Sonntagsöffnungen in Wien: Chancen und Bedenken der Akteure!
Diskussion über Sonntagsöffnungen in Wien: 63% der Befragten befürworten Einkaufen. Wirtschaft, Gewerkschaft und Stadt sind gespalten.

Sonntagsöffnungen in Wien: Chancen und Bedenken der Akteure!
In Wien sind die Diskussionen über Sonntagsöffnungen wieder entbrannt. Wie meinbezirk.at berichtet, zeigt eine aktuelle Umfrage des Instituts für Handel, Absatz und Marketing (IHaM), dass satte 63% der Befragten an Wochenenden Einkäufe erledigen möchten. Doch die Meinungen hierzu sind stark gespalten. Während die Wirtschaftskammer Wien (WKW) die Einführung von Tourismuszonen befürwortet, in denen Einzelhändler selbst entscheiden können, ob sie sonntags öffnen, bekräftigt das Büro der Wirtschaftsstadträtin Barbara Novak von der SPÖ, dass die Sonntagsöffnungen derzeit kein Thema sind. Für sie hat der Schutz der Nahversorger oberste Priorität.
Die WKW sieht in einer flexibleren Handhabung der Öffnungszeiten auch einen Vorteil für die wirtschaftliche Wertschöpfung in touristisch frequentierten Gebieten. Im Gegensatz dazu äußert sich die Gewerkschaft GPA mit großer Mehrheit kritisch zu möglichen Gesetzesänderungen, da sie keinen Vorteil für die Beschäftigten sieht. Die GPA weist zudem auf zusätzliche Probleme hin, wie ein höheres Verkehrsaufkommen und die fehlende Kinderbetreuung an Sonntagen. Ihre Einschätzung zur Wahrscheinlichkeit einer Gesetzesänderung ist eher pessimistisch.
Überwachung und rechtliche Lage
Ein weiteres spannendes Detail sind die Kontrollen des Wiener Marktamtes, das regelmäßig Läden überprüft, die sonntags geöffnet haben. Rund 150 Läden im Stadtgebiet sind von dieser Regelung betroffen. Dabei ist nur ein Teil der Sonntagsöffnungen legal, und die Anzahl der betroffenen Geschäfte bleibt seit Jahren stabil.
Diese Diskussion um die Sonntagsöffnungen trifft auf ein gespaltenes Stadtbild. Während viele Wiener bereit sind, am Sonntag zu shoppen, sorgt der Schutz kleiner Geschäfte, insbesondere in Wohngebieten, für hitzige Debatten. Abzuwarten bleibt, ob die Stimmen der Wirtschaft und der Konsumenten irgendwann den Ausschlag geben werden oder ob die Bedenken der Gewerkschaften und der Stadtregierung überwiegen.