Marathonlesung in Hietzing: 30 Stunden László Krasznahorkai live erleben!
Marathonlesung in der VHS Hietzing: 30 Stunden Literatur von Nobelpreisträger László Krasznahorkai, 5.-6. Dezember 2025.

Marathonlesung in Hietzing: 30 Stunden László Krasznahorkai live erleben!
Die 12. Marathonlesung an der VHS Hietzing war ein wahres Fest für Literaturbegeisterte. Unter dem Motto „Wir lesen Nobelpreis“ zog die Veranstaltung zahlreiche Vorleser und Zuhörer an. Die Lesung begann am Freitag, den 5. Dezember und setzte sich bis zum Samstag, den 6. Dezember, nahtlos über 30 Stunden ohne Unterbrechung fort. Organisiert wurde das beeindruckende Event von Robert Streibel, dem Direktor der VHS, und Gerald Bouchas, einem engagierten Kulturmanager. Beide zeigten sich begeistert von der großen Anzahl an Vorlesern in diesem Jahr, was der Qualität der Lesung zugutekam. Robert Streibel betonte, wie stark das Interesse an der Literatur in der Gemeinschaft sei, besonders an den Werken des Literaturnobelpreisträgers László Krasznahorkai.
Krasznahorkai, ein ungarischer Schriftsteller, wurde am 5. Jänner 1954 geboren und hat sich mit seinem Debütroman „Satanstango“ (1985) einen Namen gemacht. Seine Werke beschäftigen sich oft mit existenzialistischen und apokalyptischen Themen und wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt. Für sein „dringliches und visionäres Werk“ erhielt er in diesem Jahr den Literaturnobelpreis 2025, wie die Schwedische Akademie in Stockholm bekanntgab. Dabei hoben sie seine „außergewöhnliche sprachliche Vitalität“ hervor und lobten seinen „kraftvollen, musikalisch inspirierten epischen Stil“. Krasznahorkai zählt bereits seit Jahren zu den Favoriten für diese Auszeichnung und ist der zweite ungarische Literaturnobelpreisträger nach Imre Kertesz (2002).
Kunstvoller Literaturmarathon
Jeder Leseblock der Marathonlesung dauerte 20 Minuten. Dietmar Koschier, einer der Vorleser, stellte fest, dass Krasznahorkais Stil eine besondere Herausforderung darstellt, da er kaum Punkte verwendet. Mathias Kautzky übernahm am Samstag um 7 Uhr den Lesepart nach Koschier und begeisterte das Publikum mit seiner Darbietung. Kurt Raubal, ein weiterer Vorlesender, lobte sowohl die Organisation als auch den Rhythmus der Texte von Krasznahorkai. Das Event war nicht nur vor Ort ein Erlebnis; es konnte auch per Online-Livestream verfolgt werden, und die Lesung ist zudem nachträglich über einen YouTube-Link verfügbar.
Trotz der Größe und des Umfangs der Veranstaltung blieb es für viele ein besonderer Genuss, die Literatur von Krasznahorkai hautnah zu erleben. Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, sich aktiv zu beteiligen, indem sie eigene Video-Lesebeiträge einsendeten, was das Gemeinschaftsgefühl weiter stärkte und den Austausch über Literatur förderte.
Ein bedeutender Preis
Der Literaturnobelpreis selbst ist nicht nur eine Auszeichnung, sondern kommt mit einem Preisgeld von einer Million Euro (circa 11 Millionen Schwedische Kronen), das am 10. Dezember, dem Todestag von Alfred Nobel, überreicht wird. In diesem Jahr waren über 200 Nominierte im Rennen und der Preis geht an einen autor, dessen Werke die Macht der Kunst in Krisensituationen bekräftigen. Bekannt wurde auch, dass die Schwedische Akademie ihre Auswahl auf die überreichten Werke und die Innovationen innerhalb dieser stützte.
So war die 12. Marathonlesung in der VHS Hietzing nicht nur ein literarischer Marathon, sondern auch eine Feier der Kunst und Kultur, die durch die beeindruckende Leistung von László Krasznahorkai und den Enthusiasmus der Vorleser zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde. Für Literaturfreunde ist solche eine Veranstaltung ein Muss, um einen tiefen Einblick in das Denken und Fühlen zeitgenössischer Autoren zu gewinnen.