Wien wartet auf neuen Erzbischof: Nominierung bis Weihnachten möglich!
Wien erlebt eine lange Sedisvakanz nach Kardinal Schönborns Rücktritt. Wer sind die möglichen Nachfolger? Erfahren Sie mehr.

Wien wartet auf neuen Erzbischof: Nominierung bis Weihnachten möglich!
Die Erzdiözese Wien steht vor einer bedeutenden Wende. Nach mehr als drei Jahrzehnten unter der Leitung von Kardinal Christoph Schönborn, der am 22. Januar 2025 seinen Rücktritt einreichte, ist die Sedisvakanz nun bereits seit fast neun Monaten ein heiß diskutiertes Thema in der Stadt. Die Unzufriedenheit über die lange Wartezeit auf einen neuen Erzbischof wird immer lauter. Viele Gläubige und Kirchenmitglieder fragen sich, wie es weitergeht, obwohl die Verwaltung unter der Leitung von Josef Grünwidl gut funktioniert, wie Tagespost berichtet.
Der Apostolische Administrator, der Bischofsvikar für das Vikariat Süd wurde, lenkt die Geschicke der Erzdiözese seit Januar 2023 und zeigt sich optimistisch. Seine Erwartung ist es, dass die Suche nach einem neuen Erzbischof bis Ende des Jahres abgeschlossen sein wird. „Der Papst hat freie Hand bei der Ernennung“, sagte er. Dennoch sind die Umstände herausfordernd, denn die Suche nach geeigneten Kandidaten gestaltet sich als schwierig. Unter den potenziellen Nachfolgern werden Namen wie Wilhelm Krautwaschl, Hermann Glettler und Peter Schipka gehandelt, während die beiden Wiener Weihbischöfe, Stephan Turnovszky und Franz Scharl, nicht so hoch im Kurs stehen.
Ein Blick auf die Hintergründe
Der Rücktritt Schönborns wurde pünktlich zu seinem 80. Geburtstag bekanntgegeben, was zusammen mit den Kirchenregeln, die einen Rücktritt mit 75 Jahren vorsehen, noch mehr Gewicht erhielt. Dieser Rücktritt hat nicht nur symbolische Bedeutung, sondern beeinflusst auch die pastorale Arbeit in Wien. Bei seiner Verabschiedung äußerte Schönborn Dank für die gemeinsamen Jahre und hob die Wichtigkeit der Gemeinschaft in der Diözese hervor. Gleichzeitig entschuldigte er sich für alles, was er möglicherweise falsch gemacht hat, und gab an, dass es Strukturreformen vorerst nicht geben wird, während Grünwidl die Geschäfte führt, wie Vatican News berichtet.
Vor diesem Hintergrund wird auch das Thema Zölibat sowie die Rolle der Frauen in der Kirche von Grünwidl angesprochen. Er hat den Willen, Veränderungen anzustoßen und sieht sich nicht nur als Verwalter, sondern auch als Teil eines neu geführten Diskurses, der die katholische Kirche in Österreich betrifft. „Wir sind auf einem Weg der Synodalität“, bemerkte er in einem Interview und betonte die Notwendigkeit, diesen Weg weiterzugehen. Dies könnte möglicherweise auch den zukünftigen Erzbischof und dessen Leitung prägen, wenn man bedenkt, dass bis zur Einführung eines Nachfolgers möglicherweise noch einige Monate ins Land gehen werden, wie auf katholisch.de angedeutet wird.
Die nächsten Schritte
Die Kardinalssitzung im September, die nach der Sommerpause in Rom stattfinden soll, wird ein entscheidender Moment sein, um Bischofsfragen zu klären und sich über das weitere Vorgehen abzustimmen. In der Erzdiözese Wien wurde mitgeteilt, dass die finanziellen Probleme, die durch Verluste im Jahr 2023 entstanden sind, ebenfalls eine Herausforderung darstellen. Grünwidl führt an, dass die langfristigen Reformen zwar vorerst stillstehen müssen, die Aufgabe, das Gemeindeleben aufrechtzuerhalten, jedoch im Vordergrund stehe. Die Hoffnung ist groß, dass schon bald Klarheit über die Zukunft des Erzbistums herrscht.