Anwohner in Ober St. Veit wehren sich lautstark gegen neue Buslinien!
Anwohner in Ober St. Veit protestieren gegen neue Buslinien. Petition zur Rückkehr zur alten Linienführung erfolgreich gestartet.

Anwohner in Ober St. Veit wehren sich lautstark gegen neue Buslinien!
In Ober St. Veit haben die neuen Buslinienführungen der Linien 53A, 54A und 54B Anwohner verärgert und zu einem regelrechten Aufschrei in der Gemeinschaft geführt. Seit Ende August gibt es die Umstellungen, doch viele Bürger empfinden die Änderungen als unpraktisch und belastend. Die Ausweichstrecken der Linien wurden in einer Petition angeprangert, die bereits über 800 Unterschriften gesammelt hat. „Wir haben das Gefühl, dass die alten Linien viel besser waren“, schildert ein betroffener Anwohner gegenüber MeinBezirk.
Die Linienführung war zuvor nach einem Rundkurs organisiert gewesen. Nun fahren die Linien 54A bis zur Haltestelle Hörndlwald und die 54B zum St. Veiter Tor, während die 53A nun vom Bahnhof Hütteldorf über die U4-Station Ober St. Veit bis zur neuen Endstation Stock im Weg führt. Mit diesen Veränderungen sind nicht nur die Route, sondern auch die Haltebedingungen neu geregelt. Besonders am Wolfrathplatz, einem stark frequentierten „Nadelöhr“, kommt es vor allem zu Stoßzeiten zu Staus, was die Vorwürfe der Anwohner eindringlich untermauert.
Petition und Bedenken der Anwohner
Die Kritik ist vielfältig. Die neue Haltestellenregelung sei schlichtweg ungeeignet für die bestehenden Gegebenheiten im Grätzl, sagen viele Bewohner. Es wurde zudem angemerkt, dass die Anbindung an die Straßenbahnen der Linien 10 und 62 erschwert wurde. „Früher kam man einfach durch, jetzt muss man mehrmals umsteigen“, schimpft ein älterer Herr, der auf die Klinik Hietzing angewiesen ist. Die neuen Umstiege stellen insbesondere für ältere Menschen und Kinder eine große Hürde dar, die nun in den Schulalltag eingebaut werden muss. Ein Anwohner betont: „Es bringt uns nicht wirklich etwas, wenn wir mehr umsteigen müssen, um zu den wichtigen Zielen zu gelangen.“
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Haltestelle der Linie 54B an der Veitingergasse/Einsiedeleigasse, die aufgrund von Verkehrsunfällen verlegt wurde, was zusätzliche Sorgen unter den Anwohnern hervorruft. Die Wiener Linien haben zwar betont, dass die Umstellung in Abstimmung mit dem Bezirk erfolgte und die Wartezeiten verkürzt wurden, doch die Stimmen der Bürger finden bei Bezirksvorsteherin Johanna Zinkl (ÖVP) Gehör. Sie nimmt deren Rückmeldungen ernst und steht in regem Austausch mit den Wiener Linien.
Politische Reaktionen und zukünftige Entwicklungen
In einem Schreiben der MA 62 vom 1. September 2025 zu der Petition wird darauf hingewiesen, dass die Behandlung der Unterschriften teilweise verzögert wurde. Kritiker bemängeln, dass die MA 62 die Petition nicht unverzüglich dem Petitionsausschuss vorgelegt hat, wie es das Gesetz schreibt. „Wir sind bereit für eine Stellungnahme und wollen für die Rechte der Bürger hier in Ober St. Veit eintreten“, so ein Initiator der Petition. Viele Unterstützer sind, wie auf OpenPetition nachzulesen, ungeduldig und wünschen sich eine rasche Rückkehr zur alten Linienführung.
Inmitten dieser Debatten über die Buslinienführung werden die Wiener Bevölkerung im kommenden Jahr mit einer anderen Herausforderung konfrontiert: Die Jahreskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel wird ab dem 1. Jänner 2026 zünftig steigen und von 365 Euro auf 467 Euro angehoben. Diese Erhöhung sorgt bereits jetzt für Diskussionen und die ersten Protestaktionen sind organisiert. Es wird darauf hingewiesen, dass insbesondere Menschen mit niedrigem Einkommen unter dieser Preiserhöhung leiden müssen. Mehr darüber wurde zuletzt in Kurier berichtet, wo die erste Demonstration gegen diese Erhöhung bereits angekündigt wurde.
Die Herausforderungen für die Anwohner in Ober St. Veit sind also vielfältig. Ob in Bezug auf die Buslinien oder die steigenden Preise für die öffentlichen Verkehrsmittel – es bleibt zu hoffen, dass die Stimmen der Bürger gehört werden und es zu positiven Veränderungen kommt.