Von Bahnhof zu Paradies: Wiens Plan für Biodiversität begeistert Kinder!
Von Bahnhof zu Paradies: Wiens Plan für Biodiversität begeistert Kinder!
Breitenlee, Wien, Österreich - Was tut sich in der heimlichen Naturhauptstadt Europas? In Wien stehen spannende Entwicklungen im Zeichen der Artenvielfalt hoch im Kurs. Mit dem neuen Projekt „Paradies ums Eck“ möchte die Stadt gemeinsam mit dem Kinderbüro der Universität Wien Kindern von der 2. bis zur 4. Schulstufe Einblicke in die faszinierende Welt der Biodiversität ermöglichen. Wie ökoNews berichtet, steht für das Engagement besonders das Naturschutz-Areal Breitenlee im Fokus, dessen Entwicklung als weitreichendes Leitprojekt für Wiens Vision der grünen Hauptstadt dient.
Das Areal von rund 90 Hektar, das ehemals als Verschiebebahnhof diente und in den letzten Jahren stark unter dem Einfluss von Neophyten gelitten hat, wurde von der Stadt Wien angekauft. Dieses Gebiet soll nun zu einem Natura 2000-Gebiet entwickelt werden, was nicht nur dem Naturschutz, sondern auch dem Bild des urbanen Lebensraums in Wien zugutekommen wird. Der Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky betont die Dringlichkeit der Renaturierungsmaßnahmen und spricht von der Notwendigkeit von Entscheidungen, die unsere Zukunft prägen werden.
Kinderuni und Sensibilisierung für Biodiversität
Ein Höhepunkt des Projekts war eine Vorlesung, die kürzlich am Campus der Universität Wien stattfand und von rund 100 engagierten Kindern besucht wurde. Diese Vorlesungen sind Teil eines umfassenden Bildungsangebots, das Vorträge, Schulworkshops und Exkursionen zu Lebensräumen sowie zu bedrohten Tier- und Pflanzenarten im Breitenlee-Areal umfasst. Die Kinderuni läuft noch bis zum 18. Juli, wobei die Anmeldungen online möglich sind.
Zur Vertiefung des Wissens wird im Herbst eine Biodiversitätstagung stattfinden, die den Austausch zwischen jungen Interessierten, Wissenschaftlern und Vertretern der Stadtregierung fördern soll. Ein weiteres Ziel ist die Schaffung eines lebendigen Dialogs über die Herausforderungen und Chancen im Natur- und Umweltschutz in Wien.
Die Bedeutung von Breitenlee
Laut Informationen von Biodiversitätsfonds ist Breitenlee ein wichtiges Biotop für zahlreiche geschützte Arten, dazu zählen unter anderem der Wiedehopf, die Zauneidechse und rund 160 verschiedene Wildbienenarten. Um diese Lebensräume nachhaltig zu sichern, plant die Stadt Wien umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen, wie die Entfernung invasiver Pflanzenarten und die Entsiegelung von Flächen.
Gerade die Absicht, die Entwicklung als Natura 2000-Gebiet voranzutreiben, zeigt das Engagement der Stadt im Umgang mit ihrer natürlichen Artenvielfalt. Dies stellt auch einen regionalen Beitrag zum Klima- und Naturschutz dar und soll als überregional bedeutender Korridor dienen.
Wiens nachhaltige Stadtentwicklung
Der Ansatz der Stadt, Biodiversität und Naturschutz in allen Bereichen der Stadtentwicklung zu integrieren, ist nicht neu. Wiener Wald- und Wiesengürtel sowie die Donauinsel sind nur einige Beispiele für Wiens langjährige Bemühungen um eine nachhaltige ökologische Identität. Die Stadt Wien hat es sich auf die Fahnen geschrieben, die biologische Vielfalt aktiv zu fördern und dabei auch der EU-Renaturierungsverordnung Rechnung zu tragen.
Mit der Entwicklung von Breitenlee wird ein weiterer Schritt in Richtung weniger Flächenverbrauch und minimaler Versiegelung unternommen. Dazu gehört auch die Schaffung von Biodiversitäts- und Artenschutzkorridoren, die die Areale Nordwestbahnhof, Nordbahnhof und Augarten verknüpfen sollen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Wien mit dem Projekt „Paradies ums Eck“ einen innovativen Weg beschreitet, um auf die Artenvielfalt aufmerksam zu machen und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die Vorfreude auf die kommenden Entwicklungen im Naturparadies Breitenlee steigt und die Stadt kann stolz auf ihre Initiativen zur Förderung eines lebendigen und vielfältigen Stadtlebens blicken.
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Ort | Breitenlee, Wien, Österreich |
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