Wien-Neubau: Bezirkschef Reiter kämpft gegen illegale Airbnb-Schlüsselboxen!
Markus Reiter entfernt illegale Airbnb-Schlüsselboxen in Neubau und fordert ein Verbot von Kurzzeitvermietungen zur Wohnraumrettung.

Wien-Neubau: Bezirkschef Reiter kämpft gegen illegale Airbnb-Schlüsselboxen!
Im Herzen von Wien-Neubau geht es derzeit ordentlich zur Sache, denn der Bezirk setzt sich mit aller Kraft gegen illegale Kurzzeitvermietungen zur Wehr. Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne) hat die Initiative ergriffen und persönlich eine unerlaubte Airbnb-Schlüsselbox am Sankt-Ulrichs-Platz entfernt. Diese Box, die der anonymen Übergabe von Wohnungsschlüsseln diente, stellte nicht nur ein Ärgernis dar, sondern führte auch zu einer vermehrten Belastung des Wohnumfelds. Anwohner klagen über ständige Besuche fremder Personen, und viele wittern bereits den Verlust an Nachbarschaftsgefühl.
Die Situation ist brisant: Rund 700 Wohnungen in Neubau sind mittlerweile in Ferienapartments umgewandelt worden, was etwa 4,2 Prozent des gesamten Wohnungsbestands des Bezirks ausmacht. In den letzten zehn Jahren hat sich die Anzahl der gelisteten Airbnb-Angebote verzehnfacht – von 70 im Jahr 2014 auf beeindruckende 720 im Jahr 2024. „Da liegt was an“, meint Reiter, der vor der Wahl das Verbot von Airbnb in Wohnzonen klar als Kernthema benannt hatte. Doch die Stadtregierung habe bisher nicht gehandelt. Um die missliche Lage langfristig zu verbessern, fordert Reiter eine Änderung der Bauordnung, um den Verlust von dringend benötigtem Wohnraum zu stoppen. Auch der Wohnbausprecher Georg Prack (Grüne) unterstützt diese Forderung und plädiert für ein generelles Verbot von Airbnb-Vermietungen innerhalb des Gürtels und nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten außerhalb.
Strenge Regelungen und deren Probleme
In diesem Kontext sind seit Juli 2024 strengere Regeln für die Vermietung von Wohnungen in Wien in Kraft. Diese erlauben touristischen Vermietungen nur noch eine Nutzung von maximal 90 Tagen pro Jahr. Wer länger vermieten möchte, muss dies bei der MA 37 (Baupolizei) beantragen. Doch wie es scheint, erweisen sich diese Regelungen in den dicht besiedelten Bezirken als wenig effektiv. Viele Anbieter nutzen weiterhin die Möglichkeit, dass bis zu 20 Prozent einer Liegenschaft gewerblich genutzt werden dürfen. Das geht auf Kosten der Wohnqualität und des verfügbaren Wohnraums der Wiener:innen, die dringend auf erschwingliche Mietwohnungen angewiesen sind.
Reiter hat die Bevölkerung dazu aufgerufen, verdächtige Schlüsselboxen zu melden. So sollen flächendeckend alle illegal angebrachten Boxen entfernt und den Mietern wieder mehr Raum zum Atmen gegeben werden. „Wir müssen gemeinsam nach Lösungen suchen, um das Wohn- und Lebensumfeld in Neubau zu schützen“, sagt Reiter und betont die Notwendigkeit einer intensiven Zusammenarbeit mit der Stadt Wien.
Die Situation in Neubau spiegelt ein größeres Problem wider, das viele städtische Gebiete betrifft. Illegale Airbnb-Vermietungen gefährden nicht nur den Wohnraum, sondern auch die Lebensqualität der Anwohner. Daher bleibt zu hoffen, dass die strengen Maßnahmen und der Druck der Bezirksregierung Wirkung zeigen und ein Umdenken im Umgang mit Kurzzeitvermietungen bewirken.
Die Bürger:innen von Wien-Neubau können hier helfen, indem sie ein wachsames Auge auf ihre Umgebung haben, denn lebenswert soll es bleiben – für alle!
Für weitere Informationen und Updates zur Situation in Neubau besuchen Sie die Artikel auf Krone.at, OTS.at und ORF Wien.