Salzburg legalisiert Glücksspielautomaten: Ein Schritt ins Ungewisse!

Salzburg legalisiert Glücksspielautomaten: Ein Schritt ins Ungewisse!

Salzburg, Österreich - In Salzburg hat sich kürzlich ein bedeutender Wandel im Bereich des Automaten-Glücksspiels vollzogen. Am 3. Juli 2025 gab die Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek (FPÖ) bekannt, dass das neue Glücksspielautomatengesetz in der letzten Ausschusssitzung des Salzburger Landtages verabschiedet wurde. Dieses Gesetz sieht die Einführung von 472 Glücksspielautomaten vor, die dazu dienen sollen, illegalen Glücksspielbetrieben die Geschäftsgrundlage zu entziehen. In einem politischen Kontext hat die ÖVP gemeinsam mit der FPÖ für das Gesetz gestimmt, während die Opposition aus SPÖ, Grünen und KPÖ Plus stark dagegen war. Simon Heilig-Hofbauer von den Grünen bezeichnete den Tag der Verabschiedung als „schwarzen Tag für Salzburg“.

Ein zentrales Anliegen der neuen Regelungen ist der Spielerschutz. So müssen alle Bewerber für eine Konzession ein umfassendes Konzept zum Schutz der Spieler vorlegen. Vor allem, wenn Spieler als gefährdet eingestuft werden, sind geschultes Personal und Bonitätseinkünfte gefordert. Dazu kommt, dass Abstände zu sensiblen Einrichtungen wie Schulen, Spielplätzen und Kindergärten eingehalten werden müssen: Einzelaufstellungen müssen mindestens 100 Meter Abstand wahren, während für aufwändigere Installationen ab 15 Automaten ein Abstand von 15 Kilometern erforderlich ist.

Spielerschutz und Kritik

Die FPÖ hat sich als starke Stimme für den Spielerschutz positioniert, was die Notwendigkeit solcher Maßnahmen besonders unterstreicht. Doch die Opposition sieht in den neuen Regelungen einen „Suchtturbo“, welcher die Gefahr der Glücksspielsucht und ihrer Folgen nicht ausreichend adressiert. Die SPÖ hat darüber hinaus einen Antrag eingebracht, der darauf abzielt, Schüler über die Risiken von Glücksspiel und Sportwetten zu sensibilisieren.

Aber nicht nur in Österreich, auch international gibt es Herausforderungen beim Glücksspiel. Der Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV), der am 1. Juli 2021 in Deutschland in Kraft trat, hat ebenfalls das Ziel, Spielern eine legale und sichere Umgebung zu bieten. Die Regulation umfasst Online-Casinos und sportliche Wetten, und verfolgt ähnliche Ziele wie die neuen Maßnahmen in Salzburg: Spieler sollen besser vor Manipulation und übermäßigem Spielverhalten geschützt werden. Doch die Umsetzung ist komplex, und trotz der Regulierung bleibt ein großer Schwarzmarkt bestehen.

Regulierungsbedarf in Deutschland

Der GlüStV sieht unter anderem vor, dass Spieler höchsten 1 Euro pro Spielrunde setzen dürfen, und es gibt eine Sperrdatei für plattformübergreifende Spieler. Das Gesetz wurde eingeführt, um eine legale Alternative zu unerlaubtem Glücksspiel bereitzustellen und um die Integrität des sportlichen Wettbewerbs zu wahren. Dennoch greift die Regulierung nur langsam, was zu einer anhaltend hohen Nutzung illegaler Plattformen führt. Eine Evaluierung des GlüStV für 2026 soll die Wirksamkeit der Maßnahmen überprüfen.

In Salzburg wird die Debatte über das Glücksspiel weitergehen. Mit den neuen Regelungen wird ein erster Schritt in Richtung Legalisierung und Regulierung gemacht, die Diskussionen über den Spielerschutz und die gesellschaftlichen Auswirkungen von Glücksspiel sind jedoch damit lange nicht beendet.

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OrtSalzburg, Österreich
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