Neues Wohnprojekt in Wien: Vielfalt und Integration unter einem Dach!
Donaustadt: Ein innovatives Wohnprojekt fördert Integration und sozialen Zusammenhalt in Wien, kombiniert ökologisches Bauen mit interkultureller Vielfalt.

Neues Wohnprojekt in Wien: Vielfalt und Integration unter einem Dach!
In der Donaustadt Wiens entsteht ein bemerkenswertes Beispiel für integratives Wohnen, das die alte und neue Bevölkerung der Stadt zusammenbringt. Das Architekturbüro „Räume für Menschen“ (RfM), geleitet von Jutta Wörtl-Gössler und Uli Machold, hat mit dem Baugruppenprojekt „Assemblage Niklas Eslarn“ bereits die letzten Handgriffe vollzogen, und die Eröffnung steht kurz bevor. Dieses Vorhaben, das einen entscheidenden Fokus auf interdisziplinäres und ökologisches Bauen legt, setzt auf nachhaltige Materialien wie Lehm und Stroh und bietet Platz für eine schillernde Mischung aus Bewohner:innen.
Etwa 50 Prozent der künftigen Mieter:innen sind Österreicher:innen, während die andere Hälfte aus geflüchteten Menschen besteht, von denen viele inzwischen Bürger:innen sind. „Wir wollten ein Modellprojekt für die Integration auf die Beine stellen“, meint Wörtl-Gössler. Dass der Bedarf an Wohnraum für Asylberechtigte hoch ist, zeigt die angespannte Lage auf dem wienerischen Wohnungsmarkt, wo oft der Zugang zu sozialem Wohnbau erschwert ist. Der Bauträgerwettbewerb der Gemeinde Wien für Baugruppen begann schon Ende 2019, und die Idee zur integrativen Baugruppe wurde von Wörtl-Gössler und Susan Kraupp entwickelt, unterstützt von Rachida Toubal, die Asylwerbende mit Wohnbedarf vermittelte.
Gemeinschaft im Mittelpunkt
Die Baugruppe „Assemblage Niklas Eslarn“ umfasst 31 geförderte Mietwohnungen, darunter 16 mit Superförderung – ein echtes Schnäppchen im aktuellen Wohnmarkt! Die Altersstruktur der künftigen Bewohner:innen reicht von Babys bis hin zu 80-Jährigen, mit einem besonderen Augenmerk auf Jungfamilien. Um die Community zu stärken, gestalten die Bewohner:innen Stoffbahnen für die Westfassade als Sonnen- und Sichtschutz, ein Teil des größeren Kunstprojekts „Assemblage familiar: stories from/form home“, das von Kunst im Öffentlichen Raum (KÖR) gefördert wird.
Das Bauprojekt ist nicht nur ein architektonisches, sondern auch ein soziales Experiment. Die Wohnungen variieren zwischen 30 und 120 m² – so finden auch große Familien mit bis zu fünf Kindern ein schickes Zuhause. Das Grundstück östlich von Seestadt Aspern ist umgeben von Einfamilienhäusern und Wald und in neun gleichwertige Felder aufgeteilt, mit einem Gemeinschaftshaus in der Mitte. Hier können die Bewohner:innen nicht nur zusammen wohnen, sondern auch spielen und feiern. Eine Außentreppe führt auf die Dachterrasse, die ein idealer Ort für Gemeinschaftsaktivitäten ist.
Integration als zentrale Herausforderung
Forschungsergebnisse belegen, dass eigene Wohnungen für viele anerkannte Geflüchtete in Wien alles andere als selbstverständlich sind. Das Forschungsprojekt „Zusammenhalt braucht Räume“, eine Kooperation zwischen Difu und der Universität Stuttgart, zeigt, dass der Wohnungsmarkt in vielen Kommunen eine entscheidende Rolle für die Integration spielt. Dabei ist der Zugang zu bezahlbarem Wohnraum oft stark eingeschränkt. Wie gelebt werden kann, was in der Theorie verhältnismäßig simpel erscheint, wird im Rahmen von integrativen Wohnprojekten jedoch erprobt.
Die sozialen Dimensionen des Wohnens für geflüchtete Menschen in Wien sind hochaktuell. Die Notwendigkeit, den sozialen Zusammenhalt durch geeignete Wohnformen zu fördern, ist nicht nur eine politische Anforderung, sondern auch ein gesellschaftlicher Bedarf. Es braucht dringend alternative Wohnmodelle, um die Integration wirklich voranzubringen. Wohnen und soziale Durchmischung ist ein wichtiges Thema, dem sich auch die Wissenschaft widmet, um Strategien für die Wohnbaupolitik auszutüfteln.
Wenn man das alles betrachtet, leistet das Baugruppenprojekt „Assemblage Niklas Eslarn“ nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Schaffung von Wohnraum – es ist auch ein Symbol für die wertvolle Integration und den harmonischen Zusammenhalt verschiedener Kulturen in Wien. Ein Vorbild für zukünftige Wohnprojekte in der Stadt und vielleicht sogar darüber hinaus.