Rechtsextreme Demo in Wien: Radaubrüder marschieren im Sommer!
Rechtsextreme Demo in Wien: Radaubrüder marschieren im Sommer!
Ramperstorffergasse, 1050 Wien, Österreich - In Wien wird die politische Bühne bald erneut in ein angespanntes Licht gerückt. Die rechtsextreme Identitäre Bewegung hat für den kommenden Tag eine Demonstration angekündigt, deren Anlass derzeit noch im Dunkeln bleibt. Laut Krone soll die Demo im Zeichen des Sommers stehen und zieht Radaubrüder aus ganz Europa an, um gemeinsam auf die Straße zu gehen.
Der „Verein Heimat und Kultur“, wie sich die Gruppierung nennt, hat bereits damit begonnen, Werbung für die Veranstaltung zu machen. Dabei kommen Bilder von vergangenen Krawallen ins Spiel, die möglicherweise die Wogen anheizen sollen. Interessanterweise gibt der Verein die Ramperstorffergasse im 15. Bezirk als seinen Standort an, während sie sich tatsächlich im 5. Bezirk befinden. Auf ihrer Website ist zudem der Slogan „Send Them Back“ zu lesen, was darauf hindeutet, dass die Ideologie der Gruppe stark auf Ausgrenzung und Abschottung ausgerichtet ist.
Hintergründe der Bewegung
Die Identitäre Bewegung hat ihre Wurzeln in Frankreich und wurde 2012 in Deutschland gegründet. Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, die „abendländische Kultur“ zu verteidigen, die sie als vom Islam bedroht erachten. Ihre Ideologie beruht auf dem Konzept des Ethnopluralismus, das Ethnien nach ihrer kulturellen Zugehörigkeit definiert. Wie bpb.de berichtet, drücken die Identitären ihre Ansichten auch durch Straßenaktionen und Besetzungen von Moscheen aus. Ein bekanntes Beispiel ist die Besetzung eines Moscheedachs in Poitiers durch die Gruppe Bloc identitaire im Jahr 2012.
Sie fordern eine „kulturell-geistige Revolution“ und einen Rückzug zu traditionellen Werten. Diese Positionen sind stark von islamfeindlichen, rassistischen und demokratiefeindlichen Ansichten geprägt, die sie geschickt in modernen gesellschaftlichen Diskursen verpacken.
Aktivitäten und Verbindungen
Die Identitäre Bewegung hat in den letzten Jahren zunehmende Aufmerksamkeit auf sich gezogen, vor allem durch Aktivitäten, die in Deutschland und Österreich auf ein starkes Aktivismusniveau hindeuten. Mit Aktionen, die von politischen Besetzungen bis hin zu provokanten Auftritten bei kulturellen Veranstaltungen reichen, haben sie sich als Teil einer rechten Bewegung etabliert, die gesellschaftliche Narrative in Richtung Abgrenzung und Spaltung prägt. Laut besserewelt.info ist der Zugang zur Jugend ein strategisches Ziel dieser Gruppierung.
Mit Verbindungen zu politischen Parteien wie der FPÖ in Österreich und der AfD in Deutschland zielt die Bewegung darauf ab, auch im politischen Raum Gehör zu finden und Einfluss zu nehmen. Verfassungsschutzbehörden in beiden Ländern beobachten die Entwicklung und haben bereits entsprechende Maßnahmen ergriffen, um die Aktivitäten der Identitären zu kontrollieren und einzugrenzen. Im Jahr 2021 wurde die Bewegung in Frankreich sogar verboten, was den ernsthaften Charakter ihrer Umtriebe unterstreicht.
Die angekündigte Demonstration in Wien könnte also nicht nur ein Aufeinandertreffen von Gleichgesinnten, sondern auch ein Alarmzeichen für die Zivilgesellschaft darstellen. Ob die Stimmung am Tag der Demo tatsächlich in Krawallen eskalieren wird, bleibt abzuwarten. Eines steht jedoch fest: Die Identitäre Bewegung wird weiterhin ein heißes Thema in der österreichischen Politik bleiben.
Details | |
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Ort | Ramperstorffergasse, 1050 Wien, Österreich |
Quellen |
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