Österreich nach Graz-Amoklauf: Waffengesetz wird drastisch verschärft!

Österreich nach Graz-Amoklauf: Waffengesetz wird drastisch verschärft!
Graz, Österreich - Die Tragödie an einer Grazer Schule, bei der am 18. Juni 2025 zehn Menschen ums Leben kamen, hat Österreich in eine Debatte über die Waffengesetze gestürzt. Der Amoklauf, verübt von einem 21-jährigen Österreicher, markiert einen Wendepunkt in der bisherigen Waffenkultur des Landes. Nach dem Vorfall beschloss die österreichische Regierung, das Waffengesetz zu verschärfen, um potentiell gefährliche Situationen besser zu erfassen und den Zugang zu Waffen zu erschweren. Dazu gehört unter anderem eine Erhöhung des Mindestalters für den Erwerb von Pistolen und Revolvern von 21 auf 25 Jahre. Für Schrotflinten bleibt das Mindestalter bei 18 Jahren, jedoch müssen 18- bis 25-Jährige ein verpflichtendes psychologisches Gutachten vorlegen.
Zusätzlich wird die Abkühlphase beim erstmaligen Waffenerwerb von drei Tagen auf vier Wochen verlängert, um eine gründlichere Überlegung zu ermöglichen. Die Regierung plant auch, den Datenaustausch zwischen Bundesheer und Waffenbehörden zu intensivieren, um potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen. Der Amokläufer hatte seine Waffen legal erworben, obwohl bei seiner Musterung psychologische Auffälligkeiten festgestellt wurden, die nach dem Vorfall neu bewertet werden müssen, wie die FAZ berichtet.
Psychologische Tests als neue Hürde
Die Tragödie hat auch die Diskussion um die Wirksamkeit psychologischer Tests neu entfacht. Wie aus den Ermittlungen hervorgeht, bestand der Amokläufer im März einen psychologischen Test, den er für den Erwerb einer Glock-19-Pistole benötigte. Für eine Schrotflinte war kein Test erforderlich, was Fragen zur Konsistenz der Kriterien aufwirft. Bei den Tests, die vorgesehen sind, soll die so genannte „Waffenverlässlichkeit“ der Person festgestellt werden. Erforderliche Anamnese und Gespräche mit dem Gutachter sind zwar nicht gesetzlich geregelt, werden aber von seriösen Gutachtern praktiziert. Dennoch gibt es Bedenken hinsichtlich der Messbarkeit der psychologischen Einsichten und der Möglichkeit von Massentestungen, die nicht den gewünschten Effekt haben könnten, wie das Puls24 berichtet.
- Neue Anforderungen für den Waffenbesitz:
- Mindestalter für Pistolen und Revolver: 25 Jahre
- Mindestalter für Schrotflinten: 18 Jahre mit psychologischem Gutachten für 18- bis 25-Jährige
- Abkühlphase für Waffenerwerb: vier Wochen
- Erhöhte Polizeipräsenz vor Schulen bis Ende Juni.
- Entschädigungsfonds von 20 Millionen Euro für die Opfer und Hinterbliebenen.
Ein Blick in die Vergangenheit und eine ungewisse Zukunft
Der Amoklauf in Graz hat nicht nur bei den Opfern und deren Angehörigen Spuren hinterlassen, sondern schärft auch den Blick auf die Waffenkultur in Österreich. Trotz der „relativ liberalen“ Waffeinstellungen, die das Land besitzt, zeigt der Vorfall, dass dringende Maßnahmen gefordert sind. Der Sicherheitsgedanke wird vor allem durch die Schockwellen, die solcherlei Ereignisse auslösen, erneut auf die Agenda gesetzt. Immerhin sind etwa 1,5 Millionen Waffen auf rund 370.000 Personen in Österreich registriert, was die Waffendichte innerhalb der EU auf ein hohes Niveau hebt, wie der Kurier anmerkt.
Diese Veränderungen sollten nicht nur als Reaktion auf den Amoklauf betrachtet werden, sondern auch als Teil eines größeren Plans, um die Sicherheit in Schulen und anderen öffentlichen Räumen zu erhöhen. Die Regierung hat bereits angekündigt, die Anzahl der Schulpsychologen in den kommenden Jahren verdoppeln zu wollen. In der Hoffnung, dass frühzeitige Erkennung und Intervention, verbunden mit strengen Waffenkontrollen, ein solches Unglück in Zukunft verhindern können.
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Ort | Graz, Österreich |
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