Skandal am Margaretenplatz: Café Karl nutzt öffentliche Sitzbänke?
Anwohner beschuldigen Café "Karl" in Margareten, öffentliche Bänke für den Service zu nutzen. Vorwürfe und rechtliche Folgen im Fokus.

Skandal am Margaretenplatz: Café Karl nutzt öffentliche Sitzbänke?
Die Diskussion um die Nutzung öffentlicher Sitzbänke für den Gäste-Service ist in der Nachbarschaft des Margaretenplatzes entbrannt. Mehrere Anwohner:innen berichten von einem besorgniserregenden Trend im Café „Karl“, das laut einer Anrainerin öffentliche Banken für die Bedienung von Kunden einsetzt. Die Vorwürfe besagen, dass das Personal regelmäßig Bestellungen auf den Bänken aufnimmt und Gäste ihre Speisen und Getränke dort konsumieren, was nicht ohne Konsequenzen bleibt. Denn aktive Servierleistungen auf öffentlichem Grund können mit Verwaltungsstrafen geahndet werden, wie es die gesetzlichen Regelungen zur Nutzung von Schanigärten vorsehen.
Das Bezirksamt hat die Situation im Café „Karl“ bereits geprüft, zuletzt im Juli, ohne dass dort Missstände festgestellt wurden. Es bleibt jedoch spannend, wie sich die Diskussion weiter entwickeln wird, besonders da öffentliche Bänke für alle zugänglich sind und die Konsumation von Getränken dort erlaubt ist. Die Betreiber des Cafés bestreiten die genannten Vorwürfe und betonen, dass sie in keiner Weise Gäste auf diesen Bänken bedienen.
Was ist ein Schanigarten?
Der Begriff „Schanigarten“ ist besonders in östlichem und südlichem Österreich verbreitet und bezeichnet Bereiche vor Gastronomiebetrieben auf öffentlichem Grund. Hier stehen Tische und Stühle zum Verweilen bereit, oft in unmittelbarer Nähe zu den Lokalen. Schanigärten sind keine traditionellen Gärten, sondern oft mit Blickschutzwänden oder Topfpflanzen gestaltet und werden saisonal auf- und abgebaut. Laut der Wikipedia-Seite gab es in Wien allein im Jahr 2019 rund 3500 Gast- und Schanigärten, die aufgrund ihrer geselligen Atmosphäre hoch im Kurs stehen.
Traditionell wurden die ersten Genehmigungen für Schanigärten bereits im 18. Jahrhundert erteilt, und seither haben sie sich als beliebte Orte etabliert, um die Sonne zu genießen und gesellschaftliche Kontakte zu pflegen. Allerdings sind Probleme zwischen Anrainern und Lokalbesitzern hinsichtlich Lärmbelästigung, Parkplatzsituationen und Essensgerüchen nicht unüblich.
Neues für den Winter
Mit dem Klimawandel lässt sich seit einigen Jahren ein Anstieg der Nutzung von Schanigärten im Winter beobachten. Seit 2017 gibt es die besondere Wintersaison für diese Bereiche, während der viele Lokale zusätzliche Heizstrahler nutzen, um auch bei kälteren Temperaturen Gäste anzulocken. Besonders informativ ist dabei, dass nach dem Rauchverbot in geschlossenen Lokalen ab November 2019 immer mehr Gäste im Freien verweilen.
Die Situation rund um das Café „Karl“ verdeutlicht, wie wichtig die respektvolle Nutzung des öffentlichen Raums für alle Beteiligten ist. Die Rückmeldungen der Anwohner:innen zeigen, dass es nicht nur um das Konsumieren von Speisen und Getränken geht, sondern auch um das gemeinsame Miteinander im öffentlichen Raum, das für viele Wiener:innen einen hohen Stellenwert hat. Der Wiener Tourismusverband und die Wirtschaftskammer unterstützen aktiv die Schanigärten als Teil der urbanen Lebensqualität.