Wien: Entdeckung sehnsüchtig erwarteter geothermischer Wärmequelle!

Entdecken Sie, wie Wiens geologische Vergangenheit die Gegenwart prägt: Geothermie, Fossilien und nachhaltige Energiezukunft.
Entdecken Sie, wie Wiens geologische Vergangenheit die Gegenwart prägt: Geothermie, Fossilien und nachhaltige Energiezukunft. (Symbolbild/MW)

Wien: Entdeckung sehnsüchtig erwarteter geothermischer Wärmequelle!

Wien, Österreich - Wien, eine Stadt mit einer reichen Geschichte, kann sich nun auch über eine zukunftsweisende Entdeckung freuen. Unter den Straßen der Stadt schlummert eine geothermische Wasserquelle, die das Potenzial hat, die Wärmeversorgung Wiens nachhaltig zu revolutionieren. Ein Blick zurück in die Vergangenheit zeigt, dass Wien vor 20 bis 14 Millionen Jahren von einem tropischen Meer bedeckt war, was die heutigen geothermischen Ressourcen erklärt. Laut den Autoren Mathias Harzhauser und Thomas Hofmann in ihrem Buch „Wien am Sand“ stammen viele dieser Maritim-Ablagerungen aus einer Zeit, in der hier Riesenausternriffe und sogar Seekühe lebten. Viele dieser Überreste finden sich in Gebäuden wie dem Naturhistorischen und dem Kunsthistorischen Museum, wohin der Atzgersdorfer Stein, reich an Schneckenfossilien, als Baumaterial verwendet wurde.

Die kürzliche Entdeckung der neuen Warmwasserquelle unter dem Stadtgebiet, benannt als Aderklaa, kommt nicht von ungefähr. Wie themayer.eu berichtet, ist diese Entdeckung das Ergebnis jahrelanger Studien, die sich auf nachhaltige geothermische Energiealternativen konzentrierten. Nach Abschluss der letzten Erkundungsbohrung soll eine Untersuchung der geologischen und chemischen Zusammensetzung des Wassers erfolgen, um das Vorkommen optimal zu nutzen.

Geothermie als Schlüssel zur Klimawende

Was bedeutet das nun für die Stadt und ihre Bürger:innen? Geothermie stellt einen wichtigen Baustein in der Wärmewende dar und ist maßgeblich an der Eindämmung des Klimawandels beteiligt, insbesondere für Wien. Ein transdisziplinäres Projekt, das die Nutzung tiefer Geothermie für die Stadt untersucht, zielt darauf ab, diese Ressourcen sicher in das umfangreiche Wiener Fernwärmenetz einzuspeisen. Diese Initiative wird von den Experten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) unterstützt. Maria-Theresia Apoloner, Seismologin an der ZAMG, wird bald die Ergebnisse dieses Projekts in einer öffentlichen Vorlesung vorstellen, wie oeaw.ac.at informiert.

Die Schätzung, dass das Aderklaa-Vorkommen fast 100 Grad Celsius heißes Wasser birgt, könnte etwa 120 Megawatt thermischer Leistung liefern. Wien Energie plant, bis 2030 rund 125.000 Haushalte mit Wärme aus dieser geothermischen Quelle zu versorgen. Diese Maßnahmen sind notwendig, um den Klimazielen gerecht zu werden, laut denen bis 2040 56 % der Stadt durch Fernwärme versorgt werden müssen. Der Rest der Heizversorgung wird durch hocheffiziente Wärmepumpen erfolgen.

Vom Überfluss an Wasser und Fossilien

Die Unterwasserlandschaft dieser Region offenbart nicht nur die geothermischen Ressourcen, sondern auch die Spuren einer lebendigen maritimen Vergangenheit. Immer wieder werden in den Straßen und Gebäuden Wiens Überreste an Fossilien entdeckt, darunter die beeindruckenden Mammutknochen. Diese Entdeckungen sind nicht nur von naturhistorischem Interesse, sondern verdeutlichen auch das Erbe, das Wien aus seiner einzigartigen geologischen Vergangenheit hat.

Durch diese neuartige Mischung aus historischer Bedeutung und modernster Technik zeigt Wien einmal mehr, dass die Stadt nicht nur in die Zukunft, sondern auch in die Vergangenheit blickt. Diese Entdeckung ist nicht nur ein Gewinn für die Energieversorgungsstrategie, sondern auch ein faszinierendes Kapitel in der Geschichte dieser Großstadt.

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OrtWien, Österreich
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