Verzögerung bei der Verbindungsbahn: Baustart verschiebt sich erneut!
Verzögerung bei der Verbindungsbahn: Baustart verschiebt sich erneut!
Meidling, Österreich - Der Ausbau der Verbindungsbahn zwischen Hütteldorf und Meidling, eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte der Wiener Verkehrsbetriebe, steht einmal mehr auf der Kippe. Wie die Die Presse berichtet, wird es heuer keinen Baubeginn mehr geben. Die Gründe für diese Verzögerung sind vielschichtig und hängen vor allem mit laufenden Einspruchsverfahren zusammen, die sich über mehr als drei Jahre ziehen. Die Modernisierung der Verbindungsbahn soll ursprünglich einen durchgehenden 15-Minuten-Takt für die S-Bahnlinie S80 ermöglichen, doch die komplizierten Genehmigungsprozesse bringen die Pläne ins Stocken.
ÖBB-Infrastruktur AG sieht sich gezwungen, bereits getätigte Vorbereitungen und Ausschreibungen im Umfang von rund 30 Millionen Euro zurückzunehmen. Ein vollständiger Baustart wurde für September 2025 eingeplant, doch dieser kann nun nicht eingehalten werden. Allein die bisherige gerichtliche Auseinandersetzung am Bundesverwaltungsgericht (BVwG) zeigt, wie festgefahren die Situation ist. Das Gericht hat die aufschiebende Wirkung von Beschwerden bisher nicht aufgehoben, was bedeutet, dass die benötigten Genehmigungen auf sich warten lassen müssen.
Gründe für die Verzögerung
Die Stadt Wien, vertreten durch Mobilitätsstadträtin Ulli Sima, äußert scharfe Kritik an den langen Genehmigungsverfahren. Sie nennt die Situation einen „massiven Rückschlag“ für die Mobilität in der Stadt. Dabei könnte eine Komplettsanierung der bestehenden Infrastruktur, einschließlich der Wienflussbrücken, Kosten von bis zu 100 Millionen Euro verursachen, während die Bürgerinitiativen, die sich gegen das Projekt wehren, bereits große Summen in den Widerstand investiert haben.
Ein zentraler Streitpunkt sind die Pläne für die Trassenführung: Während die ÖBB auf eine oberirdische Variante setzen, fordern Projektgegner eine tiefere Trassenführung. Die Bedenken sind nicht unbegründet, denn auch die geplanten Güterzüge – bis zu 55 pro Tag – würden die Lebensqualität der Anwohner erheblich beeinflussen. Viele Bürger fühlen sich zudem nicht in die Planungen einbezogen, kritisieren mangelnde Mitspracherechte und verschwiegene Gestaltungswettbewerbe.
Was steht auf dem Spiel?
Im Zusammenhang mit der Verzögerung wird auch die Umsetzung anderer wichtiger Projekte innerhalb des Wiener S-Bahn-Netzes in Frage gestellt, darunter der dringend benötigte 2-Linien-S-Bahn-Ring der Linien S45 und S80. Der geplante Ausbau der Verbindungsbahn soll täglich zusätzliche 20.000 Fahrgäste anziehen, weshalb die Modernisierung als Schlüsselprojekt für die Mobilität in der Stadt gilt.
Die ÖBB hatten sich auf die positiven Ergebnisse der Umweltverträglichkeitsprüfung und die naturschutzrechtlichen Genehmigungen verlassen, die im Jahr 2022 erteilt wurden. Doch die anhaltenden Rechtsstreitigkeiten machen eine Umsetzung derzeit unmöglich. Zudem sorgt die Komplexität des Projekts, verbunden mit einer Vielzahl von Mitspracherechten und Bedenken der Anwohner, für weitere Verzögerungen und Unsicherheiten.
Ob und wann das Projekt nun wirklich ins Rollen kommt, bleibt abzuwarten. Ein Ende der rechtlichen Auseinandersetzungen ist frühestens im Herbst 2025 zu erwarten, wie die Heute berichtet. Die Situation bleibt angespannt, und die Wienerinnen und Wiener müssen sich weiterhin in Geduld üben.
Details | |
---|---|
Ort | Meidling, Österreich |
Quellen |
Kommentare (0)