Sensation in Kaisermühlen: Alte Kastanie vor Fällung für Tiefgarage?
In Kaisermühlen soll eine 60 Jahre alte Rosskastanie für ein Wohnprojekt weichen, was Anwohner besorgt. Details zum Bau und Umweltschutz.

Sensation in Kaisermühlen: Alte Kastanie vor Fällung für Tiefgarage?
In Kaisermühlen sorgt eine alte Rosskastanie für Aufregung. Der Baum, der rund 60 Jahre alt ist und am Rande einer bereits asphaltierten Parkplatzfläche steht, soll einem umstrittenen Wohnprojekt weichen. Die Sozialbau AG plant den Bau von 36 geförderten Wohnungen, aber die Fällung des geschützten Baumes ist Voraussetzung für den Bau einer erweiterten Tiefgarage, die über das gesamte Bauareal hinausgehen soll. Anrainer sind besorgt und befürchten die Folgen dieser Entscheidung. Laut meinbezirk.at sind die Einsprüche der Nachbarn bereits im Verfahren eingebracht worden.
Das Grundstück, auf dem die Kastanie steht, ist laut Flächenwidmungs- und Bebauungsplan für eine gärtnerische Ausgestaltung vorgesehen. Die Pläne der Sozialbau AG sehen zwar eine wesentliche Entsiegelung des Areals vor, jedoch stellt sich die Frage, ob ein Ersatz für den alten Baum gefunden werden kann. Ein entsprechendes Gutachten und die Genehmigung des Magistratischen Bezirksamtes sind notwendig, um die Fällung durchzuführen.
Baumschutz und Ersatzpflanzung
Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind klar: Nach dem Wiener Baumschutzgesetz dürfen geschützte Bäume nur mit einer speziellen Genehmigung gefällt werden. Ist die Fällung genehmigt, müssen Ersatzpflanzen in entsprechender Menge nachgepflanzt werden. Pro 15 Zentimeter Stammumfang des gefällten Baumes muss ein mittel- bis großkroniger Ersatzbaum gepflanzt werden. Dies ist eine Auflage, die die Sozialbau AG bei der geplanten Entfernung der Kastanie beachten muss. Zudem ist die Meldung der Ersatzpflanzung nach dem Gesetz verpflichtend, wie auf wien.gv.at nachzulesen ist.
Um die Fällung der Rosskastanie gibt es momentan noch keine gültige Bewilligung, und somit bleibt unklar, ob die Kastanie tatsächlich gefällt werden muss oder nicht. Die Entscheidung hängt vom weiteren Verlauf des Bewilligungsverfahrens ab. Die Sozialbau AG plant im Übrigen, insgesamt zwölf Bäume auf dem Bauplatz sowie dem Nachbargrundstück zu pflanzen, um den Verlust des alten Baumes auszugleichen.
Ausblick auf das Projekt
Der Baustart für das Wohnprojekt in der Harrachgasse ist für Anfang 2026 vorgesehen. Die Anrainer hoffen auf eine Einigung, die das Schicksal der altehrwürdigen Kastanie noch wenden könnte. In einem Stadtentwicklungsprojekt, das auch eine großzügige Freiraumgestaltung zwischen dem Neubau und einem bestehenden Haus vorsieht, wird die Erhaltung alter Bäume immer wichtiger.
So bleiben die Anwohner gespannt, welche Entscheidungen die verantwortlichen Behörden treffen werden. Ein gutes Händchen wäre wünschenswert, denn ein harmonisches Miteinander von Baumschutz und urbaner Entwicklung liegt schließlich im Interesse aller Beteiligten.