden, könnte der Ausbau der Flughafeninfrastruktur zum Wohle der heimischen Wirtschaft sein.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Entscheidung des Flughafens, die Planungen für die dritte Piste vorerst zu beenden, sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt. Ob sich der Fokus auf interne Optimierungen langfristig als das richtige Rezept herausstellen wird, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass die Diskussion um die Luftfracht und ihre wirtschaftliche Bedeutung in Österreich weiter an Brisanz gewinnt, wie die Seite drittepiste.at eindrucksvoll zeigt.