Wien verschiebt Ortstaxen-Erhöhung: Tourismusbranche atmet auf!
Wien plant schrittweise Erhöhung der Ortstaxe bis 2027. Die Branche kritisiert die Maßnahmen und fordert mehr Transparenz.

Wien verschiebt Ortstaxen-Erhöhung: Tourismusbranche atmet auf!
Heute hat sich in der Wiener Tourismusbranche eine bedeutende Wende vollzogen. Ursprünglich sollte die Ortstaxe ab dem 1. Dezember 2023 von 3,2 % auf 8,5 % steigen. Doch auf Druck aus der Branche wurde dieses Vorhaben nun verschoben. MeinBezirk.at berichtet, dass die Stadt Wien stattdessen eine schrittweise Erhöhung plant: Ab dem 1. Juli 2026 wird die Ortstaxe auf 5 % angehoben und ab dem 1. Juli 2027 auf 8 %.
Die Kritik an der ursprünglichen Erhöhung kam insbesondere von Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien, sowie Walter Veit, Obmann der Österreichischen Hoteliervereinigung. Ruck betonte, dass die vorhandene Taxierung bereits ausreichend sei, um den "Wien Tourismus" zu unterstützen. Veit hingegen äußerte Bedenken, dass eine derartige Erhöhung potenzielle Gäste vergraulen könnte und zusätzliche rechtliche Herausforderungen für die Betriebe mit sich bringt. Die Gespräche zwischen Stadt und Branchenvertretern führten schließlich zu einer positiven Einigung, die von Dominic Schmid (WKW) und Alexander Ipp (ÖHV) lobend erwähnt wurde.
Eine Lösung mit Weitblick
In den Gesprächen wurde klar, dass es nicht nur um finanzielle Aspekte geht. Die Stadt plant auch, die Abläufe zur Verrechnung der Ortstaxe zu vereinfachen und zu entbürokratisieren. Ein wichtiger Punkt ist die Modernisierung und Digitalisierung der Systeme in den Hotels, damit die Abwicklung künftig reibungsloser verläuft. Neos-Landtagsabgeordneter Markus Ornig bezeichnete die Einigung als einen wichtigen Schritt zur Konsolidierung des Wiener Steuersystems.
Für die Bewohner und die Touristiker in Wien bedeutet das nicht nur eine Entlastung, sondern auch eine gemeinsame Perspektive. Der Wiener Tourismusverband, der sich um die Förderung des Tourismus sowie die Interessenvertretung des Landes Wien kümmert, sieht sich in der Verantwortung, solche Herausforderungen zu meistern. Die Finanzierung des Verbandes erfolgt nicht nur über die Ortstaxe, sondern umfasst auch eigene Einnahmen, Subventionen und Spenden, wie auf der WKO-Website nachzulesen ist.
Wer zahlt und wer kassiert?
Die Ortstaxe betrifft alle Gäste, die gegen Entgelt in einer Unterkunft in Wien übernachten, sei es Urlauber, Geschäftsreisende oder andere. Unabhängig davon, ob das Entgelt vom Gast selbst oder von Dritten gezahlt wird, besteht die Zahlungspflicht. Befreiungen gelten jedoch für bestimmte Gruppen, wie Minderjährige in Schul- oder Berufsausbildung oder Studenten an Wiener Hochschulen.
Die Verantwortung für die Einhebung der Ortstaxe liegt bei den Inhabern von Unterkünften. Diese müssen die Steuer bis zum 15. des Folgemonats beim Magistrat abgeben. Zudem sind sie verpflichtet, eine jährliche Abgabenerklärung bis zum 15. Februar für die im Vorjahr entstandene Abgabenschuld einzureichen. Unterstützende Hilfsmittel zur Berechnung bieten unter anderem ein Merkblatt der Fachgruppe Hotellerie Wien und ein Ortstaxenrechner der Stadt Wien.
Die Änderungen in der Ortstaxe werden von vielen in der Branche als eine vernünftige Lösung begrüßt. Das stärkt nicht nur die Attraktivität Wiens für Touristen, sondern fördert auch ein nachhaltiges Wachstum im unbestritten wichtigen Tourismussektor.