Polizei schlägt zu: E-Scooter-Sünder in Wien müssen zahlen!

Polizei schlägt zu: E-Scooter-Sünder in Wien müssen zahlen!

Josefstadt, Österreich - Die Debatte um E-Scooter in Österreich wird immer hitziger. Vor kurzem hat die Wiener Polizei mit der Kampagne „Wien rollt sicher“ ein deutliches Zeichen gesetzt. In einer Schwerpunktaktion von Donnerstagnachmittag bis Freitagfrüh wurden zahlreiche Verkehrssünder ins Visier genommen. Dabei kam es zu rund 450 Anzeigen wegen verkehrsrechtlicher Übertretungen, wie oe24.at berichtet. Der Fokus lag insbesondere auf E-Scooter und E-Roller-Fahrer, die zunehmend für Probleme im Straßenverkehr sorgen.

Besonders alarmierend sind die hohen Geschwindigkeiten, die einige Fahrer erreichen. So wurden in dieser Aktion vier kontrollierte E-Scooter mit Geschwindigkeiten zwischen 41 und 47 km/h festgestellt – erlaubt sind jedoch nur 25 km/h. Die Lenker dieser Fahrzeuge mussten sich mit Anzeigen auseinandersetzen, während vier weitere Fahrer aufgrund von Alkohol- oder Drogenkonsum angezeigt wurden. Polizeisprecherin Anna Gutt betonte die Wichtigkeit dieser Maßnahmen zur Steigerung der Verkehrssicherheit.

Unfälle und Gefahren für Fußgänger

Mit den steigenden Zahlen der E-Scooter-Nutzer geht auch ein Anstieg der Unfälle einher. Laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) gab es im Jahr 2024 rund 7.500 Verletzte durch E-Scooter-Unfälle, was einem Anstieg um 25 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Seit dem Boom der E-Scooter im Jahr 2019 hat sich die Zahl der Verletzten mehr als versechsfacht, wie kfv.at berichtet.

Besonders kritisch ist die Situation für Fußgänger, die immer häufiger in Konflikte mit E-Scooter-Fahrern geraten. Rund 78 Prozent der Unfälle sind Alleinunfälle, bei denen oftmals die Fahrer selbst die Hauptschuld tragen. Zudem bemängeln 45 Prozent der befragten Personen, dass E-Scooter-Fahrer ein häufigeres Problem im Straßenverkehr darstellen. Oftmals passieren Unfälle wegen unangepasster Geschwindigkeit, Unachtsamkeit und Ablenkung.

Herausforderungen und Forderungen

Aber nicht nur die Geschwindigkeit ist ein Problem. Immer häufiger kommt es auch zu Alkohol- und Drogenmissbrauch unter den Fahrern. Im ersten Halbjahr 2024 waren 16 Prozent der E-Scooter-Lenker alkoholisiert. Das KFV fordert daher nicht nur eine bessere Schulung der Fahrer, sondern auch strengere Vorschriften für E-Scooter. Dazu gehören unter anderem eine verpflichtende zweite Bremse, das Anbringen von Blinkern und ein gesenkter Geschwindigkeitsrahmen von 25 auf 20 km/h.

Leider sind auch die Falschparkierungen ein großes Thema. Insbesondere abends und am Wochenende behindern falsch abgestellte E-Scooter Fußgänger, Menschen mit Mobilitätseinschränkungen und Familien mit Kinderwagen. Die Stadtbehörden bemühen sich zwar, falsch abgestellte E-Scooter schnell zu entfernen, doch oft müssen Fußgänger lange Wartzeiten in Kauf nehmen.

Die Wiener Polizei hat mit ihrem neuen Ansatz dazu beigetragen, das Bewusstsein für diese Probleme zu schärfen. Die Forderungen nach mehr Disziplin, besseren Regelungen und strengeren Strafen finden angesichts der aktuellen Entwicklungen immer mehr Gehör. E-Scooter haben zwar ihre Vorteile, aber die Sicherheit im Straßenverkehr darf nicht auf der Strecke bleiben.

Die Wiener Bevölkerung hofft auf eine rasche Verbesserung der Verkehrssituation – denn sicherer Verkehr ist für alle das oberste Ziel.

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OrtJosefstadt, Österreich
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