Drillingsgeburt bei Luchsen im Tiergarten Schönbrunn – Ein Hoffnungsschimmer!
Drillingsgeburt bei Luchsen im Tiergarten Schönbrunn – Ein Hoffnungsschimmer!
Hietzing, Österreich - Im Tiergarten Schönbrunn in Wien gibt es derzeit einen besonderen Grund zur Freude: Mitte Mai brachte das Luchspaar hier drei gesunde Jungtiere zur Welt. Diese Drillinge wogen bei ihrer Geburt jeweils etwa 300 Gramm, waren blind und auf die Fürsorge ihrer Mutter angewiesen. Wie meinbezirk.at berichtet, verbringen die kleinen Raubkatzen nun ihre ersten Lebenswochen in einer schützenden Hütte und zeigen sich mittlerweile neugierig im Waldgehege. Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck hebt das lebhafte Verhalten der Drillinge hervor, die sichtlich Spaß daran haben, ihre neue Umgebung zu erkunden.
Diese Geburt stellt nicht nur einen erfreulichen Moment für den Tiergarten dar, sondern ist auch ein bedeutender Beitrag zum Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP), das sich für den Schutz und die Erhaltung gefährdeter Arten einsetzt. Das Luchspaar wurde im vergangenen Jahr neu zusammengestellt: Das Weibchen kam ursprünglich aus Riga, während das vorherige Weibchen nach Gdańsk zog. Laut Schätzungen leben im Moment in Österreich nur noch etwa 35 Eurasische Luchse. Ihr Bestand ist stark gefährdet.
Herausforderungen für die Luchse
Die Gefährdung der Eurasischen Luchse hat mehrere Ursachen. Seit der Ausrottung im 17. Jahrhundert in Deutschland und dem dramatischen Rückgang ihrer Verbreitung in Europa Mitte des 20. Jahrhunderts sind intensive Schutzmaßnahmen und Wiederansiedlungsprogramme unumgänglich geworden. Der Mensch ist nicht nur Nahrungskonkurrent, sondern auch ein direkter Feind, da Jagd, Verkehr und illegale Abschüsse die Luchse weiter gefährden. Eine umfassende Aufklärung ist notwendig, um Missverständnisse und Vorurteile über die scheuen Tiere noch auszuräumen. Die Luchse sind echte Einzelgänger, benötigen ruhige, ausgedehnte Waldgebiete und ein ausreichendes Nahrungsangebot, um zu gedeihen.
Besonders kritisch ist die Situation für den Balkanluchs, eine Unterart des Eurasischen Luchses, von der es nur noch schätzungsweise weniger als 50 Exemplare in den Bergwäldern des südlichen Balkans gibt. Die Organisation EuroNatur setzt sich intensiv für den Schutz dieser Luchsarten ein und kooperiert mit Partnerorganisationen in der Schweiz und Südosteuropa, um wertvolles Wissen über Luchse zu fördern und ihre Lebensräume zu sichern.
Auf Zukunft hoffen
Obwohl die Rahmenbedingungen für die Wölfe und Luchse herausfordernd sind, gibt es Hoffnung. Der Bundesverband BUND in Deutschland hat bereits erfolgreiche Wiederansiedlungsprojekte initiiert, die auch in der Pfalz Früchte tragen. Im Biosphärenreservat Pfälzerwald/Nordvogesen ist bereits eine überlebensfähige Luchspopulation auf dem Weg. All diese Anstrengungen sind wichtig, um die Luchse langfristig an ihren Lebensraum zurückzuführen und sicherzustellen, dass sie nicht nur überleben, sondern auch gedeihen können.
Die Geburt im Tiergarten Schönbrunn ist ein wunderschönes Beispiel dafür, wie wichtige Beiträge zur Arterhaltung geleistet werden. Die Hoffnung bleibt, dass solche Erfolge auch in freier Wildbahn erzielt werden können und der Eurasische Luchs in Zukunft nicht mehr als gefährdet gilt.
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Ort | Hietzing, Österreich |
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