Landespolizeipräsident fordert Messerverbot nach Amoklauf in Graz

Landespolizeipräsident fordert Messerverbot nach Amoklauf in Graz
Liesing, Österreich - Die Stimmung in Wien ist eingetrübt, seit ein Amoklauf an einem Gymnasium in Graz am 14. Juni 2025 tiefere Spuren hinterlassen hat. Der 21-jährige Täter erschoss neun Jugendliche und eine Lehrerin und nahm sich anschließend das Leben. Dieser schreckliche Vorfall hat die Diskussion um Sicherheitsmaßnahmen in Österreich angeheizt, insbesondere in Bezug auf den Besitz und die Nutzung von Waffen. Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl fordert jetzt auch ein generelles Messerverbot im öffentlichen Raum, um potenzielle Gefahren abzuwenden. In einem Interview mit meinbezirk.at äußerte Pürstl, dass die Ernsthaftigkeit der Bedrohungen erkannt und geeignete Maßnahmen getroffen werden müssten.
Felix Kühn, ein 21-jähriger, der seit 2015 in den Schulpsychologischen Dienst in Wien eingesetzt ist, kritisierte in der Vergangenheit immer wieder, dass nicht nur die Aufsicht über gefährdete Jugendliche, sondern auch die Vernetzung der Behörden verbessert werden muss. Dies hat nach der Tragödie in Graz neue Dringlichkeit erhalten. Die österreichische Regierung plant Maßnahmen zur Verschärfung der Waffengesetze, die unter anderem ein höheres Mindestalter für den Waffenbesitz sowie strengere psychologische Tests umfassen sollen, wie tagesschau.de berichtet.
Neue Regeln für die Sicherheit im öffentlichen Raum
Die amoklaufbedingten Unsicherheiten sorgen dafür, dass sowohl die Polizei als auch die Regierung sich intensiv mit dem Thema Waffengesetze auseinandersetzen. Pürstl hebt hervor, dass im Jahr 2022 in Favoriten insgesamt 175 gefährliche Gegenstände, darunter etwa 120 Messer, sichergestellt wurden. „Warum sollte jemand im öffentlichen Raum ein Messer bei sich tragen?“, fragt der Landespolizeipräsident. Laut Pürstl sind Messer in urbanen Gebieten ein großes Sicherheitsrisiko und er fordert dringende Maßnahmen für deren Verbot.
Die angestrebte Verschärfung des Waffengesetzes könnte neue Maßstäbe setzen. So hat Bundeskanzler Christian Stocker angekündigt, dass Maßnahmen wie die Erhöhung des Mindestalters für den Waffenbesitz bald beschlossen werden sollen. „Wir müssen präventiv handeln und dürfen die Jugend nicht im Regen stehen lassen“, erklärt Pürstl in einem weiteren Statement auf heute.at.
Effizientere Ressourcennutzung der Polizei
Die Polizei selbst wird in der geplanten Umstrukturierung ebenfalls berücksichtigt. Eine Reduzierung des Parteienverkehrs in Polizeiinspektionen an Sonn- und Feiertagen soll die Präsenz im Streifendienst erhöhen. Statistiken zeigen, dass an diesen Tagen im Durchschnitt weniger als eine Person pro Inspektion zur Erledigung von Verwaltungsangelegenheiten erscheint. Pürstl findet, dass es sinnvoller ist, die Beamten dort einzusetzen, wo sie gebraucht werden – auf der Straße, bei den Bürgern.
Während sich die Pläne konkretisieren, bleibt abzuwarten, wie schnell und effektiv diese Maßnahmen umgesetzt werden können. Pürstl ist jedoch optimistisch und sieht die enge Zusammenarbeit von Polizei und Bildungsdirektion als Schlüssel zur Sicherheit. In dieser kritischen Zeit ist es wichtig, dass die Bevölkerung von den zuständigen Stellen gut informiert und geschützt wird.
Details | |
---|---|
Ort | Liesing, Österreich |
Quellen |