Parkplatzmangel bedroht Eissalon Garda: Stammkunden bleiben weg!

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Rudolfsheim-Fünfhaus: Eissalon kämpft mit Parkplätzen nach Umbau der Mariahilfer Straße. Kundenbindung und Optimismus bestimmen den Alltag.

Rudolfsheim-Fünfhaus: Eissalon kämpft mit Parkplätzen nach Umbau der Mariahilfer Straße. Kundenbindung und Optimismus bestimmen den Alltag.
Rudolfsheim-Fünfhaus: Eissalon kämpft mit Parkplätzen nach Umbau der Mariahilfer Straße. Kundenbindung und Optimismus bestimmen den Alltag.

Parkplatzmangel bedroht Eissalon Garda: Stammkunden bleiben weg!

Die Veränderungen in der Äußeren Mariahilfer Straße sorgen für einigen Gesprächsstoff, insbesondere für die lokalen Geschäftsleute. Raffaello Zanoni, Betreiber des beliebten „Garda“-Eissalons, hat die Auswirkungen des Umbaus hautnah miterlebt. Bereits im August des Vorjahres starteten die Umbauarbeiten, die zunächst von einem anhaltenden Lärm und von der ständigen Präsenz von Baustellenfahrzeugen geprägt waren. Dies führte dazu, dass Zanoni seinen beliebten Schanigarten abbauen musste, um ihn erst im Frühjahr unter neuen, strengen Auflagen wiedererrichten zu können. Unter diesen sind einheitliche Sonnenschirme ohne Logos sowie dünne Glasumrandungen vorgeschrieben. Heizstrahler gehören ebenfalls der Vergangenheit an, was einige seiner treuen Gäste verärgert hat.

Ein großes Problem stellt der Verlust von Parkmöglichkeiten dar. Viele Stammgäste, die traditionell mit dem Auto zum Eissalon kamen, sind aufgrund der neuen Gegebenheiten weggeblieben. Ein zusätzliches Hindernis war die Schließung der nahegelegenen Intersport-Garage, die zuvor als wichtige Anlaufstelle für Autofahrer diente. „Ich habe etliche E-Mails von Kunden erhalten, die mir mitteilen, dass sie wegen der fehlenden Parkplätze nicht mehr kommen,“ berichtet Zanoni.

Die Herausforderungen für lokale Geschäfte

Um seinen loyalen Kunden zu helfen, hat Zanoni schließlich ein kleines kreatives Manöver umgesetzt: Er mietete drei Stellplätze in einer Garage an und gab seinen Stammkunden die Schlüssel. Dennoch sind die aktuellen Herausforderungen nicht zu unterschätzen. Einbahnen und lange Umwege schrecken viele ab, und die Angst vor lärmenden Gruppen von Obdachlosen trägt zusätzlich zur stark veränderten Atmosphäre bei. „Nach 30 Jahren kommen viele leider nicht mehr,“ merkt Zanoni an, bleibt jedoch optimistisch, dass sein Eissalon bis kurz vor Weihnachten geöffnet bleibt und plant sogar, eine zusätzliche Vitrine für Mehlspeisen anzubieten.

Im Vergleich dazu hat sich die Innere Mariahilfer Straße durch ihren Umbau im Jahr 2014, der von einer Mehrheit der Anwohner unterstützt wurde, zu einem beliebten Ort für Fußgänger entwickelt. Trotz der Erfolge gibt es auch hier Schattenseiten: Leerstände und große Baustellen der U-Bahn beeinträchtigen die Kundenzahl in vielen Geschäften. Der Rückgang wird oft auf den Anstieg des Online-Shoppings zurückgeführt – nicht allein auf die Parkproblematik. Die Befürchtung, dass kleine Geschäfte auf der inneren Mariahilfer Straße verdrängt werden, ist ebenfalls präsent. Auf der Äußeren hingegen besteht eine große Nachfrage nach größeren, namhaften Geschäften, um mehr Laufkundschaft anzulocken, was die Sichtweise auf die zukünftige Entwicklung der Straße beeinflusst.

Die Vision für eine autofreie Zukunft

Die Diskussion um autofreie Zonen wird in Wien und anderen Städten zunehmend lauter. Am „World Carfree Day“ zeigen viele Städte, wie eine reduzierte motorisierte Mobilität aussehen kann. Eine Umfrage zeigt, dass 29 Prozent der Menschen in Deutschland sich ein Leben ohne Autos vorstellen können. Gerade in urbanen Gebieten steigt das Interesse daran besonders bei jüngeren Menschen. Dies bringt zahlreiche Vorteile mit sich: weniger Verkehr, mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer sowie eine signifikante Verbesserung der Luftqualität.

Städte mit gut ausgebautem öffentlichen Verkehrsnetz und weniger Autoverkehr neigen dazu, mehr Touristen anzuziehen. Initiativen wie die Umwandlung der Äußeren Mariahilfer Straße in eine einladendere Umgebung könnten daher langfristig auch dem lokalen Handel zugutekommen. Die wachsende Unterstützung für solche Maßnahmen deutet darauf hin, dass sich auch die Einstellung der Bevölkerung zu Mobilitätsstrategien in den kommenden Jahren weiter verändern wird. Bürgerbeteiligung und Dialog sind hierbei essentiell, um Akzeptanz zu schaffen und die positiven Auswirkungen der Umbaumaßnahmen zu verdeutlichen.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob Raffaello Zanoni und sein Eissalon an der Äußeren Mariahilfer Straße wieder auf die Beine kommen können und ob die Maßnahmen zur Belebung der Umgebung fruchten werden. Eines steht fest: Die Nachfrage nach einem ansprechenden Branchenmix und attraktive Aufenthaltsräume wird auch in der Zukunft einen wesentlichen Einfluss auf das Geschäftsklima in dieser traditionsreichen Einkaufsstraße haben.

Informationen über die Entwicklungen in der Mariahilfer Straße finden Sie in den Berichten von meinbezirk.at sowie kurier.at. Weitere Einblicke in das Thema autofreier Städte erhalten Sie auf stiftungfuerzukunftsfragen.de.