Trauergottesdienst in Wien: Österreich trauert um Amoklauf-Opfer

Trauergottesdienst in Wien: Österreich trauert um Amoklauf-Opfer
Wien, Österreich - Am Donnerstagabend wurde im Stephansdom in Wien ein Trauergottesdienst für die Opfer des Amoklaufs in Graz abgehalten. Diese furchtbare Tragödie ereignete sich am 11. Juni, als ein 21-jähriger ehemaliger Schüler an seiner früheren Schule, einem Oberstufenrealgymnasium, neun Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren sowie eine Lehrerin erschoss. Bundespräsident Alexander Van der Bellen entzündete die erste Kerze für die zehn Todesopfer und expressed seine Betroffenheit über die erschütternden Ereignisse, die ganz Österreich berührt haben. In den Worten von Josef Grünwidl, dem Administrator der Erzdiözese Wien, hat diese Gewalt die gesamte Nation in Trauer gestürzt, wie stern.de berichtet.
Die schrecklichen Vorfälle dauerten lediglich sieben Minuten, danach beging der Täter Suizid auf einer Schultoilette, kurz nachdem die ersten Polizeistreifen eintrafen. Elf weitere Personen wurden bei dem Amoklauf schwer verletzt, darunter ebenfalls ein Lehrer. Laut Ermittlern lebte der Täter, ein extrem introvertierter junger Mann, zurückgezogen und war intensiver Spieler von gewalttätigen Computerspielen, vor allem Ego-Shootern. In den letzten drei Monaten konnte man ihn sogar in einem Schützenverein antreffen, was die Gefährlichkeit seines Handelns umso mehr unterstreicht, wie marktspiegel.de ergänzt.
Auswirkungen und Reaktionen
Die brutale Tat hat eine breite Debatte über das Waffenrecht in Österreich entfacht. Obwohl der Täter seine Waffen legal besaß, wird die Angemessenheit der aktuellen Regelungen zunehmend in Frage gestellt. Während die Grünen und die Kommunisten eine Verschärfung des Waffenrechts fordern, erntet die FPÖ für ihre ablehnende Haltung harsche Kritik, da sie eine solche Verschärfung als „reine Symbolpolitik“ bezeichnet. In dieser hitzigen Diskussion mischt sich sogar der Nationale Sicherheitsrat ein, um Präventionsmaßnahmen zu diskutieren und die Hintergründe des Amoklaufs zu analysieren, wie blick.de berichtet.
Am Tag des Geschehens wurde in ganz Österreich eine Trauerminute um 10 Uhr abgehalten. Viele öffentliche Veranstaltungen mussten abgesagt werden, um der Opfer zu gedenken. Sicherheitsbehörden berichten zudem von weiteren Drohungen gegen Schulen, weshalb die Polizei in erhöhter Alarmbereitschaft ist. Bei der Durchsuchung des Wohnortes des Täters wurde eine nicht funktionsfähige Rohrbombe gefunden, was auf die Planung und das gefährliche Potenzial des jungen Mannes hindeutet.
Zwar stehen einige Berichte über Mobbing im Raum, sie konnten bislang jedoch nicht bestätigt werden. Vielmehr bleibt das Motiv des Täters unklar, und auch Abschiedsnachrichten geben keinerlei Aufschluss darüber. Es ist fraglich, ob die Geschehnisse eine intensivere Auseinandersetzung mit den sozialen und emotionalen Problemen junger Menschen zur Folge haben werden, da Experten vor den steigenden Herausforderungen im Jugendbereich warnen.
Details | |
---|---|
Ort | Wien, Österreich |
Quellen |