Naturdenkmal Napoleonwald: Bauprojekt in Gefahr durch neue Fakten!

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Neue Entwicklungen im Bauprojekt am Napoleonwald in Hietzing: Mehr Naturschutzfläche entdeckt, rechtliche Auseinandersetzungen laufen.

Neue Entwicklungen im Bauprojekt am Napoleonwald in Hietzing: Mehr Naturschutzfläche entdeckt, rechtliche Auseinandersetzungen laufen.
Neue Entwicklungen im Bauprojekt am Napoleonwald in Hietzing: Mehr Naturschutzfläche entdeckt, rechtliche Auseinandersetzungen laufen.

Naturdenkmal Napoleonwald: Bauprojekt in Gefahr durch neue Fakten!

Im Herzen von Hietzing wird aktuell über ein Bauprojekt im Napoleonwald geurteilt, das die Gemüter in Wien bewegt. Eine neue Vermessung hat nun ergeben, dass ein größerer Teil des Grundstücks als geschützter Naturraum eingestuft ist, als bislang angenommen. Konkrete Messungen belegen, dass rund 1.618 Quadratmeter der insgesamt 4.029 Quadratmeter großen Fläche Naturschutzgebiet sind – das entspricht etwa 40 Prozent des Grundstücks, welches das Naturdenkmal Nr. 177 „Eichenbestand Napoleonwald“ umfasst, wie meinbezirk.at berichtet.

Rechtsanwalt Piotr Pyka, der die Umweltorganisation „Alliance For Nature“ (AFN) sowie Anrainer vertritt, spricht hier von einer bedeutenden Entdeckung. Außerdem kam ans Licht, dass die westliche Grenze des Naturdenkmals, die historische „Dräxlergasse“, weiter westlich verläuft als bisher vermutet. Dieses neue Wissen wirft Schatten auf Teile des geplanten Bauprojekts, die entweder im Naturdenkmal selbst oder in dessen unmittelbaren Umfeld liegen und somit die alten Eichen gefährden könnten.

Rechtliche Aspekte und Umweltengagement

Aber der Streit um das Bauvorhaben nimmt nicht nur lokale Züge an. Das Verwaltungsgericht Wien (VGW) hat aufgrund einer Revision der Anrainer eine aufschiebende Wirkung erlassen. Demnach darf das Bauprojekt nicht vorangetrieben werden, solange der Verfassungsgerichtshof (VfGH) nicht über die Angelegenheit entschieden hat – und das trotz schon erteilter Baubewilligung. OTS.at weist darauf hin, dass die Umweltorganisation AFN sogar die rechtliche Anerkennung dieser Waldflächen Kampf um den Erhalt der Lebensräume von Flora und Fauna führt.

Kritisch zu bewerten ist, dass Vertreter der Stadt Wien bei der Verhandlung nicht anwesend waren. Der Ausgang dieser rechtlichen Klärung könnte weitreichende Folgen haben und auch andere ähnliche Fälle in Österreich betreffen, wie das Verwaltungsgericht bereits feststellte. Die Stadt hat zudem die Möglichkeit, gegen die Entscheidung Rechtsmittel einzulegen.

Naturschutz in Österreich

Der Fall wirft jedoch auch ein Schlaglicht auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen des Naturschutzes in Österreich. Die Zuständigkeit liegt in den Händen der Bundesländer, die jeweils eigene Naturschutzgesetze und Verordnungen implementiert haben. Wie auf der Webseite des Naturschutzbund zu lesen ist, wirken diverse EU-Richtlinien in diesen Bestimmungen mit, die den Schutz der biologischen Vielfalt sicherstellen sollen. Allerdings ergeben sich durch das Fehlen eines nationalen Naturschutzgesetzes unterschiedliche Regelungen in den neun Bundesländern.

Insgesamt ist der Napoleonwald nicht nur ein Erholungsgebiet, sondern auch ein bedeutender Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Es bleibt abzuwarten, wie sich die juristischen Auseinandersetzungen entwickeln und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die wertvollen Naturflächen in Wien zu schützen. Die nächste Entscheidung könnte bereits bald anstehen.

Quellen: