Vor 70 Jahren: Briefträger aus Europa kämpfen im Prater um den Sieg!
Vor 70 Jahren: Briefträger aus Europa kämpfen im Prater um den Sieg!
Leopoldstadt, Österreich - Wien, ein Ort, der in der Vergangenheit viele sportliche Höhepunkte erlebt hat, war vor 70 Jahren Schauplatz eines ganz besonderen Wettkampfs. Im Jahr 1955 fand am WAC-Platz im berühmten Prater das sechste internationale Wettgehen der Briefträger statt, das von rund 50 Postboten aus zehn europäischen Nationen bestritten wurde. Die Teilnehmer mussten eine Strecke von 15 Kilometern in ihrer originalen Uniform zurücklegen, inklusive der schweren Ledertasche, die das Bild eines jeden Briefträgers prägt. Diese ungewöhnliche Veranstaltung wurde von der „Austria Wochenschau“ dokumentiert, die bis 1982 in Kinos präsent war, und somit können wir auch heute noch einen Blick auf dieses historische Ereignis werfen.
Ein herausragender Athlet dieses Wettkampfes war Åke Söderlund aus Schweden, der den Wettbewerb mit einer eindrucksvollen Zeit von 1 Stunde, 25 Minuten und 48 Sekunden für sich entschied. Dies war nicht nur sein dritter Sieg in Folge, sondern er war auch ein bemerkenswerter Profisportler, der an den Olympischen Spielen 1952, 1960 und 1964 im Gehen teilnahm. Mit einer Größe von 185 cm und einem Gewicht von 73 kg gehörte Söderlund zu den besten Gehern seiner Zeit. Sein sportlicher Werdegang zeigt, wie weit Gehen, als olympische Disziplin, in der Leichtathletik anerkannt ist.
Åke Söderlund: Ein Mensch der Rekorde
Åke Wilhelm Söderlund, geboren am 11. April 1925 in Stockholm, wird oft als einer der herausragendsten Geher seiner Ära angesehen. Neben seinen olympischen Teilnahmen kann er auf viele Erfolge in Europa zurückblicken, darunter zahlreiche Medaillen bei den Nordischen Gehwettbewerben. Interessanterweise war auch sein Zwillingsbruder Erik Söderlund ein Elite-Geher, was ein gewisses Talent in der Familie verrät. Im Jahr 1964 erreichte Åke Söderlund beim 20 km Rennen bei den Olympischen Spielen den 18. Platz, während er bei den IAAF World Race Walking Cup zweimal Edelmetall im 50 km Rennen gewinnen konnte – ein Bronze im Jahr 1961 erzählt ebenfalls von seiner Stärke.
Die Disziplin des Gehens selbst hat im Laufe der Jahre eine interessante Entwicklung genommen. Bereits im Jahr 1932 wurde das 50-km-Gehen olympisch, gefolgt von der Einführung des 20-km-Gehen im Jahr 1956. Gehen ist eine besondere Sportart, bei der die Technischen Regeln einen strengen Bodenkontakt und das Strecken des vorderen Beins beim Aufsetzen voraussetzen. Diese Regeln machen das Gehen zu einer anspruchsvollen Disziplin, die in der Leichtathletik hoch angesehen wird. Trotzdem bleibt das Gehen nicht ohne Herausforderungen: Regelverstöße können zu Disqualifikationen führen, und die Überwachung der Einhaltung der Regeln ist oft mit Problemen behaftet.
Ein Rückblick auf eine besondere Tradition
Die Veranstaltung im Prater steht nicht nur symbolisch für den Wettkampfgeist der Briefträger, sondern verdeutlicht auch die Tradition des Gehens in der europäischen Sportkultur. Während sich die sportliche Landschaft in den letzten 70 Jahren gewandelt hat, bleibt Gehen als olympische Disziplin relevant. Mit der Einführung von neuen Wettkampfdistanzen und Kategorien, wie dem Marathon im Gehen, der 2024 in Paris im Rahmen einer Mixed-Staffel ausgetragen wird, zeigt diese Disziplin, dass sie dynamisch bleibt und sich den modernen sportlichen Herausforderungen anpasst.
Das Wettgehen der Briefträger ist somit mehr als nur ein sportliches Event. Es ist ein Teil der Geschichte Wiens, das nicht vergessen werden sollte. Schon heute könnten die Fußspuren der damaligen Teilnehmer und insbesondere die Leistungen von Åke Söderlund Inspiration für kommende Generationen von Sportlern sein.
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Ort | Leopoldstadt, Österreich |
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