Kritik am Radhighway: Floridsdorfs Radwege dringend erneuern!

Kritik am Radhighway: Floridsdorfs Radwege dringend erneuern!
Floridsdorf, Österreich - Wie steht es um die Radinfrastruktur in Floridsdorf? Während der 800 Meter lange „Radhighway“ entlang der Floridsdorfer Hauptstraße im Vorjahr eröffnet wurde, steht seine Sicherheit für Radfahrer in der Kritik. Kritiker, darunter auch der grüne Klubobmann, merken an, dass der Radweg gefährlich in den Mischverkehr der Brünner Straße mündet, was alles andere als optimal ist. Diese unzureichende Radwegoffensive in Floridsdorf wird von vielen Anwohnern als unzureichend bezeichnet, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Radanlage in der Prager Straße nur abrupt in einer stark befahrenen Durchzugsstraße endet. Dies löst Fragen zur praktischen Nutzung der Radwege auf und ob sie wirklich zur Förderung des Radverkehrs gedacht sind.
Ein weiteres Beispiel ist die Situation in der Scheydgasse, wo der Radweg durch ein Industriegebiet führt und vom Strebersdorfer Ortskern abgekoppelt ist. Das bringt die Frage auf, wie gut durchdacht diese Verbindungen sind und ob der Bezirk tatsächlich die Bedürfnisse der Radfahrer ernst nimmt. Der Bezirkschef hat dies erkannt und sieht dringenden Handlungsbedarf, vor allem bei den Querverbindungen im 21. Bezirk. Eine Verbindung zwischen Prager und Brünner Straße über die Hermann-Bahr-Straße könnte beispielsweise eine Lösung sein, doch der politische Wille fehlt.
Politische Lösungen und Vorschläge
In Zeiten, in denen die Bedeutung des Radverkehrs immer mehr in den Vordergrund rückt, wird auch die Forderung laut, die U-Bahn-Linie U6 vom Bahnhof Floridsdorf bis Stammersdorf zu verlängern. Allerdings wird diese Idee als nicht allzu realistisch eingeschätzt, da neuer Wohnraum in Stammersdorf geschaffen werden müsste. Der Bezirkschef bringt es auf den Punkt: Es braucht mehr Mut zur Veränderung, insbesondere im Verkehrsbereich.
In diesem Kontext ergibt es Sinn, einen Blick über die Grenzen nach Deutschland zu werfen. Dort hat eine Studie des Fraunhofer-Instituts (ISI) ergeben, dass der Radverkehrsanteil bis 2035 dreimal so hoch sein könnte wie aktuell, wenn die Infrastruktur entsprechend verbessert wird. Laut der Studie könnte dies positive Effekte für Klima und Lebensqualität haben. So könnte eine Verdopplung des Radverkehrs bis zu 19 Millionen Tonnen Treibhausgase einsparen (siehe auch die Insights von Tagesschau).
Das Potenzial des Radverkehrs
Um die Ambitionen zu unterstützen, muss die Radinfrastruktur kontinuierlich ausgebaut werden. Deutschland plant etwa, bis 2030 rund 860 Kilometer neuer Radwege zu schaffen, mit dem Ziel, ein attraktives Fahrradland zu werden. Dr. Claus Doll vom Fraunhofer ISI weist darauf hin, dass verlockende Modelle für den Radverkehr bisher stets unterschätzt wurden und weiche Faktoren der Verkehrsmittelwahl nicht genügend berücksichtigt sind. Ein Modell, das subjektiv empfundene Sicherheit und Infrastrukturqualität als Treiber der Nutzung betrachtet, könnte hier helfen. Über die Qualität der Radwege lässt sich auch in Wien nur spekulieren.
Es ist klar: Der Weg zu einem besseren Radverkehrsnetz in Floridsdorf und darüber hinaus liegt vor uns. Dafür braucht es nicht nur eine Vision, sondern auch konkrete politische Maßnahmen. Wenn Maßnahmen ergriffen werden, um den Radfahrern mehr Sicherheit und bessere Bedingungen zu bieten, könnte sich die Situation schnell verändern. Es bleibt abzuwarten, ob der Bezirk die notwendigen Schritte tatsächlich einleitet und damit sowohl das Klima als auch die Lebensqualität in der Region verbessert.
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Ort | Floridsdorf, Österreich |
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