Wiener Schulen im Krisenmodus: Notfallpläne nach Amoklauf aktualisiert!

Amoklauf an Schule in Graz fordert elf Leben; Reaktionen der Bildungsdirektion und Notfallpläne für Krisensituationen erläutert.
Amoklauf an Schule in Graz fordert elf Leben; Reaktionen der Bildungsdirektion und Notfallpläne für Krisensituationen erläutert. (Symbolbild/MW)

Wiener Schulen im Krisenmodus: Notfallpläne nach Amoklauf aktualisiert!

Innere Stadt, Österreich - Nach den erschütternden Ereignissen an einer Grazer Schule, wo am Dienstagmorgen ein Amoklauf mindestens elf Menschenleben gefordert hat, einschließlich des mutmaßlichen Täters, ist Österreich in tiefer Trauer versetzt worden. Die Polizei hat die Lage inzwischen gesichert und sieht keine weitere Gefahr für die Bevölkerung. Doch die Fassungslosigkeit, Wut und Trauer sind im ganzen Land spürbar. Anlässlich dieser Tragödie hat die Republik Österreich beschlossen, drei Tage lang zu trauern und viele Veranstaltungen in der Innenpolitik, Kultur und Sport wurden abgesagt oder gestrichen. Während die Nation um die Opfer trauert, sieht die Bildungsdirektion Wien die Notwendigkeit, aktiv zu werden und hat ein Schreiben an alle Wiener Schulleitungen verschickt.

In diesem Schreiben wird eindringlich darauf hingewiesen, dass bestehende Notfallpläne für Krisensituationen zu reflektieren und zu sensibilisieren sind. Der Erlass „Krisensituationen an Schulen“ regelt, wie mit derartigen extremen Situationen umgegangen werden soll. Dabei werden Beispiele wie der Tod eines Mitglieds der Schulgemeinschaft, schwere Unfälle oder die Androhung sowie Durchführung von Amoktaten angeführt. Das Ziel dieses Erlasses ist es, Stabilität zu vermitteln und Struktur in das Chaos zu bringen.

Strukturen zur Krisenbewältigung

Unmittelbare Maßnahmen, die bei einem Krisenereignis ergriffen werden sollen, umfassen das Gewinnen eines Überblicks, das Alarmieren von Rettungsdiensten und das Leisten von Hilfestellungen. Doch auch auf mittelfristige Maßnahmen wie Coaching durch Schulqualitätsmanager, Supervision für Lehrkräfte sowie Betreuung von Schülern und Beratung der Eltern wird Wert gelegt. Langfristig sollen präventive und organisatorische Entwicklungsmaßnahmen ergriffen werden, um aus derartigen Geschehnissen zu lernen und geeignete Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Das vollständige Dokument ist unter bi.bildung-wien.gv.at abrufbar.

Doch was ist bei Notfallsituationen wie Amokläufen zu beachten? Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass solche Ereignisse oft durch eine Kombination von Enttäuschungen, Demütigungen und dem Streben nach Anerkennung verursacht werden. Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger, dass Schulleitungen, Lehrkräfte und Schüler auf Gewaltvorfälle richtig vorbereitet sind. Schulische Gewaltprävention stellt fest, dass die Unvorhersehbarkeit und Bedrohung von Leben und Wohlbefinden in solchen Situationen eine schnelle Reaktion erfordert.

Notfallpläne im Gesetz

In Deutschland haben nahezu alle Bundesländer Notfallpläne für Schulen eingeführt, die als Verwaltungsvorschriften existieren. Diese Pläne zielen darauf ab, den Verantwortlichen Handlungsanleitungen an die Hand zu geben und ihnen zu zeigen, wie sie im Notfall Hilfe anfordern können. Auch wenn sie Amokläufe nicht verhindern können, so sollen sie doch die Folgen abmildern. Die Brandenburgische Bildungsbehörde hebt hervor, dass die Klärung von Zuständigkeiten und eine strukturierte Vorgehensweise entscheidend sind, um in akuten Belastungssituationen hilfreich zu sein.

In Notfällen ist die Bildung von Krisenteams in Schulen notwendig, um die Umsetzung der Notfallpläne zu gewährleisten. Darüber hinaus sollte ein Notfallordner mit essenziellen Informationen bereitgestellt werden, um die Abläufe in solchen Ausnahmesituationen zu koordinieren. Dies umfasst auch eine regelmäßige Übung solcher Szenarien, um Missverständnisse zu vermeiden und das Personal auf den Ernstfall vorzubereiten.

Die letzten Ereignisse mahnen uns alle: Ein gemeinsames Vorgehen und stetige Übung sind unerlässlich, um vorbereitet zu sein, sollte das Unvorstellbare eintreten. Es liegt jetzt an uns allen, sensibel auf die Zeichen zu reagieren und die erforderlichen Schritte für die Sicherheit unserer Schulumgebung zu setzen.

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OrtInnere Stadt, Österreich
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