Ernst Jandl: Ein Jahrhundert dichterisches Erbe in Wien würdigen!

Ernst Jandl: Ein Jahrhundert dichterisches Erbe in Wien würdigen!
Wien, Österreich - Am 9. Juni 2025 gedenkt Wien des 25. Todestags des bemerkenswerten Dichters und Schriftstellers Ernst Jandl, der am 9. Juni 2000 verstarb. Der gebürtige Wiener, der 1925 das Licht der Welt erblickte, hätte in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert. Jandl, das älteste von drei Geschwistern, wuchs in einem künstlerisch interessierten Elternhaus auf, seine Mutter Luise Rappel war Lehrerin und sein Vater Viktor Jandl Bankangestellter, der autodidaktisch malte. Er war geprägt von den literarischen Einflüssen der Mutter und entdeckte bereits im Kindesalter seine Leidenschaft für das Schreiben, als er mit zwölf Jahren sein erstes Gedicht veröffentlichte berichtete die meinbezirk.at, so auch Wikipedia.
Sein Lebensweg führte ihn nach der Schulzeit zunächst zum Kriegseinsatz, wo er zuletzt von amerikanischen Truppen gefangen genommen und während seines Aufenthalts in England mit amerikanischer Literatur konfrontiert wurde. Nach seiner Rückkehr nach Österreich nahm er sein Studium der Germanistik und Anglistik auf und setzte damit den Grundstein für eine Lehrerkarriere, die bis 1979 dauern sollte. Sein literarisches Schaffen begann ernsthaft in den 1950er Jahren: 1952 erschienen seine ersten Gedichte in der Zeitschrift „neue Wege“, gefolgt von seinem ersten Gedichtband „Andere Augen“ im Jahr 1956.
Künstlerisches Schaffen und Durchbruch
In den folgenden Jahren entwickelte sich Jandl zu einem der bekanntesten Vertreter der österreichischen Literatur. Sein herausragendster Gedichtband, „Laut und Luise“, veröffentlichte er 1966 und dieser gilt als sein literarischer Durchbruch. Dabei experimentierte Jandl nicht nur mit Sprache, sondern auch mit visueller Poesie und Lautgedichten, was ihm einen besonderen Platz in der literarischen Szene sicherte. Er war auch ein Aktivposten in der Wiener Gruppe, obwohl er sich oft als Außenseiter fühlte Wikipedia.
Sein Werk umfasst zudem zahlreiche Hörspiele wie „Fünf Mann Menschen“ (1968) und „Das Röcheln der Mona Lisa“ (1972), und sein größtes Theaterwerk, „Aus der Fremde“, wurde 1980 aufgeführt. Mit der Zeit wandte er sich zunehmend autobiografischen Themen zu, die sich mit Alter, Krankheit und Tod auseinandersetzten. Dies spiegelte sich besonders in seinem Gedichtband „Die Bearbeitung der Mütze“ von 1978 wider, in dem sich sein Schreibstil wandelt.
Auszeichnungen und Vermächtnis
Ernst Jandl erhielt zahlreiche Auszeichnungen für sein literarisches Schaffen, darunter den Hörspielpreis der Kriegsblinden im Jahr 1969, den Großen österreichischen Staatspreis für Literatur 1984 sowie die Ehrenmedaille Wiens in Gold 1986. 1996 wurde er auch mit dem großen goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet. Nach seinem Tod fand er im Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof seine letzte Ruhestätte, wo auch seine Lebenspartnerin, die Schriftstellerin Friederike Mayröcker, 2021 bestattet wurde.
Jandls literarisches Erbe bleibt in Österreich lebendig: Straßen und Parks sind nach ihm benannt, und alle zwei Jahre wird der Ernst-Jandl-Preis verliehen. Seine Werke, die im Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek aufbewahrt werden, sind noch heute ein Teil des kulturellen Gedächtnisses Wiens meint meinbezirk.at.
Details | |
---|---|
Ort | Wien, Österreich |
Quellen |