Österreichs Bauindustrie: Milliardenprojekte trotz Wohnungsnot!
Die österreichische Bauwirtschaft steht 2025 vor Herausforderungen: Rückgang im Wohnungsbau, neue Großprojekte und innovative Ansätze.

Österreichs Bauindustrie: Milliardenprojekte trotz Wohnungsnot!
Die österreichische Bauwirtschaft zeigt sich derzeit in einem wechselhaften Licht. Während große öffentliche Großprojekte florieren, leidet der Wohnungsneubau gewaltig. So berichten die **Börse Express**, dass der Neubau der Luegbrücke an der A13 den Unternehmen PORR und STRABAG einen Zuschlag in Höhe von 217 Millionen Euro einbringt. Insgesamt wird mit 300 Millionen Euro für das Projekt gerechnet, dessen Bauarbeiten Ende März beginnen sollen und dessen Fertigstellung für 2030 angestrebt wird.
Doch während hier mit großen Summen geplant wird, sieht es im Wohnungssektor alles andere als rosig aus. Die Prognose für 2025 zeigt, dass in ganz Österreich nur 25.200 Wohneinheiten fertiggestellt werden sollen. Das sind 42 Prozent weniger als 2023. Insbesondere Wien hat ein Minus von 35 Prozent im Wohnungsbau zu verzeichnen. Hohe Baukosten, steigende Zinsen und strenge Kreditrichtlinien setzen dem freifinanzierten Wohnbau stark zu.
Anzeichen einer Wohnungsnot
Die Zukunft des Wohnraums wird düsterer, denn Experten warnen vor einer möglichen Wohnungsnot. Die Gründe sind vielfältig: stark gestiegene Bodenpreise, hohe Baupreise und in den letzten Jahren gestiegene Kapitalmarktzinsen haben die Bauwirtschaft zum Erliegen gebracht. Der Präsident der Vereinigung Österreichischer Projektentwickler, Andreas Köttl, weist darauf hin, dass die Zahl der Baugenehmigungen in den letzten Jahren dramatisch gesunken ist. Statt der 85.000 Genehmigungen, die 2019 erteilt wurden, sind es für 2023 nur mehr rund 47.000, was einen Rückgang von etwa 44 Prozent bedeutet.
Ein Blick in die Gemeinde Wien-Donaustadt zeigt, dass trotz dieser Herausforderungen innovative Projekte entstehen. Hier wird ein neuer Gemeindebau mit 70 Wohnungen und einem Kindergarten entwickelt, der Grundwasser für Heizung und Kühlung nutzt. Die Fertigstellung ist für 2027 geplant. Der Bedarf an gefördertem Wohnraum ist hoch, daher sind über 20.000 neue geförderte Wohnungen in Wien geplant, was ein Lichtblick in der aktuellen Situation ist.
Die Zukunft der Bauwirtschaft
Der Rückgang der Neubauleistung ist alarmierend. 2024 wird ein weiterer Rückgang von rund zehn Prozent erwartet, mit einer dramatischen Reduktion der Fertigstellungszahlen, die um bis zu 80 Prozent einbrechen könnten. Die Rückstände in der Planung und Umsetzung haben bereits heute Auswirkungen auf den zukünftigen Wohnraummangel in drei bis fünf Jahren, wie die Spezialisten aus der Branche unterstreichen.
Die Bauwirtschaft in Österreich wird weiterhin von hohen Zinsen und Baukosten beeinflusst. Eine positive Entwicklung zeichnet sich jedoch ab, da die Rohstoffpreise sich stabilisieren und Verbesserungen bei den Immobilien-Renditen zu beobachten sind. Auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen und die laufenden staatlichen Maßnahmen sollen zur finanziellen Entlastung im Bau- und Immobiliensektor beitragen. Trotz aller Herausforderungen wächst der Optimismus bei den Marktakteuren für die Jahre 2025 und 2026, vor allem bei den öffentlichen Investitionen, die dem Nichtwohnungsbau zugutekommen sollen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in der österreichischen Bauwirtschaft ein tiefgreifender Wandel stattfindet. Während die Großprojekte boomen, sieht es im Wohnbau düster aus und es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage in den kommenden Jahren entwickeln wird.