Leerstandsabgabe wird abgeschafft: Steiermark kämpft gegen Wohnungskrise!
Die Abschaffung der Leerstandsabgabe in der Steiermark führt zu einem Rückgang beim Wohnungsneubau. Die Krise spitzt sich zu.

Leerstandsabgabe wird abgeschafft: Steiermark kämpft gegen Wohnungskrise!
In der steirischen Wohnsituation braut sich etwas zusammen. Die Landesregierung hat entschieden, die geplante Leerstandsabgabe abzuschaffen. Ursprünglich gedacht, um die Wohnungsnot zu lindern, hat sich die Maßnahme als bürokratisches Monster herausgestellt. Laut ad-hoc-news betrug die Abgabe für eine 100-Quadratmeter-Wohnung maximal 1.000 Euro im Jahr, was einfach nicht ausreichte, um Vermieter zu motivieren, ihre leerstehenden Objekte auf den Markt zu bringen. Stattdessen ließen hohe Verwaltungskosten und die Notwendigkeit, den Grund für den Leerstand genau zu prüfen, die Leerstandsquote kaum sinken.
Ein Blick über die Steiermark hinaus zeigt, dass auch in Wien eine Debatte um ähnliche Maßnahmen geführt wird. Hier stehen schätzungsweise rund 80.000 Wohnungen leer. Die Stadtregierung denkt darüber nach, eine eigene Abgabe für Zweitwohnsitze und Leerstand einzuführen, jedoch gibt es bisher noch keine konkreten Schritte. Die Grünen setzen sich für eine progressive Staffelung dieser Abgabe ein, doch eine Einigung mit der Koalition steht noch aus.
Die aktuelle Lage des Wohnungsmarktes ist brisant. In Österreich sind die Immobilienpreise in den letzten 15 Jahren mehr als doppelt so hoch gestiegen, während der Wohnraum zunehmend als Spekulationsobjekt betrachtet wird. Schätzungen zufolge liege die Zahl der leerstehenden Wohnungen zwischen 230.000 und 650.000, jedoch gibt es kaum verlässliche Daten dazu, was eine effektive politische Aktion erschwert. Wie (moment) hervorhebt, könnten geeignete Maßnahmen klares Zahlenmaterial liefern und so die Situation verbessern.
Zudem berichten Experten, dass eine Leerstandsabgabe durchaus Einfluss auf die Vermietung haben könnte. Das Momentum Institut schätzt, dass mit einer effektiven Abgabe rund 198.000 Eigentümer dazu bewegt werden könnten, ihre leerstehenden Wohnungen zu vermieten. Die Schätzung basiert auf Daten von Statistik Austria und der Österreichischen Nationalbank und könnte dem Staat jährlich bis zu 1,8 Milliarden Euro einbringen. Diese Gelder könnten dann zur Finanzierung von sozialem Wohnbau verwendet werden, was für viele Städte von höchster Bedeutung ist. Ein niedriger Abgabesatz würde hingegen nur eine geringe Anzahl leerstehender Wohnungen zur Vermietung mobilisieren, während ein höherer Steuersatz über 100 Euro pro Quadratmeter im Jahr deutlich mehr Wirkung zeigen würde Momentum Institut.
Die anhaltend hohen Mietpreise unterstreichen den Handlungsbedarf. Zwischen 2010 und 2020 sind die Kosten für private Hauptmieten um 50% gestiegen. Währenddessen ist klar, dass Verstädterung und steigende Mietpreise Hand in Hand gehen. Zukünftige Maßnahmen sollten daher nicht nur auf leerstehende Wohnungen abzielen, sondern auch die Neubautechnologie sowie innovative Ansätze zur Wohnraumnutzung berücksichtigen. Das Ziel bleibt, mehr Wohnraum zu schaffen, ohne dabei unversiegelte Flächen weiter zu beanspruchen.
Die Debatte über die Leerstandsabgabe zeigt, dass die Wohnungskrise in Österreich komplex ist und einfache Lösungen nicht in Sicht sind. Echter Fortschritt erfordert ein Umdenken und vor allem Mut zur Veränderung.