Ryanair zieht weitere Maschinen aus Wien ab – Regierung in der Kritik!
Ryanair kündigt für Sommer 2026 den Abzug von zwei Flugzeugen aus Wien an, kritisiert hohe Gebühren und die Luftverkehrssteuer.

Ryanair zieht weitere Maschinen aus Wien ab – Regierung in der Kritik!
In den letzten Wochen hat Ryanair annähernd im Akkord mit schlechten Nachrichten auf sich aufmerksam gemacht. Der irische Billigflieger kündigte nun den Abzug von zwei weiteren Flugzeugen aus Wien für den Sommer 2026 an. Diese Entscheidung kommt nicht aus heiterem Himmel; Kritik an der Luftverkehrssteuer von 12 Euro pro Passagier und den hohen Flughafengebühren in Wien spielte dabei eine entscheidende Rolle. Bereits vor einem Monat hatte die Airline den Abzug von drei Maschinen aus der österreichischen Hauptstadt angekündigt. Diese Entwicklungen werfen nicht nur ein Schlaglicht auf die derzeitige Marktsituation, sondern könnten auch schwerwiegende finanzielle Folgen haben.
Ein Verlust von stolzen 200 Millionen Dollar (rund 172 Millionen Euro) wird durch den Abzug der zwei Maschinen erwartet. meinbezirk.at berichtet, dass der CEO von Ryanair, Michael O’Leary, die österreichische Regierung für ihre Untätigkeit kritisiert. Die Airline hatte im September einen ehrgeizigen Wachstumsplan vorgestellt, der die Steigerung des Verkehrsaufkommens auf 12 Millionen Passagiere pro Jahr bis 2030 vorsah. Involviert in diesen Plan war die Stationierung von zehn neuen Boeing 8-200 Flugzeugen. So eine Offensive kann sich jedoch schnell in die Gegenrichtung entwickeln, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen.
Kritik an der Regierung und den Flughafenentgelten
Die Luftverkehrssteuer gehört zu den höchsten in Europa und wird von Ryanair als Hemmschuh für den Luftverkehrsmarkt in Österreich gesehen. Die Mobilitätsbehörde wies die Vorwürfe jedoch zurück und erklärt, dass die Flughafengebühren an EU-Vorgaben gebunden seien. Das Mobilitätsministerium betont zudem, dass eine Senkung der Gebühren erst nach Abschluss der Covid-Sonderregelung ab 2026 in Betracht kommt. Der Vienna Airport sieht die Notwendigkeit einer Abschaffung oder deutlichen Reduzierung der Flugabgabe als dringend an, um den Luftfahrtstandort zu stärken.
Um den Druck zu erhöhen, verweist Ryanair zudem auf positive Entwicklungen bei anderen Airlines, die Flüge ausweiten, wie etwa Austrian Airlines und SAS, die nach Wien zurückkehren. Tatsache bleibt, dass in vielen europäischen Ländern, darunter Schweden und Ungarn, keine Luftverkehrssteuern bestehen. Diese für Ryanair unattraktiven Rahmenbedingungen führen dazu, dass Flüge nach Nachbarländern wie Italien und der Slowakei verlagert werden.
Die Zukunft des österreichischen Luftverkehrs
Geht es nach Ryanair, sind sofortige Maßnahmen gefragt. Michael O’Leary warnt, dass ohne ein Umdenken bei der Luftverkehrssteuer die Flugpreise in die Höhe schnellen und weitere Streichungen anstehen könnten. Die wirtschaftliche Lage im Luftverkehrsmarkt Österreich ist nämlich alles andere als rosig. Auch die Verantwortung der politischen Entscheidungsträger steht zur Debatte; der Flughafen hat die Entgelte trotz Inflation auf dem Niveau von 2015 gehalten und plant eine Reduzierung um bis zu 4,6 Prozent ab 1. Januar.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ryanair eine klare Botschaft sendet: Wenn sich die Bedingungen nicht ändern, drohen nicht nur Einschnitte im Flugbetrieb, sondern auch höhere Preise. Ob und wie die österreichische Regierung darauf reagieren wird, bleibt abzuwarten. Ryanair selbst hat jedoch schon einmal darauf hingewiesen, dass es für andere europäische Länder Wege gab, die Belastungen für die Airlines zu reduzieren. In der Tat, da liegt was an.