Berliner Linkspartei will Wiener Vorbild für sozialen Wohnbau nutzen

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Das Wohnkonzept Alterlaa in Liesing inspiriert die Berliner Linkspartei. Vorteile sozialer Stadtentwicklung im Fokus.

Das Wohnkonzept Alterlaa in Liesing inspiriert die Berliner Linkspartei. Vorteile sozialer Stadtentwicklung im Fokus.
Das Wohnkonzept Alterlaa in Liesing inspiriert die Berliner Linkspartei. Vorteile sozialer Stadtentwicklung im Fokus.

Berliner Linkspartei will Wiener Vorbild für sozialen Wohnbau nutzen

Die Berliner Linkspartei sucht nach neuen Wegen, den Wohnungsbau in der Hauptstadt zu stärken. Ein Blick auf Wien zeigt ihnen dabei ein Paradebeispiel: den Wohnpark Alterlaa. Diese beeindruckende Wohnanlage befindet sich in Liesing, wurde in den 1970er-Jahren vom Architekten Harry Glück errichtet und bietet derzeit Platz für rund 10.000 Menschen in drei terrassenförmigen Hochhäusern. Diese Giganten der Architektur sind nicht nur Wohnraum, sondern eine kleine Stadt für sich, die nach dem Motto „Wohnen für alle“ wirkt. MeinBezirk berichtet, dass Alterlaa zahlreiche integrierte Schwimmbäder auf den Dächern, großzügige Grünflächen sowie alle notwendigen Einrichtungen wie Arztpraxen, Geschäfte, Schulen und Freizeiteinrichtungen bereithält.

Alterlaa gilt als Meilenstein sozialer Stadtentwicklung und wird mittlerweile international anerkannt. Viele Bewohnerinnen und Bewohner zeigen sich mit ihrer Wohnsituation zufrieden, obwohl Herausforderungen in Großwohnsiedlungen nicht ausbleiben. Die Erfolgsfaktoren sind vielfältig: kluge Architektur, soziale Durchmischung und ein ausgewogenes Angebot an Nahversorgung und sozialen Infrastrukturen. Diese Zutaten machen Alterlaa zu einem spannenden Modell, das nun die politischen Debatten in Berlin befeuert.

Schwimmbäder auf Hochhausdächern – eine Vision für Berlin

Laut der Berliner Linkspartei sollten bei zukünftigen kommunalen Neubauprojekten ähnliche Ideen wie in Alterlaa verfolgt werden. Insbesondere wird vorgeschlagen, Schwimmbäder und weitere gemeinschaftliche Nutzungsmöglichkeiten in den Bauplänen zu verankern. Die Stadt Berlin steht, ähnlich wie Wien, vor der Herausforderung einer angespannten Wohnsituation mit steigenden Mieten und einem unter Druck stehenden Immobilienmarkt. KPÖ Wien beschreibt das als Möglichkeit, Nutzungen zu schaffen, die auch den sozialen Zusammenhalt fördern und die Lebensqualität in den Großstädten steigern könnten.

Rainer Hackauf, ein Bezirkspolitiker der KPÖ Liesing, hebt hervor, dass ein „Berliner Alterlaa“ kein Abklatsch des Wiener Vorbilds sein sollte, sondern dass zentrale Ideen aufgegriffen und in den Berliner Kontext übersetzt werden sollten. Dabei dürfen Qualität und soziale Infrastruktur nicht auf der Strecke bleiben. „Gemeinschaft statt Anonymität“ und „gute Arbeitsplätze durch hauseigene Angestellte“ sind zwei seiner zentralen Forderungen.

Die Suche nach sozialer Nachhaltigkeit im Wohnbau

Der Begriff der sozialen Nachhaltigkeit entpuppt sich mehr und mehr als ein wichtiges Thema in der Architektur, insbesondere im Wohnungsbau. Ein Artikel auf der Webseite SozialRaum beleuchtet die aktuelle Forschung und zeigt auf, wie bauliche Faktoren das soziale Miteinander fördern können. Hierbei wurden empirische Erhebungen in Graz durchgeführt, die aufzeigen, welche Aspekte bei der Planung von Wohnraum entscheidend sind. Diese Erkenntnisse decken sich mit den Leitsätzen, die für nachhaltigen Geschosswohnungsbau formuliert wurden, welche die Bedürfnisse der Nutzer in den Fokus stellen und sozialen Raum schaffen.

  • Korrelation zwischen Raum und Aktion: Physischer Raum beeinflusst das soziale Verhalten.
  • Der Mensch im Mittelpunkt: Planung sollte die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer in den Fokus stellen.
  • Raum für Gemeinsames: Gemeinschaftsflächen fördern soziale Kontakte.
  • Flexible und offene Strukturen: Wohnbau sollte anpassungsfähig an sich ändernde Bedürfnisse sein.
  • Soziale Benefits als zentraler Mehrwert: Soziale Aspekte sollten in die Planung integriert werden.
  • Mehr interdisziplinäre Kooperation: Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Disziplinen ist notwendig.

Insgesamt zeigt sich, dass Wien und Berlin auf ähnliche Weise mit den Herausforderungen im Wohnungsbau umgehen müssen. Der Wohnpark Alterlaa bietet dabei sowohl als Vorbild als auch als Inspiration für neue, innovative Lösungen und eine höhere Lebensqualität für alle Bürger. Mutig bauen und soziale Infrastrukturen für alle schaffen – das ist die Herausforderung unserer Zeit. In diesem Sinne bleibt es spannend, wie sich die Diskussionen entwickeln und welche neuen Projekte aus diesen Ideen hervorgehen werden. SozialRaum merkt dazu an, dass die Zusammenarbeit zwischen Architektur und Sozialwissenschaften immer wichtiger wird, um ein \“gutes Leben\“ in den Großstädten zu ermöglichen.