Neuwaldegger Bad in Wien-Hernals: Wer rettet die traditionsreiche Oase?

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Neuwaldegger Bad in Wien-Hernals bleibt geschlossen. Betreiberin sucht Nachfolger. Geringe Chancen auf Wiedereröffnung 2026.

Neuwaldegger Bad in Wien-Hernals bleibt geschlossen. Betreiberin sucht Nachfolger. Geringe Chancen auf Wiedereröffnung 2026.
Neuwaldegger Bad in Wien-Hernals bleibt geschlossen. Betreiberin sucht Nachfolger. Geringe Chancen auf Wiedereröffnung 2026.

Neuwaldegger Bad in Wien-Hernals: Wer rettet die traditionsreiche Oase?

Das Neuwaldegger Bad in Wien-Hernals, ein fester Bestandteil der Gemeindekultur, schließt sich aktuell in unsicheren Zeiten. Die Betreiberin Gabi Dolezel hat bekannt gegeben, dass sie den Betrieb aufgrund persönlicher Gründe eingestellt hat. Nach vielen Jahren in der Leitung fühlt sie sich der alleinigen Verantwortung nicht mehr gewachsen und hat deshalb beschlossen, das beliebte Bad zu schließen. Diese Saison war das erste Mal, dass die Tore des Neuwaldegger Bades nicht geöffnet wurden, was in der Gemeinde auf großes Unverständnis stößt.

Was die Zukunft des Bades betrifft, sieht es düster aus. Dolezel sucht aktiv nach einem Nachfolger, der bereit ist, das Superädifikat zu erwerben. Dieses umfasst die Gebäude auf dem Areal, darunter den Kabinenbereich, die Gastronomie und die Sauna. Doch die Hoffnungen, das Bad 2026 wieder eröffnen zu können, schwindet, da eine Wiedereröffnung vor diesem Zeitraum als unwahrscheinlich gilt, zumal auch der Umfang der notwendigen Renovierungsarbeiten noch unklar ist.

Ein Erbe für die Gemeinschaft

Das Neuwaldegger Bad hat über Jahrzehnte hinweg eine zentrale Rolle im Leben der Anwohnenden gespielt. Zahlreiche Schwimmunterrichtseinheiten für Schulen und Vereine fanden hier statt, was zur Förderung einer engagierten Begleitgemeinschaft beitrug. Doch nun sind nicht nur die lokalen Schwimmer betroffen, sondern auch die gesamte Nachbarschaft fragt sich, wie es mit diesem beliebten Ort weitergeht.

Die Gutsverwaltung des Stifts St. Peter, zu dem das Grundstück gehört, drängt auf eine schnelle Lösung und hofft darauf, noch in diesem Jahr einen neuen Betreiber zu finden. Es gibt zwar viele Interessenten, jedoch bleibt abzuwarten, ob jemand bereit sein wird, sich den Herausforderungen zu stellen, die mit der Übernahme eines solchen Bades verbunden sind.

Ein möglicher Weg: Bürgerbäder

Ein interessanter Ansatz könnte das Modell der Bürgerbäder sein. Hierbei übernehmen Bürger ein Schwimmbad als nicht-kommerzielles Unternehmen, oft getragen durch lokale Initiativen. Laut Wikipedia) könnten interessierte Bürgergruppen oder Vereine das Bad selbst in die Hand nehmen, um es für die Gemeinschaft zu bewahren. Solche Modelle haben in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen, insbesondere an Orten, wo öffentliche Schwimmbäder wegen finanzieller Schwierigkeiten schließen mussten.

In Deutschland erheben viele öffentliche Schwimmbäder Eintrittspreise, die nicht immer die Betriebskosten decken. Die Kommunen müssen oft in die Bresche springen und Subventionen bereitstellen. Bürgerbäder bieten hier eine willkommene Alternative, indem sie durch ehrenamtliche Arbeit und lokale Engagements Kosten reduzieren und gleichzeitig einen Beitrag zur Gemeinschaft leisten.

Die Übertragung des Betriebs an einen Verein oder eine gemeinnützige GmbH könnte in Wien möglicherweise auch die nötige Unterstützung und Finanzierung sichern. Hier gilt es, volles Engagement von engagierten Bürger:innen zu mobilisieren, um das Neuwaldegger Bad zu retten und weiterhin einen Platz für Schwimmunterricht und Sport zu bieten.

Während die Zeit drängt und die Unsicherheit vorherrscht, bleibt die Frage: Wer hat das nötige Händchen, um dieses Stück Wiener Badekultur zu bewahren? Die nächsten Monate werden entscheiden, ob das Neuwaldegger Bad im Jahr 2026 wieder sein gewohntes Leben aufnehmen kann oder nicht.